Salesforce-CEO Marc Benioff zeigt sich begeistert von Googles neuem KI-Modell und will nicht mehr zu ChatGPT zurückkehren. Auch andere Branchenexperten zeigen sich beeindruckt. Kommt jetzt die Götterdämmerung?
Benioff hat sich enthusiastisch über Googles KI-Modell Gemini 3 geäußert und dessen Fortschritte bei Denkfähigkeit und Geschwindigkeit hervorgehoben: „Heilige Sche***”, schrieb Benioff am Sonntag auf X. „Ich benutze ChatGPT seit drei Jahren täglich. Ich habe gerade zwei Stunden mit Gemini 3 verbracht. Ich werde nicht mehr zurückgehen. Der Sprung ist wahnsinnig – Argumentation, Geschwindigkeit, Bilder, Videos … alles ist schärfer und schneller. Es fühlt sich an, als hätte sich die Welt gerade wieder verändert.“

OpenAI unter Druck: Interne Alarmstufe
Das KI-Rennen hat sich dramatisch verschärft. Googles frisch gestartetes Gemini 3-Modell, das CEO Sundar Pichai als das bisher “intelligenteste” bezeichnete, übertrifft OpenAIs neuestes GPT-5.1-Modell in wichtigen Benchmarks bei Denkvermögen, Programmierung und multimodalen Aufgaben. Dies hat bei OpenAI intern die Alarmglocken schrillen lassen.
In einem durchgesickerten Memo an die Belegschaft räumte OpenAI-CEO Sam Altman den Druck ein und warnte vor “temporären wirtschaftlichen Gegenwind” und “rauer Stimmung”, da Googles Comeback droht, OpenAIs Vorsprung zu untergraben. Während Altman betont, sein Team hole “schnell auf”, offenbart das Memo ein Unternehmen, das angesichts schrumpfender Nutzerabstände und stockender Innovationen in den “Kriegsmodus” wechselt.
Trotz der angespannten Lage gratulierte Sam Altman öffentlich Google zum Launch. Aaron Levie, CEO von Box, berichtete ebenfalls von überraschend starken Ergebnissen bei Tests mit großen und komplexen Dokumentensammlungen. Auch der ehemalige Tesla-KI-Direktor Andrej Karpathy äußerte sich positiv zum neuen Modell.
Das macht Gemini 3 besonders
Google und DeepMind stellten Gemini 3 vergangene Woche vor. Das Modell verfügt über ein massives Kontextfenster von einer Million Token, das die Verarbeitung extrem großer Dokumente, vollständiger Code-Repositories oder stundenlanger Transkripte in einem Durchgang ermöglicht. Das System kann Text, Bilder, Videos und Code generieren und verstehen.
Gemini 3 hat ChatGPT und andere führende Modelle bei standardmäßigen Branchen-Benchmarks übertroffen. Vor der öffentlichen Veröffentlichung wurde das Modell monatelang intern von Google-Mitarbeitern getestet.
Warum die Aussage des Salesforce-Chefs so brisant ist
Benioffs Wechsel ist bemerkenswert, da Salesforce umfangreiche Partnerschaften in der KI-Landschaft unterhält, darunter auch mit OpenAI und Anthropic. Die Entscheidung zeigt, wie schnell sich die Präferenzen von Tech-Führungskräften verschieben, während die Modelle leistungsfähiger werden.
Gemini 3 erscheint inmitten eines sich verschärfenden Wettbewerbs mit OpenAIs ChatGPT 4.5 Turbo und Version 5 sowie Anthropics Claude. Alle drei Anbieter verschieben kontinuierlich die Grenzen bei Denkvermögen und Werkzeugnutzung.
Der ewige KI-Hype-Zyklus
Die enthusiastischen Reaktionen auf Gemini 3 werfen jedoch auch Fragen auf über die Nachhaltigkeit solcher Durchbrüche. Kritiker merken an, dass sich die KI-Branche in einem permanenten Hype-Zyklus befindet: Alle paar Monate erscheint ein neues “revolutionäres” Modell, das auf denselben Benchmarks trainiert wurde und inkrementelle Verbesserungen bietet. Was heute als bahnbrechend gilt, ist morgen bereits Standard.
Die Geschichte der vergangenen Jahre zeigt ein Muster: OpenAI dominierte mit GPT-3 und GPT-4, Google holte mit Gemini auf, Anthropic beeindruckte mit Claude, und nun scheint Google wieder die Nase vorn zu haben. Doch die Frage bleibt, wie lange dieser Vorsprung Bestand haben wird. In einer Industrie, die sich im Halbjahrestakt neu erfindet, könnte OpenAIs nächstes Modell bereits in wenigen Monaten die Machtverhältnisse erneut verschieben.
Für Unternehmen und Entwickler bedeutet dies eine ständige Gratwanderung: Wann lohnt sich der Wechsel zu einem neuen Modell wirklich, und wann ist es nur kurzfristiger Hype? Benioffs demonstrativer Schwenk zu Gemini 3 mag spektakulär sein. Ob er dauerhaft bleibt oder nur eine weitere Episode im rasanten KI-Wettrennen darstellt, wird sich zeigen.