Die russische Tochtergesellschaft des US-Softwarekonzerns Microsoft, Microsoft Rus LLC, hat ihre Zahlungsunfähigkeit erklärt und plant die Beantragung eines Insolvenzverfahrens. Dies geht aus einer Meldung im offiziellen russischen Unternehmensregister Fedresurs hervor.
Microsoft Rus LLC verzeichnete zwischen 2021 und 2024 einen drastischen Geschäftsrückgang. Laut Registerdaten sanken die Erlöse von 6,9 Milliarden Rubel auf 161,6 Millionen Rubel. Trotz des massiven Umsatzeinbruchs erwirtschaftete die Gesellschaft 2024 noch 174,1 Millionen Rubel Gewinn.
Der Softwarekonzern betreibt drei weitere russische Unternehmenseinheiten: Microsoft Development Centre Rus, Microsoft Mobile Rus und Microsoft Payments Rus. Deren Zukunft bleibt ungewiss.
Microsoft hatte bereits nach dem russischen Überfall auf die Ukraine begonnen, seine Russland-Aktivitäten zurückzufahren. Das Unternehmen sperrte RT-Apps aus dem Windows Store und untersagte Werbung russischer Staatsmedien.
Bis Ende 2024 unterhielt Microsoft noch eine reduzierte Präsenz in Russland. 2025 schloss der Konzern dann 13 Standorte in Moskau, Sankt Petersburg, Jekaterinburg und Wladiwostok.
Putin äußerte sich kürzlich zu ausländischen Diensteanbietern. Diese sollten “gedrosselt” werden, um russische Softwareentwicklung zu fördern.