Sprachnachrichten im Alltag

Warum vor allem die Gen Z zur Audio-Kommunikation greift

Sprachnachricht
Bildquelle: Tatiana Diuvbanova / Shutterstock.com

Sprachnachrichten gehören mittlerweile fest zum digitalen Kommunikationsalltag – besonders bei der jungen Generation.

Eine aktuelle Umfrage der Sprachlernplattform Preply mit 1.501 Teilnehmenden aus Deutschland zeigt: Die Generation Z verschickt mit Abstand am häufigsten Sprachnachrichten – im Schnitt fast fünf pro Tag.

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Junge Generation sendet am meisten – Babyboomer am wenigsten

Der Trend ist deutlich altersabhängig. Während die Gen Z mit durchschnittlich 4,9 Sprachnachrichten pro Tag an der Spitze liegt, folgen die Millennials mit 4,6 und die Generation X mit 3,8 Nachrichten.

Bei den Babyboomern hingegen sind Sprachnachrichten eher die Ausnahme – sie versenden im Durchschnitt lediglich 1,3 Sprachnachrichten täglich. Der Umgang mit Audionachrichten variiert also stark zwischen den Generationen, was auf unterschiedliche Kommunikationsgewohnheiten hinweist.

Bequemlichkeit als Hauptmotiv

Warum greifen so viele Menschen zur gesprochenen Nachricht? Für knapp 40 Prozent der Befragten liegt die Antwort auf der Hand: „Das Tippen ist zu aufwendig.“ Die Stimme ist schneller eingesetzt als die Finger auf der Tastatur – besonders unterwegs oder bei längeren Mitteilungen.

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Doch auch inhaltliche Gründe spielen eine Rolle. 35 Prozent nutzen die Audiofunktion, wenn etwas schwierig zu erklären ist. Rund ein Drittel verschickt Sprachnachrichten, um Missverständnisse zu vermeiden oder weil diese Kommunikationsform persönlicher wirkt.

Emotionale Aspekte sind ebenfalls ein Beweggrund: 26 Prozent der Befragten geben an, dass sie über die Stimme besser Gefühle ausdrücken können. Hinzu kommt der praktische Nutzen: 23 Prozent sprechen lieber ins Mikrofon, wenn sie gerade keine Hand zum Tippen frei haben, etwa beim Autofahren oder Kochen.

Ein weiterer interessanter Punkt: 20 Prozent empfinden einen klassischen Anruf als zu aufdringlich – die Sprachnachricht gilt hier als Kompromiss zwischen Nähe und Distanz.

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Hören ist nicht gleich angenehm – Kritik an Voicemails wächst

So beliebt Sprachnachrichten beim Versenden sind, so kritisch sehen viele das Anhören. Laut Umfrage empfindet fast die Hälfte der Teilnehmenden Sprachnachrichten als langweilig, wenn sie sie anhören müssen. „48 Prozent der Befragten langweilen sich beim Anhören einer Sprachnachricht“, heißt es in der Studie.

Besonders störend wirken dabei laute Umgebungsgeräusche, in denen die Nachricht aufgenommen wurde – das bemängeln rund die Hälfte der Befragten. Auch der Zeitaufwand ist ein Kritikpunkt: 40 Prozent finden es aufwendiger, eine Sprachnachricht abzuhören, als eine Textnachricht zu lesen.

Die perfekte Länge: Kurz und knapp

Die ideale Sprachnachricht ist nach Ansicht der Befragten nicht zu lang – im Schnitt liegt die gewünschte Dauer bei etwa 42 Sekunden. Längere Monologe stoßen auf weniger Verständnis und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass der Empfänger sich nicht mehr voll auf den Inhalt konzentriert.

Dieser neue Blick auf die Nutzung von Sprachnachrichten zeigt: Was für die einen eine praktische Erleichterung ist, ist für die anderen eine Geduldsprobe. Besonders die Generation Z hat die Funktion fest in ihren Alltag integriert – doch ein ausgewogener Umgang bleibt gefragt.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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