Drohende Regulierung der Rechenzentrumsbranche

Rechenzentrum

Die Rechenzentrumsbranche in Europa hat die Nutzung erneuerbarer Energien fix auf der Agenda. Gleichzeitig existiert allerdings die Sorge vor strikten Vorschriften, die einen schnelleren Umstieg auf erneuerbare Energiequellen erzwingen könnten. Rund 90 Prozent der 3.000 für den BCS Summer Report befragten Entscheider aus der Branche glauben, dass ihnen entsprechende Zwangsmaßnahmen ins Haus stehen.

„Angesichts der ehrgeizigen Ziele, die der Green Deal bis 2025 und 2030 festlegt, ist die Frage eigentlich überflüssig, was passiert, wenn die Branche ihre selbstgesteckten Ziele nicht erreicht“, kommentiert James Hart, CEO von Business Critical Solutions (BCS), die Ergebnisse. „Wir sind davon überzeugt, dass sich unser Sektor an einem Scheideweg befindet. Auf dem proaktiven Weg investieren wir in neue Technologien, selbst erzeugte Energie und innovative Speicherlösungen, um die Klimaziele zu erreichen. Auf dem passiven Weg werden uns Gesetze und Vorschriften auferlegt, und wir werden Energie-, Wasser- und Emissionsziele erreichen müssen, auf die wir keinen Einfluss haben.“

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Die Branche gibt sich allerdings nach wie vor zuversichtlich. Die Zahl der Befragten, die eine steigende Nachfrage konstatieren, ist um 5 % gestiegen. Fast 100 % der Befragten gab an, dass die Nachfrage in den nächsten 12 Monaten entweder steigen oder gleich bleiben wird. Diese Einschätzung erfolgt von den Befragten trotz geäußerten Bedenken über Energieversorgung, Fachkräftemangel und die allgemein stark steigenden Kosten.

Störungen der globalen Lieferketten sind nach wie vor ein Problem für die Rechenzentrumsbranche. 87 % der Befragten gab an, dass sie im vergangenen Jahr mit diesem Problem zu kämpfen hatten, ein nur leichter Rückgang gegenüber den 91 % in der vorangegangenen Umfrage. Es existieren zudem Anzeichen dafür, dass sich die Lage bei der Beschaffung von Rohstoffen für den Bau entspannt. Im Jahr 2021 hatte etwas mehr als die Hälfte der Befragten Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Beton/Zement, Stahl, Verkleidungsmaterialien und Trockenbaumaterialien angegeben – dieser Anteil ist im Jahr 2022 auf etwa 32 % für Beton/Zement und zwei Fünftel für die weiteren Materialien gesunken.

„Die langfristigen Auswirkungen der weltweiten Pandemie in Verbindung mit neuen geopolitischen Problemen haben zur Folge, dass die Wirtschaft momentan vor einigen großen Herausforderungen steht“, so Hart. „Während eine Konjunkturabschwächung in ganz Europa ihre eigenen Folgen für das Wachstum unserer Branche haben könnte, ist das vielleicht unmittelbarste und gravierendste Problem der Inflationsdruck auf die Energiepreise, der bereits für Verbraucher und Unternehmen spürbar ist. Bedenkt man, dass viele Wirtschaftsindikatoren auf Stagnation und Rezession hinweisen, ist der Optimismus der Befragten über den derzeitigen Zustand und die künftigen Wachstumsaussichten der Branche umso bemerkenswerter.“

www.bcsconsultancy.com

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