Knapp ein Viertel aller Erwerbstätigen in Deutschland arbeitet mittlerweile von zu Hause aus. Doch auch im vertrauten Homeoffice kann ein Ortswechsel wahre Wunder für die Kreativität bewirken. Eine aktuelle Untersuchung von Adobe Express zeigt nun auf, welche deutschen Städte sich besonders gut für einen produktiven Tapetenwechsel eignen.
Düsseldorf an der Spitze
Die Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens erobert den ersten Platz im Kreativitäts-Ranking mit 55,76 von 100 möglichen Punkten. Besonders die Infrastruktur für mobile Arbeiter überzeugt: 51 Co-Working-Spaces stehen in der 618.000-Einwohner-Stadt zur Verfügung. Hinzu kommen 162 kreative Stellenangebote pro 100.000 Einwohner und eine solide WLAN-Geschwindigkeit von 135 Mbit/s.
Auf Platz zwei folgt die Universitätsstadt Heidelberg (55,46 Punkte). Trotz ihrer überschaubaren Größe von knapp 143.000 Einwohnern punktet sie mit der höchsten Dichte an kreativen Jobs: 279 Stellenausschreibungen pro 100.000 Einwohner. Auch die Internetgeschwindigkeit kann sich mit 152 Mbit/s sehen lassen.
Berlin: Viele Co-Working-Spaces, mäßige Jobdichte
Die Hauptstadt belegt mit 53,62 Punkten den dritten Rang. Berlin trumpft erwartungsgemäß mit der absolut höchsten Anzahl an Co-Working-Spaces auf – 170 Standorte bieten Freiberuflern und Remote-Workern flexible Arbeitsplätze. Allerdings fällt die Dichte kreativer Stellenangebote mit nur 54 pro 100.000 Einwohner vergleichsweise gering aus.
Frankfurt am Main (Platz 4) und Dortmund (Platz 5) komplettieren die Top-5-Städte. Bemerkenswert ist Erlangen auf Rang 6: Die bayerische Universitätsstadt weist mit 390 kreativen Jobs pro 100.000 Einwohner die höchste Stellendichte aller untersuchten Städte auf.
Bewertungskriterien der Studie
Für das Ranking berücksichtigte Adobe Express sowohl harte als auch weiche Standortfaktoren:
- Anzahl der Co-Working-Spaces
- Kreative Stellenangebote pro 100.000 Einwohner
- WLAN-Geschwindigkeit
- Lebenshaltungskostenindex
- Kulturelle Infrastruktur (Parks, Museen, Theater)
Praxistipps für mehr Kreativität
Die Studienautoren geben zusätzlich Empfehlungen, wie sich die Kreativität im Arbeitsalltag steigern lässt:
Ortswechsel: Statt permanent zu Hause zu arbeiten, sollten Remote-Worker regelmäßig Bibliotheken oder Co-Working-Spaces aufsuchen.
Bewusste Pausen: Spaziergänge oder Kulturbesuche helfen dabei, festgefahrene Denkprozesse aufzubrechen.
Aufgaben strukturieren: Große Projekte in kleinere Teilschritte zu gliedern, reduziert den Erfolgsdruck und fördert den kreativen Fluss.
Kollaboration suchen: Der Austausch mit anderen Kreativen eröffnet neue Perspektiven und kann blockierte Denkprozesse wieder in Gang bringen.
Vollständige Rangliste
Die kompletten Top-15-Städte für kreatives Homeoffice:
- Düsseldorf (55,76 Punkte) – 51 Co-Working-Spaces, 162 kreative Jobs/100k EW
- Heidelberg (55,46) – 9 Co-Working-Spaces, 279 kreative Jobs/100k EW
- Berlin (53,62) – 170 Co-Working-Spaces, 54 kreative Jobs/100k EW
- Frankfurt am Main (51,06) – 87 Co-Working-Spaces, 132 kreative Jobs/100k EW
- Dortmund (48,13) – 14 Co-Working-Spaces, 68 kreative Jobs/100k EW
- Erlangen (47,24) – 2 Co-Working-Spaces, 390 kreative Jobs/100k EW
- Darmstadt (46,05) – 12 Co-Working-Spaces, 142 kreative Jobs/100k EW
- Hamburg (44,34) – 82 Co-Working-Spaces, 54 kreative Jobs/100k EW
- Aachen (43,67) – 7 Co-Working-Spaces, 38 kreative Jobs/100k EW
- Dresden (43,06) – 9 Co-Working-Spaces, 62 kreative Jobs/100k EW
- Karlsruhe (42,27) – 7 Co-Working-Spaces, 106 kreative Jobs/100k EW
- Köln (41,00) – 43 Co-Working-Spaces, 98 kreative Jobs/100k EW
- Freiburg im Breisgau (40,81) – 4 Co-Working-Spaces, 46 kreative Jobs/100k EW
- Wiesbaden (40,28) – 5 Co-Working-Spaces, 110 kreative Jobs/100k EW
- Bonn (40,01) – 9 Co-Working-Spaces, 287 kreative Jobs/100k EW
Die Studie zeigt: Während große Metropolen wie Berlin oder Hamburg durch ihre schiere Anzahl an Co-Working-Spaces punkten, können kleinere Universitätsstädte wie Heidelberg oder Erlangen mit einer besonders hohen Dichte an kreativen Arbeitsplätzen überzeugen.
(lb/Adobe Express)