Data Scientists verzweifelt gesucht | Ausbildungsoffensive

StudentenDer „War for Talents“ ist in vollem Gang – auch und gerade im Hinblick auf Experten im Umgang mit Big Data. Immerhin werden heute innerhalb von zwei Tagen so viele Informationen generiert wie die gesamte Menschheit bis zum Jahr 2003 zusammengebracht hat.

Noch mangelt es vielerorts an entsprechend qualifizierten Nachwuchskräften. Es besteht ein enormer Bedarf an Fachleuten, die als so genannte Data Scientists die Arbeit mit Big Data sowohl aus wissenschaftlicher wie auch aus praktischer Perspektive beherrschen und damit die Basis für die Innovationsfähigkeit von Unternehmen bilden. Auf bis zu knapp 200.000 solcher Datenwissenschaftler schätzen Experten den Bedarf in den kommenden Jahren. Tendenz steigend.

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Schulen und Universitäten versuchen, dem wachsenden Bedarf zu entsprechen. Doch können sie weder die begehrten Experten in Serie produzieren, noch verfügen sie – zumindest in der Regel – über ausreichende Erfahrungen aus der Praxis, die in ihre Ausbildungskonzepte einfließen. Das gilt mit Einschränkungen auch für innerbetriebliche Initiativen, deren Erfahrungen selten über die (inhaltlichen) Grenzen des eigenen Unternehmens hinausreichen.

Akademische und praxisorientierte Perspektive

Daraus lässt sich ein Bedarf nach Bildungsangeboten ableiten, die akademische und praxisorientierte Perspektiven vereinen und somit das Beste aus beiden Welten in einem Konzept zusammenbringen können. Solche Konzepte könnten über kurz oder lang zu einer Art „Brutkasten“ für die Datendoktoren von morgen werden.

Tatsächlich gibt es mit dem Data Incubator Reply (DIR) jetzt ein solches Angebot. De facto handelt es sich dabei um ein Programm, das den Praxistest bereits bestanden und sich in den USA als ausgesprochen erfolgreich erwiesen hat.

Doch was genau ist der Data Incubator Reply? Und was will und soll er letztendlich ausbrüten? Zunächst handelt es sich um ein Ausbildungsprogramm, das eine ausgewogene Mischung aus Technologie und Unternehmensnähe bietet, die bislang einmalig in Europa ist. Sie ist die Voraussetzung für die Ausbildung der begehrten Data Scientists. Diese zeichnet aus, dass sie später branchenunabhängig und -übergreifend in vielen Bereichen eingesetzt werden können. Das Spektrum reicht dabei von der Auswertung von Daten aus Medizin und Verkehrswesen über die Analyse von Aktienmärkten bis hin zu einer effizienten Verbrechensbekämpfung.

Schwerpunkt auf Technologien

Im Rahmen der Ausbildung werden die Teilnehmer an zentrale Technologien herangeführt. Dazu zählen in erster Linie Software Engineering und numerische Berechnung. Dies beinhaltet unter anderem numerische Techniken zur Optimierung sowie vektorbasierte lineare Algebra. Die Programmiertools umschließen Python, Numpy, Scipy, Scikit-learn und Matplotlib. Ein weiterer Schwerpunkt ist die natürliche Sprachverarbeitung mit der Handhabung unstrukturierter Daten, dem Stemming, Bag of Words, TF/IDF und Topic Modeling. Der Programmpunkt Statistik beinhaltet das Testen von Hypothesen, ferner Regression und Klassifikation, Ensemblemethoden, Kreuzvalidierungsverfahren, Bias-Varianz-Zerlegung und Datennormalisierung. Weitere Inhalte der Kurse drehen sich um die Visualisierung von Daten sowie Datenbanken und Parallelisierung. Aber auch die so genannten Soft Skills spielen eine wichtige Rolle. Als Lehrer engagieren sich vor allem Experten aus dem Unternehmen, das diese spezielle Ausbildungsform als erster in Deutschland anbietet.

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Zielgruppe: Mitarbeiter und Studenten

An wen richtet sich das Angebot – und wer kann wirklich daran teilnehmen? Zugelassen sind alle, die über einen Master-Abschluss oder einen Doktortitel verfügen. Auch Postdoktoranden können sich bewerben. In diesem Fall sind besonders die Mitarbeiter von Unternehmen angesprochen, die sich als so genannte Fellows zu Data Scientists aus- und weiterbilden. Für sie ist die Teilnahme kostenlos, da die entsprechenden Beiträge von den Arbeitgebern entrichtet werden. Darüber hinaus richtet sich das Angebot an Studenten auf dem Weg zum Master oder der Promotion, die ihren Titel spätestens sechs Monate nach der Zulassung zum Data Incubator erhalten werden.

Keine Rolle spielen dabei Herkunftsland und Nationalität der Bewerber – sofern sie über ein Visum sowie Perspektiven für die Aufnahme einer Tätigkeit im Anschluss an die Ausbildung verfügen. Denn genau das ist das Ziel: Die Absolventen sollen in die Lage versetzt werden, attraktive Jobangebote in der Privatwirtschaft wahrzunehmen und damit von einer klassischen Win-win-Situation zu profitieren.

Um die Ausbildung zum Data Scientist absolvieren zu können, durchlaufen die Studenten und Mitarbeiter einen strengen Assessment/Submission-Prozess, der garantiert, dass nur Top-Bewerber in das Programm aufgenommen werden.

Achtwöchige Ausbildung

Die Ausbildung dauert acht Wochen und ist modular aufgebaut. Der Unterricht der Teilnehmer erfolgt vor Ort in München. Aktuell findet die Ausbildung in Form eines Vollzeitkurses statt, eine berufsbegleitende Version ist in Planung. Im Wesentlichen besteht die Ausbildung aus vier Komponenten: Dazu gehören so genannte Boot Camp-Module, die in kompakter Form technische und andere Fähigkeiten vermitteln. Eine zentrale Komponente sind Seminare von Data Scientists, die ihre spezifische Qualifikation und Ausrichtung erklären. Ein weiteres Element bilden kleine Projekte, die die Teilnehmer realisieren, um ihre Programmier- und Mathekenntnisse zu präsentieren. Auch die Begegnung mit potenziellen Arbeitgebern gehört zum Ausbildungsumfang.

Das Zertifikat am Ende des Kurses erfolgt nach dem Vorbild aus den USA. Die bisherige Erfahrung in den USA hat gezeigt, dass sich DIR-Absolventen einer besonders regen Nachfrage von Unternehmen erfreuen. Es ist gerade die Zusammenführung von Wissenschaft und Praxis auf Augenhöhe, die dem Angebot eine ganz besondere Qualität gibt. Praxis- und insbesondere Industrieerfahrung stellt einen erheblichen Startvorteil dar.

Was genau die Zukunft bringen wird, kann niemand genau sagen. Sicher ist: Data Scientists werden in vielen Bereichen eine wichtige Rolle übernehmen. Die Gesellschaft profitiert von ihren Qualifikationen – und sie selbst von attraktiven Karriereaussichten.

Nikolaos RadouniklisNikolaos Radouniklis, Partner der Data Reply GmbH, einem Tochterunternehmen der Reply AG

www.reply.com

 

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