Die aktuellen Entwicklungen am Software-Markt machen eine Neuausrichtung der IT-Strategie unvermeidbar: Statt sich allein auf Cloud-Angebote zu stützen, gewinnt ein bedarfsgerechtes, hybrides Modell an Bedeutung. Den Schlüssel dazu liefert ein durchdachtes und strategisch gesteuertes Lizenzmanagement – inklusive zeitgemäßer Lizenz-Tools.
Die großen Software-Hersteller erhöhen zunehmend den Druck, ihre Kunden vollständig in die Cloud zu bewegen. Manche werben dabei mit Versprechen wie mehr Flexibilität und zusätzlicher Innovationskraft. Andere hingegen lassen ihren Anwendern kaum noch Wahlmöglichkeiten. So hat Broadcom nach der Übernahme von VMware das bisherige Lizenzmodell radikal umgestellt: Die Virtualisierungs-Software ist nur noch im Rahmen eines Cloud-Abonnements erhältlich. Für Kunden bedeutet dies teils drastische Preissteigerungen sowie lange vertragliche Bindungen. Doch Broadcom ist dabei keineswegs ein Sonderfall: Auch Microsoft-Kunden mussten bereits bittere Erfahrungen mit radikal profitgetriebener Lizenzpolitik machen. In den vergangenen Jahren hat der Software-Riese die Preise für Cloud Services mehrfach deutlich erhöht.
Angesichts dieses rücksichtslosen Geschäftsgebarens großer US-Anbieter sollten Unternehmen und Behörden höchste Wachsamkeit walten lassen. Wer nicht jetzt gegensteuert und seine strategische Ausrichtung überprüft, riskiert schon bald die Kontrolle über IT-Kosten und Technologie-Entscheidungen zu verlieren.
Digitale Abhängigkeiten als Geschäftsmodell
Der starke Fokus der Softwareanbieter auf Cloud-Modelle hat oft weniger mit den angepriesenen Vorzügen der Digitalisierung zu tun als vielmehr mit dem gezielten Ausbau ihrer Marktmacht. Im Abo-Modell lassen sich Kunden deutlich enger binden, während Lizenzbedingungen und Preise flexibel – meist zu ihren Ungunsten – angepasst werden können.
Da Unternehmen die Software in der Cloud nicht besitzen, sondern lediglich mieten, hängt ihre weitere Nutzung vollständig davon ab, ob sie die vom Anbieter vorgegebenen Bedingungen akzeptieren. Sind Anwendungen erst einmal eng in die Geschäftsprozesse integriert, sinkt die Bereitschaft und Fähigkeit, darauf zu verzichten, drastisch.
Neben den finanziellen Belastungen drohen auch erhebliche Risiken für die digitale Souveränität. Im Cloud-Abo sind Unternehmen und Behörden in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeschränkt – der Anbieter bestimmt, in welchem Umfang und auf welche Weise seine Software eingesetzt werden darf. Besonders brisant: US-Provider sind durch den US Cloud Act verpflichtet, Regierungsbehörden auf Anfrage Zugriff auf Kundendaten zu gewähren – selbst dann, wenn diese physisch auf Servern innerhalb der EU gespeichert sind.
Vor dem Hintergrund der weiterhin instabilen transatlantischen Beziehungen gewinnt das Thema digitale Souveränität erheblich an Gewicht – und Lizenzmanagement wir zum zentralen Faktor.
Mit dem Drei-Säulen-Modell aus der Cloud-Falle
Wenn Unternehmen und Behörden nicht unüberlegt jede Cloud-Migration mitgehen, sondern gezielt dort, wo es sinnvoll ist, auf On-Premises-Lizenzen setzen, können sie schrittweise aus der Abhängigkeitsspirale ausbrechen und ihre Handlungsspielräume zurückgewinnen. Der Kauf von Software bringt dabei klare Vorteile: Die Kosten fallen nur einmalig an, lassen sich abschreiben, und die Anwendung kann ohne zeitliche Beschränkung genutzt werden – sei es im eigenen Rechenzentrum oder als BYOL-Variante in der Cloud. Mit dem Erwerb der Eigentumsrechte entsteht zusätzlich die Möglichkeit, Lizenzen, die nicht mehr benötigt werden, wieder zu veräußern.
Eine an den tatsächlichen Bedarf angepasste Lizenzstrategie, der Kauf oder Verkauf gebrauchter Lizenzen sowie ein professionell umgesetztes Software Asset Management (SAM) bilden gemeinsam das Fundament für eine belastbare und zukunftssichere IT. Besonders wirkungsvoll ist dieser Ansatz in Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Partner, der Consulting, Lizenzhandel und Lizenzmanagement aus einer Hand anbietet. Erfahrene IT-Berater unterstützen dabei, den individuellen Lizenzbedarf präzise zu ermitteln, verfügbare Modelle sorgfältig zu bewerten, bestehende Abhängigkeiten zu reduzieren und die Kostenstruktur nachhaltig zu optimieren.
Expertise und Tools aus einer Hand
Bei der Auswahl eines passenden Partners sollten Unternehmen und Behörden darauf achten, dass ein Team aus SAM-Spezialisten zur Verfügung steht, das die komplexen Lizenzbedingungen von Herstellern wie VMware oder Microsoft kennt und moderne SAM- Werkzeuge im Koffer hat. Diese Tools bringen Übersicht, bündeln Bestelldokumente, Lizenzschlüssel und Installationsdateien an einem zentralen Ort und machen diese jederzeit abrufbar. Sie reduzieren Abstimmungsaufwand, beschleunigen Bereitstellungsprozesse und schaffen eine belastbare Grundlage für den Auditfall. Upgrade-fähige Lösungen ermöglichen zudem, neben den aktuellen Beständen auch historische Lizenzen zu verwalten und Versionen verschiedener Bezugsquellen einzubinden. Nutzer des LizenzPortals von LizenzDirekt etwa können auf eine umfassendere Edition des Tools wechseln. So wird aus der übersichtlichen Einstiegsvariante ein Lizenzmanagementsystem für professionelles Software Asset Management.
Ferner sollte der Anbieter direkten Zugang zu herausragenden Marktleistungen im gesamten IT-Umfeld bieten und in Zusammenarbeit mit spezialisierten Juristen einen rechtssicheren und einwandfreien Handel mit gebrauchten Lizenzen gewährleisten. Ebenso wichtig ist die Kooperation mit Third-Party-Support-Anbietern wie Origina oder Spinnaker. So können etwa VMware-Kunden, die auf gebrauchte Lizenzen setzen, unabhängigen Support für ihre Virtualisierungs-Software beziehen und sind nicht länger an die Bedingungen von Broadcom gebunden.
Weichen stellen für eine zukunftssichere IT
Perpetual-Lizenzen sind ein wichtiger Hebel, um digitale Souveränität und Kostenkontrolle zu wahren. Es geht nicht darum, Cloud Services komplett zu meiden – vielmehr sollten Abo-Modelle kritisch hinterfragt und Alternativen aktiv einbezogen werden. Ein ausgewogener Mix aus Kauf-Lizenzen, Gebrauchtsoftware, Open-Source-Lösungen und Cloud-Angeboten verschiedener Anbieter reduziert Abhängigkeiten, verteilt Risiken und optimiert Budgets.
Mit einem erfahrenen strategischen Partner lassen sich solche Konzepte effizient umsetzen – von der Bedarfsanalyse über die Lizenzbeschaffung bis hin zu Compliance-Sicherheit im Auditfall. Auch wenn die großen US-Softwareanbieter zunehmend auf Cloud-Modelle setzen, bleiben On-Premises-Optionen relevant: Office LTSC 2024 funktioniert beispielsweise weiterhin ohne Cloud-Anbindung, und VMware-Infrastrukturen lassen sich mit gebrauchten Lizenzen sowie Third-Party-Support langfristig betreiben. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, die eigene IT-Strategie zu überprüfen und zukunftssicher aufzustellen.