Cloud Computing und die Folgen für Anbieter und Anwender|Studie der Woche

LANLAN meets WAN! Welche Weichenstellungen mit dem Schwenk in die Cloud noch zu beachten sind, um ein Fiasko zu vermeiden.

Experton Recherchen zeigen, dass Anwender in vielen Fällen Cloud Services zwar für sich entdeckt haben, diese jedoch meist nur in weniger kritischen Geschäftsbereichen nutzen bzw. diese noch nicht zu 100 Prozent in die Sourcing-Strategie eingebettet haben. Die Anforderungen an den Service aus Nutzersicht sind dabei in den meisten Fällen genauso unbekannt wie nötige Veränderungen der bestehenden Infrastruktur. ISVs wie bspw. Microsoft und auch Cloud Service Hubs wie bspw. im Fall von Equinix tragen dazu bei, den Weg in die Cloud zu vereinfachen und bieten ein Netzwerk und vor allem Know-how für die Transformation. Anwenderunternehmen sollten daher lieber den ein oder anderen Workshop mit Experten nutzen bzw. sich dem inzwischen versierten Partnernetzwerk von großen ISVs bedienen, damit die Umstellung auf moderne (Cloud-) Technologien im Rahmen der Digitalisierung reibungslos verläuft.

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Bottom Line (ICT-Anbietersicht)

Analog zu Microsoft, die sich in der ISV-Rolle selbst in die Cloud transformiert und zugleich anderen ISVs über Cloud OS ein Sprungbrett in die Neuzeit liefert, müssen alle ISVs jetzt die nötigen Schritte in Richtung Cloud gehen und alte Code-Strukturen sowie Entwicklungsschritte überdenken. Es hilft nichts auf die bestehende und vielleicht noch ruhige Kundschaft zu vertrauen. Kunden fordern immer häufiger neue Applikationsgenerationen, die zumeist auf Webtechnologien beruhen und ganz anderen Usabililty-Kriterien folgen. Fernab vom Wandel des Geschäftsmodells inkl. des Partnermanagements und dem Finden von neuen Value Added Services als Umsatzkompensation oder einfach Veredelung, müssen die Produkte auch Anforderungen an die neue Bezugsform standhalten. Datensparsamkeit und asynchrone Datenübertragung sind bspw. wichtige Aspekte die es zu beachten gilt, damit das Handover von einem ins andere Netz einwandfrei funktioniert. Das LAN zur Systemanbindung und Datenübertragung ist dabei zwar noch wichtig – der Hotspot ist jedoch das WAN. Service Provider inkl. ISVs müssen sich daher eng abstimmen bzw. synchronisieren, um dem Kunden die nötige Sicherheit beim Umstieg vom On-Premise-Service-Bezug in die Cloud zu geben.

Cloud Computing erfreut sich immer größerer Beliebtheit und ist inzwischen systemimmanent. Vor allem SaaS ist das Schwergewicht der Cloud-bezogenen Ausgaben und Bestandteil aktueller Architektur-Planungen. Immer mehr Unternehmen evaluieren den Bezug von SaaS als Ersatz oder Erweiterung bestehender Applikationen. Die Vorteile des leichten Konsums auf beinahe jedem Endgerät zu jeder Zeit, unabhängig davon ob mobile oder stationär sind einfach zu verlockend. Auch ISVs haben diesen Trend bemerkt und befinden sich notwendigerweise am Scheitelpunkt der Geschäftsstrategie – wer jetzt nicht bereits eine Strategie für SaaS hat wird den Anschluss in naher Zukunft verpassen. Experton Group veröffentlichte dazu ein entsprechendes Whitepaper, das sich der nötigen Transformation aus ISV-Sicht am Beispiel der Möglichkeiten durch Cloud OS von Microsoft angenommen hat. Das White Paper kann hier heruntergeladen werden kann.

Im Kontext nötiger Architektur- bzw. Backend-Anpassungen bzw. Modernisierungen für den einwandfreien Bezug von Cloud Services ist folgendes Schaubild von Equinix Hervorhebens wert.

Anhand dieser Darstellung wird schnell ersichtlich, welche Anforderungen an die Netzanbindung gemäß Geschäftskritikalität bzw. Latenzzeiten erfüllt sein müssen. Die Umstellung vom OnPremise-Betrieb im reinen LAN hin zum Cloud-Betrieb aus fernen Ressourcen bedingt also ein großes Maß an Planung und Fingerspitzengefühl, damit die Modernisierung keinem Rückschritt gleicht.

Für den reibungslosen Bezug neuer Cloud-basierter Applikationen bzw. Services muss also das Backend inkl. der Internetanbindung auf den Prüfstand gestellt werden. Viele Infrastrukturen sind veraltet und genügen nicht mehr den modernen Anforderungen hinsichtlich Verfügbarkeit und Geschwindigkeit. SaaS bedingt nämlich – neben Security und Compliance – eine performante Netzwerkarchitektur, die vor allem verlässlich ist.

Der Einsatz von Apps und Infrastrukturleistungen aus der Wolke wird also auch WAN-Architekturen weiter verändern. WAN-Backbones werden immer wichtiger und müssen mit Technologien zur Bandbreitenoptimierung bestückt werden. Dabei spielen nicht nur HW-basierte Bauteile eine Rolle, sondern zunehmend auch die Software, die inzwischen auf den untersten Stack-Ebenen Einzug hält und daher mehr denn je den Takt der Architektur angibt.

Das LAN wird dabei aus verschiedenen Gründen uninteressant. Zum einen ist ein LAN per se für eine lokale Datenverteilung zuständig, und zum anderen werden Clients in den Unternehmen dank mobiler Zugangstechnologien zunehmend autonomer. Unabhängig vom Zugang zum Netzwerk sind für die User-Akzeptanz von Cloud Services im Vergleich zu herkömmlichen On Premise Services stets eine

  • hohe Bandbreite und eine
  • niedrige Latenz
  • entscheidend für die Akzeptanz in der langfristigen Dauernutzung.

Das WAN entwickelt sich also zunehmend zum neuen LAN, spielt doch die Musik inzwischen immer häufiger in externen Rechenzentren, die den internen und externen Datenaustausch übernehmen und über private MPLS zur Verfügung stellen. Die Rechenzentren von heute entwickeln sich also zu Netzwerk-Hubs bzw. Cloud-Knotenpunkten und -Brokern für interne und externe Beziehungen. Cloud Service-Anbieter mit viel Erfahrung in Themen der Netzwerktechnik sind hier im Vorteil, da viele kleine Bausteine am unteren Ende in Verbindung mit klugen Software-Architekturen des Software Defined Datacenters im Cloud-Technologie-Stack kriegsentscheidend für den Erfolg bzw. die Performance und Sicherheit sind.

„Cloud-Carrier“ wie bspw. Equinix bieten solche Hubs und somit „Unterschlupf“ für Anbieter von Cloud Services auf höhergelegenen Ebenen des Cloud Layer Stacks. In diesem Kontext zeigt sich darüber hinaus ein permanenter Preisverfall für hochperformante Netzwerkanbindungen im 1-, 10- oder 100-Gbps-Segment von ca. 15 Prozent pro Jahr aufgrund der steigenden Nachfrage und der damit einhergehenden Reife im Markt.

Zögerliche Anwenderunternehmen sparen auf der einen Seite bares Geld und schonen das Nervenkostüm ihrer Mitarbeiter, verpassen aber vielleicht auch den Anschluss zum Wettbewerb, der auf Basis neuer Architekturen dazu befähigt wird neue Geschäftsmodelle für sich nutzen zu können und somit Kunden zu jeder Zeit und jedem Ort ansprechen zu können. Das Sourcing aus Anwendersicht wird daher nicht leichter, sondern differenzierter und schwieriger aufgrund mannigfaltiger Optionen.

www.experton-group.com

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