Eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsunternehmens TechConsult im Auftrag von eperi beleuchtet die Nutzung amerikanischer Cloud-Dienste in deutschen Unternehmen.
Die Ergebnisse zeigen eine weitreichende Verbreitung – insbesondere im Bereich des Office Managements – und damit eine starke Abhängigkeit von Anbietern aus den USA.
Dominanz amerikanischer Anwendungen im Büroalltag
US-basierte Cloud-Dienste wie Microsoft 365 oder Google Workspace sind in deutschen Unternehmen fest etabliert. Besonders im Office-Bereich greifen rund 68,7 Prozent der befragten Unternehmen auf entsprechende Lösungen zurück. Auch Collaboration-Tools wie Microsoft Teams oder Google Workspace sind bei 44,1 Prozent im täglichen Einsatz. Ebenso viele Unternehmen setzen bei der Datenspeicherung und beim Datenaustausch auf US-Dienste wie OneDrive oder AWS.
Diese Zahlen machen deutlich, wie tief amerikanische Technologien in der deutschen Arbeitswelt verankert sind – oft sind sie zu einem Quasi-Standard geworden, der kaum hinterfragt wird.
Unternehmensgröße beeinflusst Cloud-Nutzung
Ein Blick auf die Unternehmensgrößen offenbart interessante Unterschiede: Kleine Firmen mit 250 bis 499 Beschäftigten setzen besonders häufig (70,7 Prozent) auf US-Cloud-Lösungen im Office-Bereich. Auch in sehr großen Organisationen mit über 5.000 Mitarbeitenden ist der Anteil mit 60,7 Prozent hoch. Collaboration-Tools hingegen sind vor allem bei mittelgroßen Unternehmen mit 2.000 bis 4.999 Angestellten beliebt (48,5 Prozent), während Cloud-Speicher vor allem bei Firmen mit 999 bis 1.999 Beschäftigten genutzt werden (50 Prozent).
Dienstleistungsbranche besonders abhängig
Ein Branchenvergleich zeigt: Dienstleistungsunternehmen greifen überdurchschnittlich häufig auf US-basierte Lösungen zurück. 77,2 Prozent dieser Firmen nutzen entsprechende Cloud-Dienste für ihr Office Management, bei den Collaboration-Tools liegt der Anteil sogar bei 50,9 Prozent – ebenfalls deutlich über dem Branchendurchschnitt.
Widerspruch zwischen Wunsch und Realität
Die hohe Nutzung amerikanischer Anwendungen steht im Kontrast zum Wunsch vieler Unternehmen, sich aus der technologischen Abhängigkeit von US-Anbietern zu befreien. Besonders im Hinblick auf Datenschutz, Datensouveränität und europäische IT-Standards wird dieser Wunsch immer lauter – doch der Umstieg gestaltet sich schwierig, da echte Alternativen oft fehlen oder nicht die gleiche Funktionsvielfalt bieten.
Die Studie von TechConsult, beauftragt vom IT-Sicherheitsanbieter eperi, verdeutlicht damit ein Dilemma: Während das Bedürfnis nach mehr Unabhängigkeit wächst, bleibt der Arbeitsalltag stark von US-Technologien geprägt.
(pd/eperi)