Wirtschaftliche Turbulenzen und Regulierung als Dauerbelastung

Manager fürchten Cyberrisiken und ökonomische Unsicherheit

Die Bedrohung durch Cyberkriminalität und die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit gehören derzeit zu den größten Sorgen nordamerikanischer Unternehmen.

Das geht aus der aktuellen Global Risk Management Survey 2025 des Beratungsunternehmens Aon hervor. Für die Untersuchung wurden weltweit fast 3.000 Risikomanager und Führungskräfte befragt (via Pressetext).

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Wirtschaftliche Turbulenzen und Regulierung als Dauerbelastung

Anhaltende Inflation, unsichere Finanzmärkte und schwankendes Konsumverhalten prägen das wirtschaftliche Umfeld vieler Firmen. Rund 40 Prozent der befragten Unternehmen stuften ökonomische Instabilität als eines ihrer zentralen Risiken ein. Hinzu kommen zunehmende regulatorische Anforderungen: Änderungen in Gesetzen und Vorschriften erschweren die langfristige Planung und erhöhen den Aufwand im Bereich Compliance.

Diese Kombination aus wirtschaftlichem Druck und rechtlicher Komplexität zwingt Unternehmen, ihre Risikostrategien neu zu denken. Statt nur auf Krisen zu reagieren, setzen immer mehr Betriebe auf proaktive Modelle mit kontinuierlicher Risikoüberwachung und Szenarioplanung.

Cyberrisiken bleiben größte Gefahr

Die größte Bedrohung bleibt jedoch eindeutig die digitale: Fast jedes fünfte Unternehmen in Nordamerika meldete finanzielle Verluste durch Cyberangriffe oder Datenlecks. Der wirtschaftliche Schaden reicht von Betriebsunterbrechungen über Imageverluste bis hin zu direkten finanziellen Einbußen.

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Cyber-Resilienz – also die Fähigkeit, Angriffe zu erkennen, abzuwehren und sich davon zu erholen – hat sich daher zu einem zentralen Bestandteil der Unternehmensstrategie entwickelt. Viele Firmen investieren verstärkt in Präventionsmaßnahmen, Schulungen und Notfallpläne, um ihre Sicherheitsarchitektur zu stärken.

Erstmals taucht in der Aon-Analyse auch Künstliche Intelligenz unter den fünf größten Zukunftsrisiken auf – ein Hinweis darauf, wie stark technologische Veränderungen bereits in die Risikoplanung einfließen. Die Befragten sehen in der rasanten Entwicklung von KI sowohl Chancen als auch Gefahren.

Einerseits kann sie helfen, Prozesse zu automatisieren und Risiken frühzeitig zu erkennen. Andererseits entstehen neue Unsicherheiten – etwa durch unklare Haftungsfragen, ethische Herausforderungen oder mögliche Arbeitsplatzverluste infolge von Automatisierung. Besonders Personalabteilungen stehen vor der Aufgabe, Innovation mit sozialer Verantwortung zu verbinden.

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Reifere Risikostrategien im internationalen Vergleich

Im internationalen Vergleich gelten nordamerikanische Unternehmen laut Aon als besonders weit entwickelt im Umgang mit Risiken. Rund drei Viertel der befragten Firmen verfügen über formalisierte Risikoabteilungen und nutzen zunehmend datenbasierte Analysen und Simulationen, um mögliche Krisenszenarien durchzuspielen.

Diese Professionalisierung spiegelt den Wandel der globalen Risikolandschaft wider: Wirtschaftliche, technologische und geopolitische Faktoren greifen immer stärker ineinander. Wer langfristig widerstandsfähig bleiben will, muss Risiken nicht nur identifizieren, sondern sie als festen Bestandteil der Unternehmensstrategie begreifen.

Die Aon-Studie zeigt deutlich, dass sich Unternehmen in Nordamerika auf einem schmalen Grat bewegen: Zwischen Cyberbedrohungen, wirtschaftlicher Unsicherheit und technologischer Disruption suchen sie nach Wegen, Resilienz und Anpassungsfähigkeit zu vereinen. Erfolgreiches Risikomanagement bedeutet heute nicht mehr nur Schutz vor Verlusten – sondern die Fähigkeit, Wandel aktiv zu gestalten.

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig joined the IT Verlag team as an online editor in May 2020. (pd)
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