Gültiges SSL/TLS-Zertifikat für Phishing-Website missbraucht

PhishingFür Onlineshop-Betreiber ist es der Super-Gau: Eine nahezu perfekte Kopie des eigenen Shops fischt die persönlichen Daten ahnungsloser Kunden ab. 

Diese Phishing-Site sieht jedoch nicht nur täuschend echt aus, sie besitzt sogar ein gültiges SSL/TLS-Zertifikat! Doch genau dieses sollte Online-Shops und Kunden eigentlich vor Betrug schützen. „Von Fällen wie diesem hören wir von Betroffenen, die sich hilfesuchend an unseren Support wenden, immer häufiger. Es stellt sich dann heraus, dass diese Shop-Betreiber domainvalidierte SSL/TLS-Zertifikate gewählt hatten, die sie über den Gültigkeitszeitraum kostenfrei verwenden können“, macht Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW GROUP, aufmerksam.

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Der IT-Sicherheitsexperte warnt: „Domainvalidierte Zertifikate kann sich jeder – Betrüger wie Shop-Betreiber – binnen weniger Minuten automatisiert ausstellen lassen. Denn statt umfangreicher Identifikationsüberprüfung wird bei diesen Zertifikaten lediglich die Domain geprüft.“ Hierfür verschickt die Zertifizierungsstelle eine Bestätigungs-E-Mail an eine vorgegebene E-Mail-Adresse. Wird der darin enthaltene Verifizierungslink angeklickt, wird das SSL/TLS-Zertifikat ausgestellt. „Auf genau diese Art beschaffen sich auch Betrüger domainvalidierte Zertifikate und nutzen sie, um ihre Phishing-Websites möglichst unverdächtig erscheinen zu lassen“, verdeutlicht Heutger.

Nach Ansicht des Experten eignen sich diese Zertifikate deshalb eher für Non-profit-Projekte wie etwa private Weblogs. Für Firmen-Websites und Online-Shops sollte die Mindest-Validierungsstufe organisationsvalidiertes SSL/TLS-Zertifikat gewählt werden. Neben der Prüfung des Whois-Eintrags schauen sich die Zertifizierungsstellen hier nämlich auch den Handelsregisterauszug an und verifizieren den Besteller per Telefon.

Empfehlen würde Christian Heutger allen Websites, auf denen sensible Daten eingegeben werden, jedoch Extended Validation Zertifikate: „Banking Sites, Online-Shops und auch Social Networks sollten diese höchste Validierungsstufe wählen. Die Prüfung durch die Zertifizierungsstelle fällt noch einmal deutlich umfangreicher als bei organisationsvalidierten Zertifikaten aus. So ist es beispielsweise Pflicht, in einem öffentlichen Register, wie dem Handelsregister, auffindbar zu sein.“ Nutzer erkennen die Verwendung dieser Zertifikate übrigens an der grünen Adressleiste.

„SSL/TLS-Zertifikat ist also nicht gleich SSL/TLS-Zertifikat. Nicht nur Phishing ist eine Gefahr, die höher validierte SSL/TLS-Zertifikate reduzieren können. Es geht um den Schutz von persönlichen Daten, um Vertrauen in die Online-Präsenz und damit letztlich um Umsätze“, so Christian Heutger.

Weitere Informationen:

www.psw-group.de/ssl-zertifikate
www.psw-group.de/ssl-zertifikate/ssl-assistent

 

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