Unternehmen unterschätzen disruptives Ausmaß von 5G

In Deutschland erwartet nur etwas mehr als jeder Dritte der befragten Entscheider (37 Prozent) von 5G einen „revolutionären” Wandel im Hinblick auf die Geschwindigkeit und Kapazität von Netzwerklösungen. Fast die Hälfte (46 Prozent) sieht aktuell nur „sehr wenige“ neue Einsatzszenarien, die 5G im Vergleich zur 4G-Technologie ermöglichen wird.

Auch bei den Auswirkungen auf den eigenen Wettbewerb sind deutsche Unternehmen skeptisch und zurückhaltender als der Rest der Befragten. Sechs von zehn der in den übrigen Ländern befragten Führungskräfte glauben, dass 5G bis zum Jahr 2022 fast die gesamte Bevölkerung abdecken wird. In Deutschland glauben das nur 42 Prozent.

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„5G wird die Verknüpfung der physischen Welt mit dem Internet revolutionieren. Der neue Standard senkt die Kosten der Kommunikation erheblich, ermöglicht die Verarbeitung von Daten praktisch in Echtzeit mit garantierter Verfügbarkeit und schafft damit die Voraussetzungen, um auch kritische Unternehmensprozesse zuverlässig und sicher über das Internet zu verknüpfen – zum Beispiel in der Produktion, der Logistik oder auch bei Medieninhalten”, sagt Boris Maurer, Leiter Accenture Strategy für Telekommunikation, Medien und Technologie in Europa. „Es wird zahlreiche Durchbrüche geben: bei intelligenten Infrastrukturen von ‘Smart Cities‘, der Vernetzung industrieller Prozesse etwa in der Landwirtschaft, autonomem Fahren und immersivem Fernsehen. Diese werden unseren Alltag nachhaltig verändern – die Frage ist nicht ob, sondern wann sie dies tun. Und auf diese Veränderungen müssen sich deutsche Unternehmen jetzt vorbereiten.“

Hürden überwiegen aktuell noch Potenziale

Mit Blick auf einen möglichen Kundennutzen sehen Unternehmensentscheider im neuen Netzwerkstandard großes Potenzial. In Deutschland glauben 74 Prozent der Befragten, dass 5G-Anwendungen ihnen im Umgang mit Kunden einen Wettbewerbsvorteil verschaffen können. Jedoch trüben vermeintliche Hindernisse die Aufbruchsstimmung in Unternehmen: Geschäftsführer und IT-Entscheider befürchten bei der Einführung der 5G-Technologie vor allem hohe Vorabinvestitionen (27 Prozent) und äußern Sicherheitsbedenken (27 Prozent). Außerdem erwarten 23 Prozent der Befragten auch weiterhin einen anhaltenden Mangel an qualifizierten Fachkräften.

Die Zusammenarbeit mit passenden Partnern sehen 62 Prozent der befragten Führungskräfte als einen wichtigen Bestandteil auf dem Weg zur erfolgreichen Implementierung der 5G-Technologie. Vier von fünf Entscheidern setzen dafür entweder auf das Know-how von Telekommunikationsunternehmen (44 Prozent) oder auf Experten aus dem Bereich der Systemintegration (44 Prozent). Über die Hälfte (55 Prozent) der Führungskräfte gibt jedoch an, dass es insbesondere den Partnern aus dem Telekommunikationsbereich häufig an Wissen über die Herausforderungen und Potenziale der 5G-Technologie für die jeweilige Branche des eigenen Unternehmens fehlt.

„Am Ende wird der unglaubliche Mehrwert der 5G-Technologie für Unternehmen und Menschen entscheidend sein“, betont Maurer. „Auch wenn heute noch oft das Vertrauen in die Sicherheit von über die Cloud bereitgestellten Daten fehlt: Die Sicherheitsarchitektur des 5G-Standards verbessert das sichere und vertrauenswürdige Teilen von Daten über das Internet entscheidend. Ich rate Unternehmen, ihre Vorbehalte schnellstmöglich abzulegen und den Fokus auf die Vorteile und Potenziale dieser Technologie für das eigene Geschäft zu richten.“

Methodik

Loudhouse Research führte im Auftrag von Accenture eine Online-Umfrage unter 915 IT-Entscheidern und 913 Geschäftsführern in 12 Branchen und in den folgenden Ländern durch: USA, Großbritannien, Spanien, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Singapur, Vereinigte Arabische Emirate und Australien. In Deutschland wurden 200 Entscheider aus mittelständischen und großen Unternehmen befragt. Die Umfrage quantifiziert die Wahrnehmungen der Befragten über 5G und seine potenziellen Auswirkungen auf das eigene Geschäft bzw. die Gesellschaft. Die Befragung erfolgte zwischen Dezember 2018 und Januar 2019.

www.accenture.de

 

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