Chance im Risiko – Cyberangriffe beflügeln Cybersecurity-Sektor

Zum Opfer eines Cyberangriffs zu werden, gehört heute zu den drittgrößten Risiken in den USA. Alle 20 Minuten finden 100 Ransomware-Attacken statt – die bei Erfolg Computersysteme infiltrieren und sämtliche Daten irreversibel zerstören. 

  • Cybersecurity-Branche erlebt Aufschwung durch steigendes Cyberangriff-Risiko
  • Investmentchancen können durch aktives Research identifiziert werden
  • Digitalisierung und verschärfte Regulierungen zur Datensicherheit sorgen für höhere Ausgaben

Die Sorge vor den Folgen von Cyberangriffen ist groß. Denn eine erfolgreiche Ransomware-Attacke ist mit enormen Kosten für Unternehmen verbunden und stellt ein ernstzunehmendes Risiko für Aktionäre dar. So verlor Marsk, die größte Reederei der Welt, durch einen einzigen Angriff rund 300 Millionen US-Dollar, und auch FedEx und Merck meldeten ähnliche Verluste. „Der Cybersecurity-Sektor erlebt durch die zunehmende Sorge vor Cyberangriffen einen deutlichen Aufschwung – 2018 konnte er mit über acht Prozent Wachstum den vergleichbaren Global Information Technology Index outperformen“, sagt Aanand Venkatramanan, Head of ETF Investment Strategies bei Legal & General Investment Management. Und ein ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht: Schätzungen zufolge werden die globalen Ausgaben für Cybersecurity bis 2021 auf über eine Billion US-Dollar ansteigen.

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Cybersecurity: kein allgemeingültiger Begriff

Venkatramanan rät jedoch, vor einem Investment einen genauen Blick auf Cybersecurity-Unternehmen zu werfen. „Nicht jedes Unternehmen verfügt über die notwendigen Kenntnisse oder Werkzeuge, um mit allen Cyberangriffen fertig zu werden“, so der Fachmann. Im privaten Bereich lege man die Sicherheit im Internet nach wie vor in die Hände von Retail-orientierten Unternehmen, die Softwarepakete oder Apps anbieten. Bei Unternehmen müssten jedoch andere Sicherheitsstandards gewährleistet sein, zum Beispiel Datenverschlüsselung, geschützte Finanztransaktionen und E-Mail-Sicherheit.

Und bei Regierungen widerum seien die Anforderung nochmals höher, um die sensiblen Daten ihrer Bürger zu schützen. „Die Zunahme von Cyberangriffen wird für Wachstum in allen drei Bereichen sorgen. Zur Zeit wird aber kein Unternehmen den Bedürfnissen von allen gerecht“, sagt Venkatramanan. Um die Chancen des Cybersecurity-Sektors zu nutzen, sei entsprechend ein ausführliches aktives Research zu den Fundamentaldaten der Wachstumstreiber in den verschiedenen Unternehmensbereichen vonnöten.

Digitalisierung und Datenschutzverordnung als Wachstumstreiber

Zwei der Wachstumstreiber der kommenden Jahre stehen für Venkatramanan aber schon jetzt fest: Die zunehmende Digitalisierung und stärkere regulatorische Kontrollen. „Im Alltag machen wir immer mehr von digitalen Lösungen Gebrauch, seien es Einkäufe über eBay und Amazon, Eingaben über sprachgesteuerte Assistenzssysteme wie Alexa oder Finanzdienstleistungen über reine Online Fin-Techs. Unser Standort kann zu jeder Zeit von unseren Mobiltelefonen oder Smartwatches ermittelt werden.

Mit jeder Interaktion teilen wir viele Daten mit diesen Unternehmen, deren Sicherheit nur mit der Investition von viel Zeit und großen Geldsummen gewährleistet werden kann“, so der Experte. So betrug das Budget für Cybersecrutiy bei JP Morgan im Jahr 2016 500 Millionen US-Dollar, das der Bank of America Merrill Lynch 400 Millionen. Auch die US-Regierung investierte viel Geld in die Datensicherheit und gab allein 2017 20 Milliarden US-Dollar dafür aus.

Mit der Einführung der Allgemeinen Datenschutzverordnung (GDPR) seien die mit einer Datenschutzverletzung verbundenen Geldbußen mit bis zu vier Prozent der Unternehmensgewinne zudem so hoch, dass der Anreiz, mehr für Sicherheit auszugeben, nie größer war.

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Zunahme von M&A-Aktivitäten

Venkatramanan vermutet darüber hinaus, dass weitere Cybersecurity-Unternehmen an die Börse gehen und Merger- und Übernahme-Aktivitäten zunehmen könnten: „Vor einigen Jahren kamen einige wenige Cybersecurity-Unternehmen an den Markt. Weitere werden voraussichtlich noch in diesem Jahr ihren Börsengang abschließen, zum Beispiel Palantir.“ Gleichermaßen sei auch eine Konsolidierung des Marktes wahrscheinlich, da größere Cybersecurity-Unternehmen ihre Expertise auf neue Bereiche ausweiten wollen. Dass die Zusammenarbeit von Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen gut funktioniert, hätte die Kollaboration von FireEye und Hewlett Packard in 2015 bewiesen, da das Cybersecurity- und IT-Dienstleistungsunternehmen voneinander profitierten.

„Zusammenfassend zeigt uns die starke Performance des Cybersecurity-Sektors trotz eines schwierigen Marktumfeldes, dass es sich um einen Trend handelt, der sich bisher als widerstandsfähig erwiesen hat und und aus unserer Sicht noch weiteres großes Wachstumspotenzial bietet“, schließt der Experte.

Mehr Informationen zu den Investmentchancen der disruptiven Technologie finden Sie hier: www.lgimetf.com/de/cybersecurity

www.lgim.com
 

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