Nutzer berichten auf Social Media und auf der Störungsplattform Downdetector massiv über Probleme mit verschiedenen Online-Diensten, die mit Azure betrieben werden. Während Microsoft Azure bestätigt ausgefallen ist, lief AWS trotz Störungsmeldungen von Nutzern stabil.
Laut Downdetector gab es über 12.000 Azure-Störungsmeldungen. Auch deutsche Nutzer beklagten Probleme.
Microsoft Azure: Fehlkonfiguration löst Kettenreaktion aus
Laut der offiziellen Status-Seite des Unternehmens hat eine fehlerhafte Konfigurationsänderung ab etwa 16:00 UTC (18 Uhr mitteleuropäischer Zeit) massive Probleme ausgelöst.
Microsoft bestätigt in seiner Statusmeldung:
“Kunden und Microsoft-Dienste, die Azure Front Door (AFD) nutzen, können Latenzprobleme, Timeouts und Fehler erlebt haben. Wir haben bestätigt, dass eine unbeabsichtigte Konfigurationsänderung das auslösende Ereignis für dieses Problem war.”

AWS dementiert eigene Ausfälle
Parallel zu Azure berichteten Nutzer über angebliche Probleme mit Amazon Web Services. AWS widerspricht den Meldungen über eigene Ausfälle jedoch vehement. In einer Stellungnahme gegenüber Tom’s Guide erklärte das Unternehmen: “AWS arbeitet normal und diese Berichterstattung ist inkorrekt. Die einzige Quelle im Internet, die genaue Daten über die Verfügbarkeit unserer Dienste liefert, ist das AWS Health Dashboard.”
Die Erklärung für die verwirrende Situation, wie Tom’s Guide schlüssig darlegt, könnten zwei Faktoren sein: die gegenseitige Abhängigkeit der Cloud-Dienste und der Domino-Effekt des Azure-Ausfalls. Viele große Unternehmen und Apps nutzen eine Multi-Cloud-Strategie und verlassen sich sowohl auf AWS als auch auf Azure für verschiedene Dienste.
Als Azure den “falschen zentralen Schalter umlegte”, wurden Dienste beeinträchtigt, die zwar AWS-Komponenten nutzen, aber das eigentliche Problem lag nicht bei AWS selbst. AWS bestätigt auf seiner Service-Health-Seite: “Wir sind uns bewusst, dass ein operatives Problem bei einem anderen Infrastruktur-Anbieter möglicherweise die Anwendungen und Netzwerke einiger Kunden beeinträchtigt hat.”
Hinzu kommt ein weiterer Effekt: Da ein großer Teil des Internets auf wenigen großen Cloud-Anbietern wie Azure, Google Cloud und AWS basiert, kann ein gravierender Ausfall bei einem Anbieter auch andere in Mitleidenschaft ziehen – was wiederum zu Störungsmeldungen für Dienste führt, die tatsächlich gar nicht betroffen sind.

Nutzer äußern Unmut
Auf Plattformen wie X und Reddit häuften sich frustrierte Kommentare von Nutzern und IT-Administratoren, die mit den Auswirkungen der Ausfälle zu kämpfen haben. Viele berichten von Arbeitsausfällen und nicht erreichbaren kritischen Systemen. Damit werden die Debatten rund um die Abhängigkeit großer Cloud-Provider garantiert nicht abnehmen.