Leere Tanksäulen, verriegelte Supermarkttüren und der erste digitale Katastrophenfall in Deutschland – Menschen weltweit haben die Folgen der jüngsten Cyberattacken gegen kritische Infrastrukturen (KRITIS) am eigenen Leib gespürt: Erst Colonial Pipeline, dann JBS, COOP und zuletzt der Landkreis Anhalt-Bitterfeld.
Attacken auf Betriebstechnik, also auf Hardware und Software, die Geräte, Prozesse und Ereignisse überwachen und steuern, häufen sich, so das Research- und Beratungsunternehmen Gartner.
Lösegeldzahlungen nach Ransomware-Attacken führen dazu, dass diese Form der Cyberkriminalität für die Täter profitabel bleibt. Die meisten betroffenen Unternehmen zahlen heimlich – um handlungsfähig zu bleiben und schlechte PR zu vermeiden.
Cyberkriminelle nehmen immer häufiger kritische Infrastrukturen ins Visier und richten damit weltweite Schäden an. Sind die Angriffe auf JBS und Colonial Pipeline Zeichen für einen Strategiewechsel?
Die überwiegende Mehrzahl der Unternehmen hat große Bedenken, was Ransomware-Angriffe anbelangt, und viele sind schon selbst ins Visier von Angreifern geraten. Mit teilweise gravierenden Folgen: Umsatzverluste, Rufschädigung und Entlassungen auf der Führungsebene zählen dazu.
Der Betreiber der größten US-Benzin-Pipeline Colonial hat erstmals öffentlich eine millionenschwere Lösegeldzahlung an Computer-Hacker eingeräumt.
In der vergangenen Woche hat die US-Regierung um Präsident Biden weitreichende Erlasse rund um das Thema Cybersicherheit bekanntgegeben. Vor dem Hintergrund der zahlreichen Ransomware-Angriffen der vergangenen Wochen ein Schritt mit Signalwirkung auch für andere Regierungen.
Eine Ransomware-Attacke hat die Treibstoffversorgung in weiten Teilen der USA beeinträchtigt, von Texas im Südwesten bis hoch nach New Jersey im Osten. Marcin Kleczynski, CEO von Malwarebytes, hat den Vorfall kommentiert und geht u.a. auf die Spannungen zwischen Russland und den USA ein.