Der CRM-Riese aus San Francisco führt wieder Gespräche über eine Akquisition des Datenmanagement-Spezialisten – nachdem bereits 2023 Verhandlungen scheiterten.
Salesforce hat offenbar die Übernahmegespräche mit dem Softwareunternehmen Informatica wieder aufgenommen. Wie aus informierten Kreisen verlautet (via Bloomberg), könnten die Verhandlungen bereits kommende Woche zu einer Einigung führen. Allerdings sei noch keine finale Entscheidung gefallen, und die Gespräche könnten auch diesmal wieder ins Leere laufen.
Konkurrenz um den Datenspezialisten
Neben Salesforce hat auch Cloud Software Group, das frühere Citrix Systems, Interesse an einer Informatica-Übernahme signalisiert. Die Aktie des kalifornischen Unternehmens reagierte am Freitag mit einem Kurssprung von bis zu 28 Prozent auf die Spekulationen – dem größten Tagesgewinn seit langem.
Demgegenüber verlor die Salesforce-Aktie 3,6 Prozent und erreichte eine Marktkapitalisierung von etwa 262 Milliarden Dollar. Zu berücksichtigen sind bei Informatica zusätzlich Verbindlichkeiten in Höhe von 1,9 Milliarden Dollar.
Bereits 2023 gescheiterte Annäherung
Das in Redwood City ansässige Informatica, das Unternehmen beim Cloud-basierten Datenmanagement unterstützt, gilt schon länger als Übernahmekandidat. Bereits vor gut einem Jahr führte Salesforce Gespräche mit dem Softwareanbieter, die jedoch an unterschiedlichen Vorstellungen über die Konditionen scheiterten.
Eine erfolgreiche Transaktion würde zu Salesforce’ größten Zukäufen gehören. Bloomberg-Analyst Sunil Rajgopal sieht strategische Vorteile angesichts der zunehmenden Konkurrenz im Bereich KI-gestützter Datenbanklösungen. Gleichzeitig warnt er vor möglichen kartellrechtlichen Bedenken wegen Überschneidungen zwischen Informatica und Salesforce’ MuleSoft-Sparte.
Private-Equity-Hintergrund
Informatica durchlief bereits eine komplexe Eigentümergeschichte: 2015 übernahmen die Beteiligungsgesellschaft Permira zusammen mit dem kanadischen Pensionsfonds CPPIB das Unternehmen für 5,3 Milliarden Dollar und führten es von der Börse. 2021 erfolgte dann der erneute Börsengang. Permira hält weiterhin knapp 32 Prozent der Anteile und ist damit größter Anteilseigner, während CPPIB rund 25 Prozent besitzt.