»PowerEdge MX«: Dell EMC modernisiert sein Blade-Angebot

Mit den »PowerEdge MX«-Systemen bringt Dell EMC seine neue Blade-Server-Serie an den Start. Das Chassis wurde komplett neugestaltet und verzichtet künftig auf eine Midplane. Die modulare IT-Infrastrukturlösung soll ein breites Spektrum an Workloads abdecken, einschließlich künftiger Anforderungen und Technologien. Der Hersteller forciert damit sein Blade-Engagement, mit dem Ziel, bis 2020 die Marktführerschaft in Deutschland zu übernehmen.

Dell EMC modernisiert mit »PowerEdge MX« sein Blade-Angebot (Bild: speicherguide.de)Dell EMC modernisiert mit »PowerEdge MX« sein Blade-AngebotMit den PowerEdge MX-Systemen verpasst Dell EMC seiner Blade-Familie eine Runderneuerung. Die IT-Infrastrukturlösung besteht aus einem neu gestalteten Chassis sowie präzise dimensionierten Server- und Storage-Blöcken. Diese werden über eine intelligente I/O-Fabric mit der Infrastruktur verbunden. Als Pluspunkt führt der Hersteller unter anderem die modulare Bauweise an, sowie das breite Spektrum an Einsatzszenarien und Workloads, welches von der Serie abgedeckt wird.

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Peter Dümig, Dell EMC: »Blade ist die Vorstufe von Hyper-Converged.«Peter Dümig, Dell EMC: »Blade ist die Vorstufe von Hyper-Converged.«»Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz, IoT, Software-defined Storage und Networking bieten Unternehmen große Wettbewerbsvorteile«, sagt Peter Dümig, Senior Server Product Manager bei Dell EMC Deutschland. »Ihre Workloads sind aber schwer vorhersehbar und stellen die IT-Abteilungen vor neue Herausforderungen. Poweredge MX verfolgt einen modularen Ansatz, um Rechen-, Speicher- und Netzwerk-Ressourcen flexibel aufzubauen und zu kombinieren. Damit können Unternehmen ihre IT so transformieren, dass ihre Ressourcen optimiert werden und ihre Investitionen auch für künftige Technologiegenerationen geschützt sind.« Dazu zählen neue Prozessoren, neue Speichertypen oder Innovationen bei der Konnektivität.

Blade-Infrastruktur ohne Midplane

Auffälligste Neuerung: Die Poweredge MX verzichtet auf eine Midplane. Kundenbefragungen zufolge wurde diese immer als gefühlte Schwachstelle gesehen. Defekte oder Erweiterungen an der Midplane hätten immer das komplette Chassis betroffen. Die vertikal angeordneten Rechen-Ressourcen – sprich Server und Speicher – werden nun direkt mit den horizontalen I/O-Modulen verbunden. Mit dieser Architektur sollen sich künftige Technologie-Upgrades durchführen lassen, ohne die Arbeitsabläufe im Unternehmen zu unterbrechen. Ein Upgrade der Midplane entfällt damit. »Mit diesem Ansatz kann Poweredge MX komplett disaggregierte Ressourcen unterstützen – zukünftig bis hin zu Arbeitsspeicher-zentrierten Ressourcen wie Storage Class Memory, GPUs und FGPAs«, meint Dümig.

»PowerEdge MX7000«: neugestaltetes Chassis

Das Chassis PowerEdge MX7000 bietet in einem skalierbaren System ein Hardware-Fundament für diverse Generationen von Server-Prozessoren (Intel). Zudem soll es in einer einzigen Benutzeroberfläche ein durchgängiges Lifecycle-Management ermöglichen sowie die Verwaltung sämtlicher Komponenten. Das 7U-Chassis hat mit seinen acht Schächten Platz für unterschiedliche Kombinationen aus Storage- und Server-Komponenten mit einfacher und doppelter Breite.

Obwohl die PowerEdge MX ab sofort bestellbar ist, hält sich Dell EMC zu Preisen noch bedeckt. Die Chassis der M-Serie starteten bisher bei zirka 1.700 Euro netto. Wir gehen davon aus, dass sich die Einstandspreise der MX-Serie auf einem ähnlichen Level bewegen werden.

Preis-Update: Ein System mit zwei SSDs und zehn HDDs sollen ab unter 9.000 Euro netto erhältlich sein, inklusive drei Jahren Support. In dieser Konstelation ist das Blade noch um zwölf weitere Medien erweiterbar, bevor über zusätzliche Enclosures weitere Steckplätze ergänzt werden müssten.

MX740c und MX840c: Server mit 2 und 4 Sockeln

Die Server-Einschübe Dell EMC »PowerEdge MX740c« und »MX840c« mit zwei und vier Sockeln.Die Server-Einschübe Dell EMC »PowerEdge MX740c« und »MX840c« mit zwei und vier Sockeln.Die Server-Einschübe PowerEdge MX740c und MX840c: Einschübe mit zwei und vier Sockeln sorgen für Rechenleistung sowie zahlreiche Speicheroptionen einschließlich NVMe-Flash-Drives. Sowohl der MX740c mit einfacher Breite als auch der MX840c mit doppelter Breite unterstützen die komplette Familie der Intel Xeon Scalable-CPUs mit bis zu sechs TByte Arbeitsspeicher.

Der MX740c ist der derzeit einzige, modulare Server mit einfacher Breite und zwei Sockeln, der bis zu sechs 2,5 Zoll große NVMe-, SAS- oder SATA-Laufwerke aufnehmen kann. Der MX840c kann bis zu acht Laufwerke beherbergen.

MX5016s: Scale-out-Storage für bis zu 16 SAS-Medien

Das Storage-Blade »PowerEdge MX5016s« fast bis zu 16 HDDs oder SSDs (Bild: speicherguide.de).Das Storage-Blade »MX5016s« fast bis zu 16 HDDs oder SSDs.Der Storage-Einschub PowerEdge MX5016s kann bis zu 16 hotplug-fähige SAS-Medien aufnehmen. Maximal passen sieben der Scale-out-Storage-Einschübe mit insgesamt bis zu 112 DAS-Laufwerken (Direct-Attached-Storage) in ein MX-Chassis. Diese Festplatten lassen sich individuell einem oder mehreren Servern zuordnen.

Ethernet- & FC-Switch-Module für Poweredge MX

Die I/O-Module sind mit 25-Gbit-Ethernet und 32-Gbit-FC erhältlich (Bild: speicherguide.de).Die I/O-Module sind mit 25-Gbit-Ethernet und 32-Gbit-FC erhältlich.Für die neuen Switch-Module verspricht Dell EMC niedrige Latenzen und hohe Bandbreiten für Multi-Chassis-Umgebungen. Sie unterstützen automatisierte Prozesse für Topologie-Compliance, Quality-of-Service und die autonome Bewältigung von Spitzenlasten mit, die sich in einer einzigen Management-Oberfläche verwalten lassen.

Laut Hersteller handelt es sich bei der Poweredge MX um die erste, modulare Infrastruktur, die eine durchgängige Konnektivität sowohl für 25-Gbit-Ethernet als auch für 32-Gbit-FC-Hosts bietet. In Kombination mit 100-Gbit-Ethernet und 32-Gbit-FC-Uplinks soll sie die Switch-Latenz in Multi-Chassis-Fabric-Architekturen um bis zu 55 Prozent reduzieren.

Einheitliches und kostenloses Management

Die neue Infrastrukturlösung verfügt zudem über ein systeminternes Management. Dazu zählt die Modular Edition von Dell EMC OpenManage Enterprise. Sie stellt die Kernfunktionen von Open-Manage-Enterprise für die komplette Umgebung innerhalb des Server-Gehäuses zur Verfügung. Sie ermöglicht es, Unternehmen ein ganzheitliches Lifecycle-Management für alle Komponenten vom Blade über mehrere Chassis hinweg durchzuführen sowie Änderungen und Templates schneller auszurollen. Die Anwendung OpenManage Mobile und die Quick-Sync-2-Funktion gewähren außerdem Remote-Zugriff auf Server. Schließlich erlaubt Open-Manage-Enterprise die Verwaltung von Rack- und modularen Lösungen innerhalb einer einzigen Benutzeroberfläche.

»Zu erwähnen ist, unsere Open-Manage-Software ist kostenfrei«, hebt Jürgen Renz, Vice President & GM, GCN Germany bei Dell EMC, hervor. »Wir bieten hier ein umfangreiches und integriertes Management von Compute, Storage und Networking aus einer Oberfläche heraus.« Das Tool verwaltet bis zu 80 Server in zehn Chassis und ermöglicht unter anderem ein schnelles Deployment mit Auto-Chassis und Node-Discovery. Gleichzeitig ist die Software nicht exklusiv für die Blade-Systeme, sondern auch für Dell EMCs Rack-Server und VxRail-Appliances.

Dell EMC will #1 im deutschen Blade-Markt werden

Server Markt Deutschland 2018 laut IDC: HPE und Dell EMC liegen vorne Server Markt Deutschland 2018 laut IDC: HPE und Dell EMC liegen vorne Dell EMC hat im deutschen Blade-Markt einiges vor. Während der Hersteller mit rund 50.000 Stück pro Quartal die Nummer eins im Markt für Rackserver ist, liegt man bei Blades relativ abgeschlagen auf Rang drei. »Unser Ziel ist klar, mit Poweredge MX wollen wir in 2020 die Nummer eins im Blade-Markt in Deutschland sein«, formuliert Renz die Unternehmensziele, gegenüber speicherguide.de.

Im Gesamtmarkt für Server liegt Dell EMC laut IDC bei den Stückzahlen mit rund 24 Prozent knapp hinter HPE (25%) auf Rang zwei. Dahinter folgen mit etwas Abstand Fujitsu (15%) und Lenovo/IBM (8%).

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