Zwischen Offenheit und klaren Erwartungen

77 Prozent der Gen Z in Deutschland nutzen KI-Assistenten

KI-Agent

Eine aktuelle, von YouGov im Auftrag von Zendesk durchgeführte Umfrage zeigt: Künstliche Intelligenz gehört für junge Menschen in Deutschland längst zum Alltag.

Über drei Viertel der 18- bis 24-Jährigen nutzen regelmäßig KI-Assistenten, während es in der Gesamtbevölkerung nur 44 Prozent sind. Doch die Studie verdeutlicht auch, dass die Gen Z den Einsatz von KI an klare Bedingungen knüpft.

Anzeige

Neugier ja, aber nicht um jeden Preis

Das Interesse an KI ist in der jungen Altersgruppe besonders hoch – nur 15 Prozent der Befragten gaben an, keinerlei Interesse zu haben. Über alle Altersgruppen hinweg liegt dieser Wert deutlich höher bei rund einem Drittel. Dennoch zeigt sich die Gen Z nicht bedenkenlos offen: Datenschutz, Transparenz und die Möglichkeit, jederzeit menschliche Unterstützung hinzuzuziehen, sind für sie unverzichtbar.

Routineaufgaben ja, sensible Themen nein

Viele junge Erwachsene sehen in KI-Assistenten vor allem eine Erleichterung für Routineaufgaben. 54 Prozent vertrauen darauf, dass Standardanfragen im Kundenservice zuverlässig erledigt werden – ein höherer Wert als im Bevölkerungsdurchschnitt. Sobald es jedoch um fehleranfällige oder kritische Situationen geht, überwiegt Skepsis. Bei Problemen wie doppelten Rechnungen oder verlorenem Gepäck möchten zwei Drittel der Befragten sofort einen Menschen einschalten.

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.

Zahlungsbereitschaft für verlässliche Systeme

Die jüngere Generation zeigt sich experimentierfreudiger, wenn es um die Abgabe von Aufgaben an KI geht. Rund 30 Prozent könnten sich vorstellen, Terminplanung oder Budgetverwaltung an digitale Assistenten zu übergeben. Bemerkenswert ist auch die Zahlungsbereitschaft: Fast jede fünfte Person zwischen 18 und 24 Jahren würde für ein zuverlässiges System ein Abonnement abschließen. Bei über 55-Jährigen liegt dieser Anteil bei lediglich drei Prozent.

Anzeige

Ein zentrales Ergebnis der Studie: Vertrauen in KI hängt für die Gen Z vor allem am Thema Datenschutz. 57 Prozent nennen den Schutz ihrer Daten als größte Sorge, und 40 Prozent sehen hierin die wichtigste Voraussetzung für mehr Vertrauen. Faktoren wie freundliche Sprache oder personalisierte Empfehlungen sind für die junge Zielgruppe dagegen nachrangig.

Offene Haltung gegenüber AI Agents

Während ältere Befragte noch Vorbehalte haben, zeigt sich die Gen Z pragmatischer. Knapp die Hälfte ist überzeugt, dass Unternehmen ihre Prozesse überarbeiten müssen, um persönliche KI-Assistenten sinnvoll zu integrieren. Viele können sich vorstellen, dass diese Systeme nicht nur Informationen liefern, sondern auch eigenständig Prozesse wie Retouren oder Datenänderungen anstoßen. Allerdings bleibt eine wichtige Bedingung bestehen: 85 Prozent der jungen Generation fordern, dass die Möglichkeit zum direkten Kontakt mit Menschen jederzeit bestehen muss.

Die Ergebnisse machen deutlich: Die Gen Z ist offen für KI – allerdings unter klaren Voraussetzungen. Unternehmen, die auf Transparenz und Sicherheit setzen und gleichzeitig den menschlichen Faktor bewahren, haben gute Chancen, bei der nächsten Generation Vertrauen aufzubauen.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
Anzeige

Artikel zu diesem Thema

Weitere Artikel

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.