Kritik an Glasfaser-Doppelausbau: Meldungen bei Bundesbehörde

Glasfaserausbau

Zum umstrittenen Doppelausbau von sehr schnellem Glasfaser-Internet sind bereits fast 300 Meldungen bei der Bundesnetzagentur eingegangen. Bei einer Anfang Juli eingerichteten Monitoringstelle habe es binnen drei Monaten 292 Rückmeldungen gegeben, heißt es in einem Schreiben der Bonner Behörde, das der dpa vorliegt.

Beim sogenannten «Überbau» verlegt eine Firma dort Glasfaser, wo eine andere Firma dies bereits getan hat oder tun will. Das erzeugt Kritik, weil anderswo die Bagger fehlen oder manche Gegenden gar kein Glasfaser haben. Der Bund hatte die Meldestelle eingerichtet, um Doppelstrukturen im Blick zu haben und prüfen zu können, ob einzelne Unternehmen wettbewerbsbehindernde, missbräuchliche oder unlautere Methoden anwenden.

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Die Einreichungen kommen von Telekommunikationsunternehmen, Verbänden, Kommunen und Privatleuten. Sie beziehen sich auf die Gegenden, in denen der umstrittene «Überbau» stattfindet. Es sind Mehrfachnennungen möglich – also mehrere Wortmeldungen, die sich auf ein und das gleiche Gebiet beziehen. Außerdem sind Fälle darunter, die als unkritisch gelten.

Wettbewerber der Telekom werfen dem Bonner Konzern vor, den Überbau strategisch einzusetzen – also gezielt so auszubauen, damit die kleineren, bereits vor Ort befindlichen Unternehmen schlechtere Karten haben und im Wettbewerb mit dem großen Bonner Konzern unter Druck geraten. Die Telekom argumentiert hingegen, dass der Infrastrukturwettbewerb gut sei für die Verbraucherinnen und Verbraucher, die dann eine Wahlmöglichkeit hätten.

Glasfaser gilt als die beste Technologie, um stabiles und sehr schnelles Internet zu ermöglichen.

dpa

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