Der erste Angriff begann lautlos: Bevor die ersten russischen Soldaten am 24. Februar 2022 in den frühen Morgenstunden die Grenze der Ukraine passierten, standen bereits ukrainische Ministerien, Behörden und Unternehmen unter massivem digitalem Druck. Was ist passiert? Und was ist nun zu tun?
DDoS-Angriffe werden von Kriminellen im Internet seit fast einem Vierteljahrhundert zur Erpressung, zur Ablenkung von anderen Angriffsvektoren oder als staatlich finanzierte geopolitische Waffen gegen ideologische Feinde eingesetzt.
Angesichts der veränderten geopolitischen Situation infolge des Ukraine-Konfliktes fordert der Bundesverband IT-Sicherheit (TeleTrusT) von Politik, Regulierern und Betreibern weitreichende IT-Sicherheitsmaßnahmen und Investitionen zur Verbesserung der nationalen Sicherheit und der Versorgungssicherheit.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine verschärft weltweit das Risiko für großflächige und gezielte Cyberattacken. Hohes Schadenspotenzial für Kritische Infrastrukturen (KRITIS) und private Unternehmen sind die Folge.
Im Zusammenhang mit der russischen Invasion in die Ukraine steigt auch in Deutschland die Sorge wegen möglicher Cyberattacken gegen kritische Infrastrukturen (KRITIS): Nachrichtenübermittlung, Energieversorgung, Verkehr, Industrieproduktion, Forschung, Verwaltung – nahezu kein Bereich kommt in einem hochentwickelten Land ohne moderne Informations- und Kommunikationstechnologien aus.
Angesichts drohender Gefahr aus dem Netz müssen sich Firmen, öffentliche Einrichtungen und Institutionen aus Sicht eines Experten besser vorbereiten. «Wir müssen jetzt dringend mehrstufige Sicherheitskonzepte für kritische Infrastrukturen erarbeiten, die insbesondere auch analoge Notfallpläne haben», sagte Jörn Müller-Quade vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) am Mittwoch.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) verschickte in der vergangenen Woche bereits das dritte Warnschreiben an heimische Unternehmen und Behörden, um vor massiven Cyberangriffen im Zuge des Krieges in der Ukraine zu warnen.
Mit weniger als 8 Prozent aller Soldatinnen und Soldaten stellt der Cyber- und Informationsraum den personell schwächsten Organisationsbereich der Bundeswehr dar. Mit der beschlossenen Aufstockung des Wehretats und der Einführung eines Sondervermögens Bundeswehr muss eine stärkere Gewichtung der virtuellen Kriegsgefahren einhergehen.
Der renommierte AXA Future Risks Report 2021 nennt als zweitwichtigste globale Bedrohung nach dem Klimawandel und noch vor Pandemien und Infektionskrankheiten die wachsenden Risiken durch Cyber-Attacken.