Zwangsabspaltung

Perplexity bietet 34,5 Milliarden Dollar für Google Chrome

Google-Chrome
Bildquelle: slyellow/Shutterstock

Das KI-Startup Perplexity AI unterbreitet Google ein Milliardenangebot für den marktführenden Webbrowser. Der Vorstoß erfolgt zeitgleich mit kartellrechtlichen Bestrebungen, Google zur Chrome-Abspaltung zu zwingen.

Perplexity AI hat Google ein Übernahmeangebot für den Chrome-Browser in Höhe von 34,5 Milliarden US-Dollar vorgelegt. Zunächst hatte das Wall Street Journal über das unaufgeforderte Angebot berichtet.

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Finanzierung übersteigt Unternehmenswert

Das gebotene Volumen liegt deutlich über Perplexitys aktueller Marktbewertung von 18 Milliarden Dollar aus einer Finanzierungsrunde im Juli. Eine Erweiterung dieser Runde hatte das Unternehmen zuvor mit 14 Milliarden Dollar bewertet. Nach Angaben von Perplexity haben sich bereits mehrere Investoren bereit erklärt, die Transaktion zu finanzieren.

Google hat bislang keine Stellungnahme zu dem Angebot abgegeben.

Suchmaschinen-Startup mit Browser-Ambitionen

Perplexity betreibt eine KI-basierte Suchmaschine, die Nutzeranfragen mit direkten Antworten beantwortet und dabei Quellenverweise bereitstellt. Das Unternehmen veröffentlichte erst im vergangenen Monat seinen eigenen Browser namens “Comet”.

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Kartellverfahren im Hintergrund

Das Timing des Angebots steht im Kontext eines Kartellverfahrens gegen Google. Das US-Justizministerium fordert die Abspaltung von Chrome, nachdem ein Richter Google ein illegales Monopol bei der Internetsuche bescheinigt hatte.

Google bezeichnete die Forderungen als “radikal interventionistische Agenda” und kritisierte sie als “völlig überzogen”. Konkrete Anpassungen des Geschäftsmodells hat das Unternehmen noch nicht kommuniziert.

Analysten sehen Angebot skeptisch

Marktbeobachter bewerten Perplexitys Vorstoß zurückhaltend. Colin Sebastian, Analyst bei Robert W. Baird, erklärte, das Angebot “unterbewertet Chrome massiv”. Er schätzt den tatsächlichen Wert des Browsers auf rund 100 Milliarden Dollar. Die Baird-Analysten bezeichneten den Vorschlag als nicht ernstzunehmend.

Sebastian bezweifelt zudem, dass eine erzwungene Abspaltung realistisch ist. Diese könnte Nutzer durch qualitativ schlechtere Produkte beeinträchtigen und technische Herausforderungen bei der Trennung von Googles Plattform schaffen. Alternative Lösungen könnten die Ziele des Gerichts ebenso erreichen, so der Analyst.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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