Agilität als Schlüsselfaktor

SAP-ERP-Systeme: Zwischen Legacy und Cloud

Unternehmen stehen heute vor einem nie dagewesenen Tempo der Veränderung. Fusionen, Carve-outs, Systemkonsolidierungen und Cloud-Migrationen sind längst keine punktuellen Projekte mehr – sie gehören zum kontinuierlichen Geschäft. SAP-ERP-Systeme, die zentrale Finanz-, Personal- und Lieferkettenprozesse steuern, bilden dabei das Rückgrat zahlreicher Geschäftsmodelle.

Ihre Komplexität, jahrzehntelang gewachsene Anpassungen und die enge Verzahnung von Stammdaten, Bewegungsdaten und Workflows machen jede Transformation zu einer anspruchsvollen Aufgabe. Fehlende Transparenz, unzureichende Planung oder manuelle Datenprozesse können Geschäftsunterbrechungen, Compliance-Risiken oder Dateninkonsistenzen verursachen.

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Die Dimensionen erfolgreicher SAP-Transformationen

Die technische Dimension solcher Transformationen erfordert präzise Analyse, Automatisierung und Softwaregestützte Umsetzung. Moderne Plattformen ermöglichen es, SAP-Landschaften vollständig zu erfassen, Abhängigkeiten zwischen Modulen, Prozessen und Daten zu erkennen und Transformationsszenarien zu simulieren. So lassen sich Risiken frühzeitig erkennen, Migrationen beschleunigen und Ressourcen effizient einsetzen. Zentral ist dabei die selektive Datenmigration: Nicht alle historischen Daten sind für den zukünftigen Betrieb relevant. Durch die Bewertung nach Qualität, Volumen, Governance und Nutzung können Unternehmen nur die notwendigen Informationen übertragen, Redundanzen vermeiden und die Downtime minimieren. Hybride Migrationsansätze erlauben zudem, bestehende Strukturen mit neuen Zielsystemen flexibel zu kombinieren, um sowohl Innovation als auch Stabilität zu gewährleisten.

Global tätige Unternehmen sehen sich zusätzlich mit regulatorischen und Compliance-Herausforderungen konfrontiert. Daten müssen über Ländergrenzen hinweg den Datenschutzanforderungen, branchenspezifischen Vorgaben und internationalen Standards entsprechen. Transparenz, Revisionssicherheit und kontinuierliches Monitoring sind dabei unverzichtbar. Softwaregestützte Lösungen bieten nicht nur technische Sicherheit, sondern auch eine nachvollziehbare Dokumentation für Audits und regulatorische Prüfungen.

Die strategische Dimension von Transformationen geht über Technik hinaus. Anpassungsfähige SAP-Landschaften sind Enabler für Business Agility: Sie ermöglichen es, Geschäftsbereiche dynamisch zu verschieben, ineffiziente Prozesse aufzulösen und Ressourcen gezielt neu zu verteilen. Cloud-Migrationen, harmonisierte Datenstrukturen und automatisierte Prozesse schaffen die Grundlage, Entscheidungen schnell, fundiert und global abzustimmen. Unternehmen, die diese Flexibilität nutzen, können Kapital effizient einsetzen, Wettbewerbsvorteile sichern und neue Geschäftschancen schneller realisieren.

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Künstliche Intelligenz und moderne Analytik erweitern diese Möglichkeiten. KISysteme können Datenbestände prüfen, Abhängigkeiten analysieren und Transformationen simulieren, bevor die operative Umsetzung beginnt. Dadurch lassen sich Engpässe und Optimierungspotenziale erkennen, Projektzyklen verkürzen und die Qualität der Datenbasis erhöhen. In Verbindung mit Cloud-Infrastrukturen entsteht eine flexible, skalierbare Plattform, die kontinuierliche Anpassungen erlaubt und die Geschwindigkeit von Transformationsprojekten erheblich steigert.

Transformationen sind heute kein einmaliges Unterfangen mehr, sondern fortlaufende Prozesse. Unternehmen, die ihre Systemarchitektur vorausschauend gestalten, können nicht nur auf Marktveränderungen reagieren, sondern auch Daten als strategisches Asset nutzen. Automatisierte Migrationsprozesse, kontinuierliche Datenvalidierung und integrierte Governance sorgen dafür, dass Transformationsprojekte nicht nur effizient umgesetzt werden, sondern auch zukunftssicher bleiben.

Globale Perspektiven zeigen zudem, dass harmonisierte SAP-Landschaften die Grundlage für eine internationale Skalierung bilden. Einheitliche Prozesse und Datenstrukturen erlauben es, Märkte schneller zu erschließen, Compliance über Regionen hinweg sicherzustellen und Geschäftsmodelle flexibel anzupassen. Dies gilt nicht nur für Fusionen oder Carve-outs, sondern ebenso für die Migration in Public Clouds oder die Integration neuer Unternehmensbereiche.

Zusammenspiel von Exzellenz und Agilität

Ein global tätiges Pharmaunternehmen hat innerhalb von 18 Monaten ein SAPECC-System mit über 85 Terabyte Daten selektiv auf SAP S/4HANA migriert – bei minimaler Downtime und deutlicher Reduktion technischer Altlasten. Auch ein großer Energieversorger konnte über 500 Gesellschaften und zahlreiche SAP-Systeme in eine einheitliche, harmonisierte S/4HANA-Landschaft überführen. Durch systematische Analyse von Abhängigkeiten und schrittweises Vorgehen wurden Risiken minimiert und die Transformation kontrolliert umgesetzt. Ein weiteres Beispiel liefert ein internationaler Einzelhändler, der im Zuge einer strategischen Neuausrichtung Geschäftseinheiten ausgliedern und seine SAP-Systeme trennen musste – auch hier gelang eine präzise, selektive Datenmigration innerhalb eines engen Zeitrahmens.

Diese Fälle verdeutlichen: Unternehmen, die auf Automatisierung, Transparenz und selektive Migration setzen, sichern sich Effizienz und Stabilität und legen zugleich die Grundlage für eine fortlaufende, zukunftssichere Transformation.

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Wer jetzt handelt, gestaltet die Zukunft

Die Zukunft von SAP-Transformationen liegt in der Kombination aus technischer Exzellenz, globaler Perspektive und strategischer Agilität. Unternehmen, die diesen Dreiklang beherrschen, können ihre IT-Landschaften kontinuierlich optimieren, Risiken minimieren und gleichzeitig den Wert ihrer Daten und Prozesse für nachhaltige Wertschöpfung steigern. Business Agility wird damit zum zentralen Erfolgsfaktor: Wer flexibel auf Veränderungen reagiert und gleichzeitig präzise, sichere und automatisierte Transformationen umsetzt, schafft die Voraussetzungen, um im globalen Wettbewerb erfolgreich zu sein.

Unternehmen, die Transformation weiterhin als einmaliges Projekt begreifen, laufen Gefahr, ihre technologische und organisatorische Handlungsfähigkeit zu verlieren. Veraltete Systeme, unklare Datenstrukturen und fehlende Agilität führen zu langen Reaktionszeiten, ineffizienten Prozessen und wachsender Abhängigkeit von Einzelanpassungen. Im globalen Wettbewerb bedeutet das: Innovationshemmung statt Wachstum.

Dagegen positionieren sich Organisationen, die heute in kontinuierliche Transformation und agile Arbeitsweisen investieren, als Gestalter ihres Wandels. Sie schaffen Strukturen, die Veränderung nicht nur ermöglichen, sondern beschleunigen – und entwickeln ein Mindset, das Transformation als dauerhaften Erfolgsfaktor versteht. Diese Unternehmen sind in der Lage, neue Technologien, regulatorische Anforderungen und Marktveränderungen schnell zu integrieren – und damit auch in Zukunft widerstandsfähig, skalierbar und wettbewerbsfähig zu bleiben.

(Paola Krauss/SNP SE)

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