Weniger als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland beschäftigt sich bisher ernsthaft mit dem Energiesparen bei Computern und Co.
Zu diesem Ergebnis kommt eine im Auftrag von Lufthansa Industry Solutions (LHIND) durchgeführte Umfrage unter mehr als 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Das Ergebnis erstaunt, ist die IT doch bereits weltweit für ungefähr die gleiche Menge an CO2-Emissionen verantwortlich wie die Schifffahrt. Wie Unternehmen Nachhaltigkeit zu einem festen Bestandteil ihrer IT-Strategie machen können und mit welchen Quickwins ihre IT nicht nur grüner, sondern auch effizienter wird, zeigt das neue LHIND-Whitepaper „Greening of IT: Mehr Effizienz und weniger Emissionen“.
„Viele Unternehmen unterschätzen nach wie vor ihre IT-bedingten Emissionen, da diese häufig schwer nachvollziehbar und die Vorteile der Digitalisierung leicht erkennbar sind“, sagt Kevin Haase, IT-Strategy Consultant bei LHIND und einer der Autoren des Whitepapers. „Die Entwicklung einer wirksamen Nachhaltigkeitsstrategie erfordert sicherlich zunächst Investitionen, bietet aber schon mittelfristig klare ökonomische Vorteile – etwa durch eine erhöhte Effizienz der IT“, so der Experte für Green IT weiter.
LHIND-Consultant Haase betont die Bedeutung der beiden Konzepte „Greening by IT“ und „Greening of IT“. Während „Greening by IT“ den Einsatz von IT zur Verbesserung der Nachhaltigkeit im gesamten Unternehmen beschreibt, konzentriert sich „Greening of IT“ auf Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs innerhalb der IT selbst.
Mit einer Cloud-Lösung den CO2-Fußabdruck der IT verbessern
„Konkrete Maßnahmen sind zum Beispiel die Verlängerung der Nutzungsdauer von IT-Geräten oder der Einsatz von Refurbished-Hardware“, so Nachhaltigkeitsexperte Haase. Weitere sinnvolle Maßnahmen sind aus seiner Sicht die Implementierung energieeffizienter Cloud-Lösungen, das ganz bewusste Teilen von IT-Ressourcen sowie die Förderung von Remote-Arbeit als Mittel zur Reduktion des CO2-Fußabdrucks.
„Für Cloud-Anwendungen reichen weniger leistungshungrige Endgeräte, unter Umständen auch energiesparende Thin Clients aus“, ergänzt Co-Autor Bernhard Kube, Chief Technology Officer (CTO) bei LHIND. Zwar habe auch eine Cloud-Lösung ihren eigenen CO2-Fußabdruck, doch in der Gesamtbetrachtung könne ein Unternehmen seine CO2-Bilanz mit Cloudarchitekturen oft verbessern. Kube: „Es kommt immer auf das konkrete Einsatzszenario an. Auch durch die Art der IT-Architektur und des Anwendungsbetriebs können Unternehmen ihren CO2-Fußabdruck durch die Cloud senken.“
Effizientere Softwareentwicklung senkt den Energieverbrauch
Zusätzlich hebt das LHIND-Whitepaper die Bedeutung der Datenerfassung und -analyse zur Ermittlung des CO2-Fußabdrucks hervor. Hierbei spielt die Einteilung der Emissionen in Scope 1, 2 und 3 eine wichtige Rolle. Besonders die Scope-3-Emissionen, die die gesamte Lieferkette umfassen, sind für die IT von großer Bedeutung, da die Produktion von Endgeräten häufig mehr Emissionen verursacht als deren Nutzung.
„Doch auch die Software spielt eine große Rolle bei einer wirksamen Nachhaltigkeitsstrategie“, erläutert LHIND-Experte Kevin Haase. Das Whitepaper zeigt, wie der Energieverbrauch mit ressourceneffizienter Softwareentwicklung und -architektur gesenkt werden kann. Effiziente Schnittstellengestaltung sowie die Wahl von Programmiersprachen und Frameworks, die weniger Ressourcen benötigen, tragen hier maßgeblich zur Senkung des CO2-Ausstoßes bei.
(lb/Lufthansa Industry Solutions)