Warum Sicherheitsschlüssel eine sicherere Zukunft bieten

Das Ende der One-Time-Passwords

OTP

One-Time-Passwords (OTPs) gelten seit Jahren als wichtiger Sicherheitsstandard für die Zwei-Faktor-Authentifizierung.

Denn sie bieten im Vergleich zu herkömmlichen statischen Passwörtern ein höheres Maß an Sicherheit, da sie nur einmalig verwendet werden können und somit das Risiko von Replay-Attacken minimieren. Trotz ihrer weit verbreiteten Nutzung und der augenscheinlichen Verbesserung der Kontosicherheit werden die Schwächen von OTPs jedoch zunehmend deutlich.

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One-Time Passwords als Sicherheitsmaßnahme zur Benutzerauthentifizierung generieren für jede Anmeldung oder Transaktion mittels eines speziellen Algorithmus (meist HMAC) ein einzigartiges, temporäres Passwort. Dieser Prozess basiert auf einem gemeinsamen Geheimnis zwischen OTP-Generator (Client) und Authentifizierungsserver. Während zeitbasierte OTPs (TOTPs) die aktuelle Zeit als Faktor nutzen und nur für ein bestimmtes Zeitintervall gültig sind, verwenden ereignisbasierte OTPs (HOTP) einen Ereigniszähler und werden oft durch eine spezifische Aktion ausgelöst. Die OTP-Generierung erfolgt synchron auf Benutzer- und Serverseite. Bei der Eingabe verifiziert der Server das OTP mit demselben Algorithmus. Für TOTPs wird ein Toleranzbereich berücksichtigt, um Zeitunterschiede auszugleichen. OTPs werden über verschiedene Methoden übermittelt, häufig per SMS oder Authentifizierungs-Apps auf mobilen Geräten, aber auch über Hardware-Token oder Sicherheitsschlüssel. 

Diese Optionen machen OTPs zu einer guten Lösung für die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), aber es gibt Einschränkungen in Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit und die Sicherheit gegen immer raffiniertere Cyberangriffe wie Phishing.

OTPs und ihre Risiken

Phishing-Attacken, Man-in-the-Middle-Angriffe und SIM-Swapping-Methoden haben sich als effektive Angriffsvektoren erwiesen, um OTPs zu kompromittieren. Zudem stellen die Abhängigkeit von externen Geräten oder Software sowie potenzielle Synchronisationsprobleme bei zeitbasierten OTPs neue Herausforderungen dar. Diese Schwachstellen, gepaart mit Benutzerfreundlichkeitsproblemen und potenziellen Implementierungskosten, führen dazu, dass die Effektivität von OTPs als alleinige Sicherheitsmaßnahme zunehmend in Frage gestellt wird.

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Stellen One-Time Passwords (OTPs) zwar im Vergleich zu herkömmlichen statischen Passwörtern eine Verbesserung dar, weisen sie dennoch erhebliche Sicherheitsrisiken und Schwachstellen auf. Denn mit der Weiterentwicklung der Angriffsmethoden offenbaren sich die Grenzen dieser Technologie – unter anderem eine hohe Anfälligkeit für Phishing-Angriffe.

Cyberkriminelle haben raffinierte Methoden entwickelt, um sowohl Passwörter als auch OTPs gleichzeitig abzufangen, indem sie gefälschte Websites nutzen und die gestohlenen Daten in Echtzeit auf den reellen Seiten eingeben. Diese Taktik wird nicht selten durch automatisierte Phishing-Toolkits unterstützt, um ihre Effektivität zu erhöhen.

Ein weiteres signifikantes Risiko, insbesondere bei SMS-basierten OTPs, ist das sogenannte SIM-Swapping. Hierbei übernehmen Angreifer die Kontrolle über die Mobilfunknummer des Opfers, indem sie SMS mit Einmalcodes abfangen und den Sicherheitsmechanismus umgehen. Auf diese Weise verpufft der zusätzliche Schutz durch die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Darüber hinaus können OTPs durch Man-in-the-Middle-Angriffe kompromittiert werden, bei denen Angreifer sich zwischen den Benutzer und den authentifizierenden Server schalten. Auch Malware auf Smartphones stellt eine Bedrohung dar, da sie potenziell OTPs abfangen kann, selbst wenn diese über sicherere App-basierte Methoden generiert werden.

Zudem stellen die Abhängigkeit von externen Geräten oder Software sowie potenzielle Synchronisationsprobleme bei zeitbasierten OTPs neue Herausforderungen dar. Der Verlust oder die Beschädigung des Geräts, das für die OTP-Generierung verwendet wird, kann zu erheblichen Zugangsproblemen führen. Viele Nutzer vernachlässigen die sichere Aufbewahrung von Backup-Codes, was im Falle eines Geräteverlusts zu dauerhaftem Kontoverlust führen kann.

Die Nutzerfreundlichkeit leidet ebenfalls unter der Implementierung von OTPs. Die umständliche Eingabe zusätzlicher Codes, mögliche Verzögerungen bei der Zustellung von SMS-OTPs und die Abhängigkeit von Mobilfunksignalen können für Frustration bei den Nutzern sorgen. Dies kann dazu führen, dass Sicherheitsmaßnahmen umgangen oder weniger sichere Alternativen gewählt werden.

Schließlich erfordern OTPs zusätzliche Technologie und Infrastruktur. Dies verursacht nicht nur Kosten, es werden auch neue potenzielle Angriffsflächen geschaffen. Die Speicherung von Geheimnissen auf Servern, die für die OTP-Generierung notwendig sind, bietet einen zentralen Angriffspunkt für Hacker.

Daher ist es an der Zeit, nach Lösungen zu suchen, die ebenso robust gegen aktuelle Cyberbedrohungen wie auch benutzerfreundlich sind.

Die Zukunft der sicheren Authentifizierung

Passkeys, einschließlich gerätegebundener Passkeys wie Hardwaresicherheitsschlüssel, bieten eine echte Lösung für die Abschaffung des Passworts und stellen gleichzeitig eine viel sicherere Authentifizierungsoption als herkömmliche 2FA-Optionen wie OTPs dar. Diese Technologien nutzen asymmetrische Kryptographie, bei der ein öffentlicher Schlüssel auf dem Server und ein privater Schlüssel sicher auf dem Gerät oder Hardware-Token des Benutzers gespeichert wird.

Die Implementierung von Phishing-resistenter Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) auf Basis der FIDO2-Standards stellt hier einen signifikanten Fortschritt dar. Diese Methode verhindert effektiv das Abfangen oder Abgreifen von Authentifizierungsdaten, da sie auf Public-Key-Kryptografie basiert und keine gemeinsam genutzten Codes verwendet. Bei der Anmeldung verbleibt der private Schlüssel auf dem lokalen Gerät oder Hardware-Token und wird nicht übertragen, was die Sicherheit erheblich erhöht.

Innovative Sicherheitsschlüssel bieten zusätzlich eine breite Unterstützung für verschiedene Authentifizierungsprotokolle wie WebAuthn, FIDO2, U2F, Smart Card und OpenPGP.  

Der Übergang zu diesen fortschrittlichen Authentifizierungsmethoden bringt auch wirtschaftliche Vorteile mit sich. Unternehmen können durch reibungslosere und sicherere Login-Prozesse ihre IT-Support-Kosten deutlich reduzieren. Die Implementierung von passwortlosen Technologien vereinfacht den Anmeldeprozess für Nutzer erheblich, da sie sich nur noch ein biometrisches Merkmal oder eine einzige PIN merken müssen, anstatt zahlreiche komplexe Passwörter. Darüber hinaus bieten diese Lösungen eine geringere Abhängigkeit von externen Diensten wie SMS oder Push-Benachrichtigungen, wodurch die Zuverlässigkeit der Authentifizierung auch bei Netzwerkproblemen oder Serviceausfällen gewährleistet werden kann. Dies führt zu einer Verringerung von Support-Anfragen und einer Steigerung der Produktivität.

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Fazit

Angesichts der wachsenden Bedrohungen im digitalen Raum ist es für Unternehmen unerlässlich, jetzt zu handeln und von One-Time Passwords auf sicherere Authentifizierungsmethoden umzusteigen. Die Schwachstellen von OTPs, insbesondere ihre Anfälligkeit für Phishing-Attacken und andere fortgeschrittene Angriffsmethoden, machen sie zu einem zunehmend risikobehafteten Sicherheitsmechanismus. Fortschrittliche Lösungen wie Passkeys und hardwarebasierte Sicherheitsschlüssel bieten nicht nur ein deutlich höheres Sicherheitsniveau durch asymmetrische Kryptografie, sondern adressieren auch zentrale Herausforderungen in den Bereichen Compliance und Benutzerfreundlichkeit. Diese modernen Authentifizierungsmethoden ermöglichen es Unternehmen, strengere Datenschutzvorschriften und Sicherheitsstandards einzuhalten, was angesichts zunehmender regulatorischer Anforderungen von entscheidender Bedeutung ist. Gleichzeitig verbessern sie die Nutzererfahrung erheblich, indem sie komplexe Passwörter und umständliche OTP-Eingaben durch einfache, intuitive Prozesse ersetzen. Diese Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit führt nicht nur zu einer höheren Akzeptanz bei den Anwendern, sondern auch zu einer gesteigerten Produktivität und reduzierten Support-Kosten. 

Unternehmen, die jetzt auf diese zukunftsweisenden Technologien setzen, investieren somit nicht nur in verbesserte Sicherheit, sondern auch in eine effizientere und nutzerfreundlichere IT-Infrastruktur, die die Compliance einhält. Der Umstieg auf moderne Authentifizierungsmethoden ist daher ein entscheidender Schritt, um den Herausforderungen der digitalen Transformation ganzheitlich zu begegnen und sich für die Zukunft optimal aufzustellen.

Alexander

Koch

SVP Sales EMEA

Yubico

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