Erfolgreiche Umsetzung von Citizen Development

Citizen Developer, Citizen Development, Softwareentwicklung

Da in den vergangenen drei Jahren die Zahl an fehlenden Fachkräften in der IT-Branche stetig gestiegen ist, sollten Unternehmen sich mit Citizen Development auseinandersetzen. Dabei entwickeln Mitarbeiter, die keine umfassenden Kenntnisse im Programmieren besitzen, mithilfe von Low-Code/No-Code-Tools nach einem Baukastenprinzip Automatisierungsprozesse für ihre Fachabteilungen.

Aufgrund des Fachkräftemangels haben Unternehmen Schwierigkeiten, gut ausgebildete IT-Fachkräfte – wie beispielweise Software-Entwickler – zu finden. Im vergangenen Jahr sind ca. 149.000 Stellen aus der IT-Branche frei geblieben, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu 2022 zeigt. Um trotzdem wettbewerbsfähig zu bleiben können hier Automatisierungslösungen, zum Beispiel von SS&C Blue Prism, und das Konzept des Citizen Development Abhilfe schaffen.

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Citizen Developer und ihre Herausforderungen

Bei Citizen Developern handelt es sich um Mitarbeiter ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse, die Automatisierungen von Geschäftsprozessen mithilfe von Low- oder No-Code-Tools entwickeln. Richtig umgesetzt, verspricht das Konzept einige Vorteile, wie beispielsweise eine Zeit- und Kosteneinsparung sowie Agilität – allerdings sieht die Realität oftmals anders aus. Für angehende Citizen Developer stellt besonders die Einteilung ihrer Arbeitszeit eine Herausforderung dar, denn schließlich müssen sie sich neben ihren üblichen Aufgaben, auch um die Automatisierung von Prozessen kümmern. Zudem verfügen Citizen Developer in der Regel nicht über das gleiche Fachwissen und die Erfahrung wie professionelle Entwickler, was zu potenziellen Schwächen in der Qualität und Sicherheit ihrer erstellten Anwendungen führen kann.

Eine weitere Herausforderung stellt eine ungesteuerte Schatten-IT dar. Das heißt die Mitarbeiter entwickeln und betreiben eigenständig Lösungen für ihren Fachbereich, die neben den offiziellen Systemen existieren und meist nicht den Unternehmensvorgaben hinsichtlich Kontrolle, Sicherheit, Dokumentation, Qualität und Zuverlässigkeit entsprechen.

Mit einem strukturierten Ansatz zum Erfolg

Die erfolgreiche Einführung von Citizen Development erfordert eine gründliche Planung und Umsetzung, um die Vorteile dieser Methode optimal zu nutzen und mögliche Risiken zu minimieren. Ein strukturierter Ansatz kann dazu beitragen, die Implementierung effektiv zu gestalten.

  • Klare Zielsetzung und Festlegung von Richtlinien: In einem ersten Schritt ist es entscheidend, klare Ziele für die Einführung von Citizen Development zu definieren. Diese sollten messbar sein und mit den übergeordneten strategischen Zielen des Unternehmens in Einklang stehen. Sie beinhalten die Identifizierung spezifischer Probleme, die durch diese Initiative gelöst werden sollen, sowie die Bestimmung der Geschäftsbereiche, die davon profitieren. Parallel dazu ist die Festlegung von Richtlinien und Standards von großer Bedeutung. Hierbei sollten Sicherheitsrichtlinien, Qualitätsstandards, Compliance-Anforderungen und bewährte Praktiken berücksichtigt werden. Die klare Kommunikation und das Verständnis dieser Richtlinien durch alle Beteiligten sind unerlässlich.
  • Schulungsprogramm für Citizen Developer: Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Schulung der Citizen Developer. Dieses Schulungsprogramm sollte nicht nur die Anwendung von Low-Code- oder No-Code-Tools abdecken, sondern auch grundlegende Kenntnisse in Sicherheit, Datenschutz und Softwareentwicklung vermitteln. Dadurch wird sichergestellt, dass die erstellten Anwendungen nicht nur funktional sind, sondern auch den notwendigen Sicherheits- und Qualitätsstandards entsprechen.
  • Identifikation von potenziellen Citizen Developer: Unternehmen müssen die Mitarbeiter identifizieren, die das Potenzial zum Citizen Developer haben und mit spezifischen Geschäftsprozessen vertraut sind. Ein gut funktionierendes Citizen Development Team sollte aus technisch versierten Mitarbeitern bestehen, die bereit sind, sich als Vollzeit-Citizen-Developer ausbilden zu lassen.
  • Auswahl des richtigen Tools: Bei der Auswahl von Low-Code- oder No-Code-Plattformen ist darauf zu achten, dass diese den Anforderungen des Unternehmens entsprechen. Aspekte wie Skalierbarkeit, Benutzerfreundlichkeit und die Unterstützung der vorgegebenen Richtlinien sollten dabei berücksichtigt werden.
  • Start mit Pilotprojekten: Um das Konzept Citizen Development zu testen, empfiehlt sich die Umsetzung von Pilotprojekten. So können praktische Erfahrungen gesammelt, Herausforderungen identifiziert und die Effektivität der Implementierung bewertet werden.
  • Überwachung, Evaluierung und kontinuierliche Verbesserung: Die Überwachung der erstellten Anwendungen sowie regelmäßige Evaluierungen sind notwendig, um sicherzustellen, dass die entwickelten Lösungen den definierten Standards entsprechen. Das bildet die Grundlage für eine kontinuierliche Verbesserung, bei der das Feedback von Citizen Developern und anderen Stakeholdern genutzt wird, um Prozesse, Schulungen und Richtlinien anzupassen.
  • Integration von Citizen Developern ins Center of Excellence (CoE): Ein weiterer Schritt ist die Integration von Citizen Developern in ein effizientes Center of Excellence (CoE). Diese Einbindung stellt sicher, dass Best Practices festgelegt werden, Schulungen angeboten werden, für Sicherheit und Compliance gesorgt wird und Workshops, Mentoren sowie Unterstützung bereitgestellt werden.

www.blueprism.de

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