Wer digitale Eigenständigkeit sichern möchte, benötigt mehr als technische Zugriffskontrollen. Digitale Souveränität bedeutet eine klare Steuerbarkeit von Systemen, Datenflüssen und Identitäten. Identity and Access Management bildet dabei das strategische Fundament sicherer IT-Architekturen.
Cloud-Dienste, hybride Infrastrukturen und externe Anbieter versprechen Flexibilität, führen aber oft zu einem schleichenden Kontrollverlust. Viele Unternehmen wissen nicht mehr genau, wer wann auf welche Ressourcen zugreift und unter welchen Bedingungen.
Geopolitische Spannungen, neue Angriffsmuster, unkontrollierte KI-Nutzung und Richtlinien wie NIS2 oder DORA verschärfen die Anforderungen an Sicherheit und Transparenz. Die Fähigkeit, digitale Systeme eigenständig zu steuern, wird zum strategischen Erfolgsfaktor. Wo diese Steuerbarkeit fehlt, drohen Sicherheits- und Haftungsrisiken. Einzelne Sicherheitsmaßnahmen reichen nicht mehr aus. Unternehmen brauchen ein tragfähiges Fundament, das jederzeit Kontrolle über kritische Prozesse ermöglicht. Zentrale Voraussetzung ist ein souveränes IAM.
Architektur entscheidet über digitale Handlungsfähigkeit
Digitale Souveränität verlangt eine Architektur, die Zugriffe sicher und flexibel steuert – auch in komplexen, regulierten Umgebungen. Ein interoperables, modular aufgebautes IAM bildet das Fundament: Es integriert Authentifizierung (Identit.tsprüfung), Autorisierung (Zugriffsvergabe) sowie die automatisierte Zuweisung von Rechten und Rollen. Zudem unterstützt es Zero Trust, bei dem kein Zugriff als selbstverständlich gilt, sondern kontextbasiert validiert wird.
Digitale Souveränität verlangt strategisches Identitätsmanagement
Digitale Souveränität entsteht nicht allein durch Architektur, sondern durch gezielte Steuerung. IAM wird oft auf technische Aufgaben reduziert, tatsächlich erfüllt es eine übergeordnete Kontrollfunktion: Es regelt, wer worauf zugreifen darf, unter welchen Bedingungen und mit welcher Nachvollziehbarkeit. Wer digitale Souveränität ernst nimmt, muss diesen Prozess aktiv gestalten. Drei Prinzipien bestimmen, wie wirksam ein IAM digitale Identitäten schützt:
➤ Zugriff kontextbezogen steuern: Zugriffsentscheidungen müssen sich an Faktoren wie Standort, Gerätezustand, Uhrzeit oder Risikobewertung orientieren. Adaptive Freigaben erhöhen Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit.
➤ Authentifizierung risikobasiert absichern: Robustes Identitätsmanagement erfordert mehrstufige Verfahren, passwortlose Logins, adaptive Prüfungen und lückenlose Protokolle – ohne die Produktivität zu beeinträchtigen.
➤ Datenschutz architektonisch verankern: Ein souveränes IAM bezieht Datenschutz von Anfang an mit ein: durch transparente Löschkonzepte, revisionssichere Protokollierung und einen verantwortungsvollen Umgang mit sensiblen Daten.
Wer seine Identitäten nicht vorausschauend steuert, verliert die Kontrolle über digitale Schlüsselprozesse.
Stephan Schweizer, Nevis Security
Wer zu spät handelt, verliert digitale Handlungsfähigkeit
Digitale Souveränität entscheidet, ob Unternehmen ihre Systeme, Daten und Schnittstellen in einer vernetzten Welt noch eigenständig steuern können. Wer ausschließlich auf technische Sicherheit setzt, greift zu kurz. Erst wenn klar geregelt ist, wer worauf zugreifen darf und wie dies kontrolliert wird, entsteht eine belastbare Grundlage für Sicherheit, Compliance und Resilienz.
IAM übernimmt dabei eine zentrale Rolle: nicht als Werkzeug der IT, sondern als Instrument strategischer Führung. Wer seine Identitäten nicht vorausschauend steuert, verliert die Kontrolle über digitale Schlüsselprozesse.
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