Eine weltweite Untersuchung des Softwareanbieters Freshworks zeigt, dass übermäßige Komplexität in IT- und Betriebsprozessen Unternehmen teuer zu stehen kommt.
Der „Cost of Complexity Report“ basiert auf den Antworten von 700 Fachleuten aus den Bereichen IT, Finanzen, Kundenerlebnis und Unternehmensführung. Die Ergebnisse zeigen, dass komplizierte Systeme und Strukturen nicht nur Umsätze schmälern, sondern auch die Produktivität und Zufriedenheit der Beschäftigten beeinträchtigen.
Wenn Software zum Hindernis wird
Was ursprünglich die Effizienz steigern sollte, hat sich für viele Firmen zum Problem entwickelt. Nach Berechnungen von Freshworks verlieren Unternehmen im Durchschnitt sieben Prozent ihres Jahresumsatzes durch organisatorische und softwarebedingte Komplexität. Das entspricht in etwa einem typischen Budget für Forschung und Entwicklung.
Ein zentraler Treiber dieser Entwicklung ist Unternehmenssoftware selbst. Rund 20 Prozent der Softwareausgaben werden verschwendet, weil Projekte scheitern, Lizenzen ungenutzt bleiben oder Folgekosten entstehen. Allein in den USA summieren sich die wirtschaftlichen Verluste durch Softwarekomplexität laut der Studie auf fast eine Billion US-Dollar pro Jahr.
Produktivität leidet unter Systemvielfalt
Besonders spürbar ist der Schaden im Arbeitsalltag. Mitarbeitende verlieren laut Studie durchschnittlich fast sieben Stunden pro Woche durch komplizierte Abläufe und unübersichtliche Tools. Im Schnitt nutzen Beschäftigte 15 verschiedene Softwarelösungen und vier Kommunikationskanäle, um ihre Aufgaben zu bewältigen.
Nahezu die Hälfte der Befragten berichtet, dass ihre Teams isoliert voneinander arbeiten. Ein Drittel vermisst eine zentrale Informationsquelle. Dadurch entstehen Verzögerungen, Missverständnisse und unnötiger Abstimmungsaufwand.
Für Fachkräfte aus dem Kundenerlebnis- und IT-Bereich zählen unflexible Workflows, das ständige Wechseln zwischen Anwendungen und langwierige Routineaufgaben zu den größten Frustrationen.
Menschliche Folgen der digitalen Überlastung
Die Komplexität von Systemen bleibt nicht ohne Wirkung auf die Mitarbeitenden. Laut Freshworks denken rund 60 Prozent der Beschäftigten darüber nach, ihr Unternehmen innerhalb des kommenden Jahres zu verlassen. Zu den häufigsten Gründen zählen organisatorische Überforderung, komplizierte Prozesse und Erschöpfung durch ständige Anpassungen an neue Systeme.
Auch fehlgeschlagene Softwareeinführungen belasten die Teams. Fast jede fünfte befragte Person gab an, dass in ihrem Umfeld jemand aufgrund solcher Projekte gekündigt oder einen Burnout erlitten hat. Der Verlust von Fachwissen und Motivation schwächt langfristig die Innovationskraft der Unternehmen.
Einfachheit als Erfolgsfaktor
Der Bericht zeigt deutlich, dass Unternehmen ihre Technologie- und Prozesslandschaft entschlacken müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Vereinfachte Systeme und klar strukturierte Abläufe steigern nicht nur die Effizienz, sondern auch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden.
Freshworks sieht in der Reduzierung von Komplexität eine strategische Notwendigkeit: Wer seine Ressourcen sinnvoll bündelt und Reibungsverluste vermeidet, kann schneller auf Kunden reagieren und nachhaltiger wachsen.