Nach Einschätzung des Chip-Riesen Intel könnten die aktuellen Halbleiter-Engpässe auch in zwei Jahren noch nicht ganz ausgestanden sein. Die Probleme bei der Fertigungskapazität und der Verfügbarkeit nötiger Maschinen dürften mindestens bis zum Jahr 2024 andauern, sagte Intel-Chef Pat Gelsinger bei der Vorlage aktueller Quartalszahlen.
Laut einer aktuellen Prognose des Research- und Beratungsunternehmens Gartner werden die weltweiten Halbleiter-Umsätze im Jahr 2022 um 13,6 Prozent auf insgesamt 676 Milliarden US-Dollar steigen.
Die derzeitigen Lieferengpässe bei Halbleitern betreffen zahlreiche europäische Unternehmen aus allen Branchen. Ein neues Halbleiter-Strategiepapier des ZVEI zeigt, dass sich die politischen Maßnahmen jetzt auf die Sicherung der Versorgung mit Mikrochips aller Größen konzentrieren müssen.
Apple hat zwei neue Hochleistungs-Chipsysteme angekündigt, mit denen der Konzern seine Abkehr von Intel-Prozessoren beschleunigen will. Die am Montag in einem Videostream vorgestellten M1 Pro und M1 Max sind stark verbesserte Versionen des M1-Chips, den Apple vor einem Jahr vorgestellt hatte.
Nach aktuellen Abschätzungen des ZVEI wird sich das Wachstum im Markt für Leistungshalbleiter bis 2030 verdreifachen und entwickelt sich damit sechs Mal so schnell wie der gesamte Halbleitermarkt.
Der anhaltenden Lieferengpässe von Chips und die Abhängigkeit von außereuropäischen Produzenten sind ein Risiko für die europäische Wirtschaft. Ein Kommentar von Bitkom-Präsident Achim Berg.