Studie

Kompetenz der Deutschen: Zukunftsfähig im Umgang mit Daten?

Der kompetente Umgang mit Daten wird so wichtig wie Lesen und Schreiben – aber sind die Deutschen in Sachen Datenkompetenz schon bereit für die Zukunft?

Eine Studie des Datenbank-Anbieters Exasol mit dem Marktforschungsinstitut YouGov hat genau das untersucht. Die Ergebnisse zeigen: es gibt Nachholbedarf. Nur ein Drittel der befragten Verbraucher schätzen ihr Wissen darüber, was Unternehmen oder Behörden mit ihren personenbezogenen Daten machen, als eher gut oder sehr gut ein.

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Für die Studie „Data connects people“ befragte Exasol die drei Zielgruppen Führungskräfte in Unternehmen, Mitarbeiter in Unternehmen sowie Verbraucher. Die Ergebnisse zeigen, dass Datenkompetenz sowohl im Bereich der Wirtschaft wie auch im privaten Umgang mit Daten noch kein Selbstläufer ist. So sieht im Unternehmensumfeld rund die Hälfte der befragten Mitarbeiter (50 %) bei ihrer Arbeit keinen Bereich, bei dem Data Analytics sie unterstützen könnte: Eine Aussage, die selbst nach heutigem Stand der technischen Entwicklung – die im Vergleich zu künftigen Möglichkeiten noch in den Kinderschuhen steckt – nicht der Realität entsprechen kann. Bei den Führungskräften sind gerade einmal 30 Prozent der Befragten der Meinung, dass Data Analytics ihnen zumindest Einspar- und Optimierungspotenzial bringen könnte.

Management und Mitarbeiter ziehen nicht an einem Daten-Strang

Es scheint, dass beim Wissen rund um digitale Informationen in vielfacher Hinsicht Unterschiede zwischen Management und Mitarbeitern bestehen. 22 % der befragten Führungskräfte sehen als Haupthindernis für den erfolgreichen Einsatz von Datenanalysen, dass ihre Mitarbeiter die Vorteile dieser Technologien gar nicht sehen oder erkennen. Interessanterweise betrachten das bei den Mitarbeitern selbst nur 8 % als Problem. Gleichzeitig glaubt rund ein Viertel der Führungskräfte (34 %), ihre Mitarbeiter durch Aus- und Weiterbildung bei der Nutzung und dem Austausch digitaler Daten zu unterstützen. Von den Mitarbeitern fühlten sich aber gerade mal 11 % von ihren Vorgesetzen bei der Weiterbildung unterstützt, 20 Prozent sehen hier sogar überhaupt keine Unterstützung. „Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass der Weg zu einer Datendemokratisierung in Deutschland noch weit ist“, sagt Mathias Golombek, CTO bei Exasol. „Will Deutschland auch künftig ein konkurrenzfähiger Wirtschaftsstandort bleiben, muss das Thema Datenkompetenz sowohl in den Unternehmen, aber auch in den Schulen, Teil der Aus- und Weiterbildung sein.“

Denn das Potenzial von Datenanalysen wird in Unternehmen bei Weitem noch nicht optimal genutzt; bislang wird die Technologie vor allem im IT-Bereich eingesetzt (Führungskräfte: 41 %; Mitarbeiter 22 %). In Abteilungen wie Produktion und Logistik oder Entwicklung – alles Segmente, die eigentlich stark von Daten und ihrer Analyse profitieren könnten – befindet sich Data Analytics offenbar noch in den Anfängen. In Produktion und Logistik setzen 21 % der Führungskräfte und 15 % der Mitarbeiter auf Data Analytics, in der Entwicklung 17 % der Führungskräfte und 10 % der Mitarbeiter: Das volle Potenzial von Big Data liegt also in vielen Unternehmen noch weitgehend brach.

Datenkompetenz von Konsumenten

Auch wenn es um die private Datennutzung geht, könnte das Verständnis besser sein: So haben mehr als die Hälfte der Verbraucher (59 %) eher beziehungsweise große Bedenken ihre personenbezogenen Daten anzugeben. Keine oder wenig Bedenken haben nur 36 %. Am sorglosesten sind die Personen zwischen 18 und 24 Jahren: Hier haben lediglich 9 % große Bedenken. 

Nicht immer handeln die Befragten allerdings konsequent. So nutzt ein Drittel
 (33 %) sogenannte Health Tracker, obwohl die Mehrheit der Nutzer Bedenken hat, ihre Daten zu teilen. Hier zeigen sich ebenfalls klare Unterschiede in den Altersgruppen: 58 % der 18 – 24-Jährigen nutzen Health Tracker (Altersgruppe 55+: 22 %), von denen jedoch die Mehrheit (31 %) Bedenken bezüglich der Datennutzung haben. Nur 10 % nutzen keine Health Tracker und hätten Bedenken bezüglich der Daten – die Altersgruppe 55+ liegt hier bei satten 54 %.

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Erste Schritte in die richtige Richtung

Positiv fällt auf, das sich langsam etwas zu bewegen scheint: Mehr als jeder dritte Verbraucher gibt an, in den letzten fünf Jahren im Umgang mit personenbezogenen Daten viel oder etwas kritischer geworden zu sein. Vor allem die 18 – 24- und 25 – 34-Jährigen sind mit 53 % und 39 % etwas vorsichtiger geworden (im Gegensatz: 35 – 44 Jahre, 12 %; 45 – 54 Jahre, 15%; 55+ Jahre, 26%). Golombek sagt: „Wir sind hier sicher erst am Anfang der Entwicklung. Wenn wir es aber flächendeckend schaffen, das Interesse der Menschen für Datenanalysen zu wecken, wird das ungeheures Potenzial für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Weiterentwicklung haben.“

www.exasol.com/de/

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