DSAG-Spezial

SAP Business Data Cloud: Mehr als ein Hype?

SAP

Stellen Sie sich vor, Ihr Unternehmen hätte einen zentralen Ort für alle Daten – strukturiert und unstrukturiert, aus SAP wie Non-SAP-Systemen, integriert, qualifiziert und bereit für KI-Anwendungen in Echtzeit. Genau das verspricht die SAP Business Data Cloud (BDC). Doch ist sie wirklich der erhoffte Game Changer oder nur ein weiterer Name im SAP-Universum? Die valantic SAP Studie 2025 liefert dazu spannende Erkenntnisse.

Das Ende der Datensilos

Datenstrategie ist nicht mehr optional, sondern sie ist der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit moderner Unternehmen. Denn wer generative KI produktiv und wertstiftend einsetzen will, braucht eine konsolidierte Datenbasis. Genau hier setzt die BDC an: Statt verteilte Datenstrukturen bietet sie einen durchgängigen, semantisch einheitlichen Datenlayer, der über Systemgrenzen hinweg funktioniert. SAP BW, Datasphere & Co. waren erste Schritte in diese Richtung. Die BDC zieht nun diese Linie weiter und vereint strukturierte sowie unstrukturierte Daten auf einer Plattform.

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Was die BDC besonders macht

Mit der SAP Business Data Cloud bündelt SAP erstmals zentrale Datenfunktionen in einer offenen Plattform: Datenintegration, -modellierung und -katalogisierung (Datasphere), Speicherung (Object Store), Analyse, Planung und BI (SAP Analytics Cloud) und Steuerung (BDC Cockpit) greifen ineinander. Neu ist nicht nur die Kombination, sondern vor allem der Anspruch: Über alle Quellen hinweg entsteht ein harmonisiertes, semantisches Datenmodell.

Die SAP Business Data Cloud ist mehr als ein neues Label. Sie ist die Antwort auf die größten Herausforderungen moderner Datenarchitekturen.

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Timo Rüb, Head of Innovation, valantic

Marktstart mit Signalwirkung

Die BDC trifft offensichtlich einen Nerv. Laut der SAP Studie 2025 sehen 54 Prozent der Unternehmen in der DACH-Region die BDC bereits heute als festen Bestandteil ihrer zukünftigen Datenarchitektur. Besonders ausgeprägt ist das Interesse in der Automobilindustrie (80 %) und der diskreten Fertigung (59 %).

Bemerkenswert: Obwohl SAP die Business Data Cloud erst Anfang 2025 offiziell als strategische Datenplattform positioniert hat, kennen 94 Prozent der befragten Unternehmen die BDC bereits. Ein deutliches Zeichen dafür, wie stark das Thema im Markt resoniert.

Datenstrategie als KI-Enabler

Ein wesentlicher Treiber für die Marktrelevanz der BDC ist der zunehmende Einsatz generativer KI in Unternehmen. Laut der Studie nutzten 2024 lediglich sieben Prozent der Unternehmen KI integral in ihren Geschäftsprozessen – 2025 sind es bereits 29 Prozent. Weitere 51 Prozent haben erste Anwendungen im Einsatz.

Diese Dynamik erhöht den Handlungsdruck auf IT-Entscheider, ihre Datenarchitektur grundlegend zu überdenken. Denn klar ist: Wer generative KI ernsthaft nutzen will, braucht eine durchdachte Datenarchitektur. 49 Prozent der Befragten sehen in der BDC genau die Chance, das Potenzial generativer KI endlich produktiv zu nutzen.

Wettbewerb & Investitionsschutz: Die zwei großen Herausforderungen

Trotz hoher Zustimmung gibt es Hürden: Unternehmen haben in den letzten Jahren in SAP Datasphere, BW/4HANA oder alternative Plattformen wie Snowflake investiert. 40 Prozent der Befragten nutzen heute bereits vergleichbare Lösungen anderer Anbieter.

SAP muss deshalb zweierlei leisten: Erstens eine klare Differenzierung gegenüber der Konkurrenz, zweitens einen pragmatischen Migrationspfad für Bestandskunden.

Ein Blick nach vorn: Die Vision hinter der BDC

Was heute entsteht, ist der Grundstein für eine neue Datenlogik: Künftig könnten SAP-Services und SAP-Produkte ohne den bisherigen Datentransfer zwischen verschiedenen Systemen auskommen. Stattdessen greifen sie direkt auf eine gemeinsame Persistenzschicht zu. Dadurch entfällt das Verschieben von Daten, da sie von Anfang an genau dort bereitgestellt werden, wo sie benötigt werden. Diese Idee bringt klare Vorteile: weniger Redundanzen, geringerer Speicherbedarf, einfachere Integration und ein deutlich reduzierter Datenfußabdruck. Gerade in Zeiten wachsender regulatorischer Anforderungen und steigender Nachhaltigkeitserwartungen wird dieser Architekturansatz immer relevanter.

SAP Business AI Bildquelle: valantic
Bildquelle: valantic

Fazit: Mehr als nur ein Hype!

Die SAP BDC ist mehr als ein neues Label. Sie ist die Antwort auf die größten Herausforderungen moderner Datenarchitekturen wie fragmentierte Datensilos, Intransparenz und fehlende KI-Readiness. Sie bietet nicht nur Technik, sondern ein strategisches Architekturversprechen.

Für IT-Entscheider heißt das: Wer generative KI nicht nur testen, sondern produktiv einsetzen will, sollte sich mit der BDC beschäftigen. Sie bindet bestehende Systeme ein, schafft neue Freiheitsgrade für Datenzugriff und -nutzung und legt damit die Grundlage für echte Wertschöpfung im KI-Zeitalter.

DSAG-JAHRESKONGRESS

Unsere valantic Experten stehen Ihnen auf dem DSAG-Jahreskongress vom 16. bis 18. September 2025 in Bremen gerne für Fragen und persönliche Beratung zur Verfügung.

Timo

Rüb

Vice President

valantic

Timo Rüb ist Experte für die SAP Business Technology Platform. Er besitzt mehr als 20 Jahre Erfahrung als SAP Consultant; seit 2016 begleitet und leitet er Projekte mit der SAP BTP.
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