Sichtbar müssen Unternehmen immer sein: Es liegt aber zugleich in der Natur der Sache, dass diese Sichtbarkeit nicht um jeden Preis erreicht werden kann.
Folglich müssen Unternehmen mitunter schwierige Entscheidungen darüber treffen, wie viel in welchen Marketing-Kanal investiert wird und wie dieser anschließend möglichst effizient genutzt werden kann. In der Praxis führt das idealerweise zu einem vielfältigen Marketing-Mix.
Drei Marketing-Kanäle – aber nicht alle drei sind gleich
Im Fachjargon wird zwischen Owned, Paid und Earned Media differenziert. Ersterer umfasst beispielsweise die eigenen Social-Media-Accounts des Unternehmens, die Webseite und Mail-Newsletter. Solche Marketinginstrumente also, über die das Unternehmen als Werbetreibender die maximale Kontrolle hat. Die “Paid”-Kategorie bezieht sich auf Sponsoring und Anzeigen auf unterschiedlichen Kanälen. Hier gilt es vor allem, die Kosten so schlank zu halten, dass am Ende tatsächlich ein Gewinn damit erzielt wird. Die “Earned”-Kategorie ist nur geringfügig steuerbar: Gemeint sind damit Presseberichte, Kundenbewertungen und einfache Weiterempfehlungen. Sichtbarkeit verdienen sich Unternehmen hier vor allem aufgrund ihrer guten Leistungen und Produkte.
E-Mail-Marketing und der digitale Auftritt als Schlüsselfaktor
Zwangsläufig sollte die “Owned Media”-Kategorie im eigenen Marketing-Mix vorhanden sein, was sie normalerweise auch ist. Die eigene Webseite ist aus Unternehmenssicht nach wie vor der wichtigste Kontaktpunkt zu bestehenden und potenziellen Kunden. E-Mail-Marketing geht damit meistens Hand in Hand, vor allem bei Unternehmen im E-Commerce oder im Bereich digitaler Dienstleistungen. Newsletter und Co. ermöglichen den direkten Draht zum Kunden – und sind im Gegensatz zu aufwändigen Social-Media-Formaten deutlich günstiger umzusetzen.
Praktisch ist außerdem, dass alle Werbemittel im digitalen Raum Transparenz und Messbarkeit ermöglichen. Im Mail-Marketing sind es wichtige Kennzahlen wie Öffnungs- und Klickraten, auf der Webseite die Verweildauer und Bounce-Rate, auf den Social-Media-Kanälen hingegen Kennzahlen zu den Likes, Kommentaren und Shares. Dadurch lässt sich sehr gut in Relation setzen, wie viel Sichtbarkeit durch das investierte Geld letztlich tatsächlich erreicht wird. Durch Tracking-Pixel und eindeutig aufgebaute Links können im nächsten Schritt noch die tatsächlichen Konvertierungsquoten ermittelt werden. Dies ist vor allem für Unternehmen relevant, die ihre Produkte und Leistungen direkt online vermarkten.
Sehr wichtig ist aber auch, speziell beim E-Mail-Marketing, die Vorgaben der DSGVO einzuhalten. Insbesondere das Double-Opt-In-Verfahren ist ein Muss – andernfalls drohen nicht nur ein schlechter Eindruck, sondern womöglich auch rechtliche Konsequenzen.
Marketing-Kanäle an der Zielgruppe ausrichten
Bonusprogramme, in die Deutschlands Supermarkt-Giganten aktuell hohe Summen investieren, können ein erfolgreiches Mittel zur Kundenbindung darstellen, sind aber nicht für jedes Unternehmen gleichermaßen geeignet. Entscheidend ist vor allem, dass die Werbemittel auf die Zielgruppe abgestimmt sind. So wäre es beispielsweise nicht die optimale Wahl, überwiegend auf TV-Spots zu setzen, wenn eine junge Zielgruppe anvisiert werden soll. Sponsoring wird hingegen oftmals nicht direkt Erträge abwerfen, kann aber langfristig das Markenimage und die Reichweite erhöhen – auch wenn dies nur schwer messbar ist.
Es liegt an den verantwortlichen Fachkräften in der Marketing-Abteilung, den Marketing-Mix so zu konzipieren, dass er einerseits Reichweite, aber gleichzeitig auch Profitabilität gewährleistet. Speziell für kleine Unternehmen rücken hierbei etablierte, bewährte und relativ kostengünstige Marketinginstrumente wie Newsletter in den Vordergrund.