Umstieg auf Google Workspace

Sieben Jahre Migration: Airbus hängt noch an Microsoft

Airbus
Bildquelle: Coby Wayne/Shutterstock.com

Der Umstieg von Microsoft Office auf Google Workspace erweist sich bei Airbus als deutlich komplizierter als erwartet. Der Luftfahrtkonzern begann die Migration bereits 2018. Abgeschlossen ist sie bis heute nicht.

Airbus kündigte vor über sieben Jahren an, seine damals 130.000 Mitarbeiter von den Microsoft-Produktivitätswerkzeugen auf Google Workspace umzustellen. Der damalige Konzernchef Tom Enders ging von einer Migrationsdauer von 18 Monaten aus. Diese Planung bezeichnet Catherine Jestin, Digitalisierungsvorständin bei Airbus, heute als “extrem ambitioniert”.

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Großteil migriert, kritische Bereiche fehlen noch

Von den mittlerweile 150.000 Beschäftigten haben inzwischen über zwei Drittel den Wechsel vollzogen. In wichtigen Unternehmensbereichen läuft aber weiterhin Microsoft-Software parallel zu den Google-Werkzeugen, wie TheRegister berichtet.

Die Finanzabteilung arbeitet beispielsweise nach wie vor mit Excel. Der Grund: Google Sheets kommt mit den erforderlichen Dateigrößen nicht zurecht. Einzelne Tabellenkalkulationen enthalten bis zu 20 Millionen Zellen, was die Limits der Google-Lösung übersteigt. “Eine der Einschränkungen war einfach die Anzahl der Zellen, die man in einer einzelnen Datei haben konnte”, erklärte Jestin gegenüber The Register.

Auch Vertriebs-, Einkaufs- und Rechtsabteilungen benötigen für Vertragsarbeiten eine ausgefeilte Änderungsverfolgung. Diese Funktion entwickelt Google derzeit weiter, eine vollständige Kompatibilität soll 2026 erreicht werden.

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Cloud-Speicherung militärischer Dokumente nicht erlaubt

Ein regulatorisches Problem kommt hinzu: Militärisch klassifizierte Unterlagen dürfen aus rechtlichen Gründen nicht in der Cloud abgelegt werden. Die betroffenen Teams müssen daher vorerst bei den lokalen Microsoft-Installationen bleiben.

Airbus bezahlt weiterhin Lizenzgebühren an Microsoft, macht aber keine Angaben zur Höhe oder zum Umfang. Das Unternehmen bestätigte, dass Google an der Verbesserung der Interoperabilität und am Ausbau der Funktionen arbeitet, insbesondere bei der Verarbeitung größerer Dateien und der Nachverfolgbarkeit von Änderungen.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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