Kasperskys AV-Suite überzeugt vor Wettbewerbern

AntivirusKaspersky, ESET, Bitdefender und McAfee – in genau dieser Reihenfolge würde IT-Sicherheitsexperte Christian Heutger Antivirenprodukte für Verbraucher empfehlen.

„Wir haben uns die einzelnen Antiviren-Suites angeschaut. Wohlgemerkt sind alle der vier genannten gut und es gibt lediglich kleinere Unterschiede. Anhand einiger Kriterien, wie etwa dem Selbstschutz der einzelnen Suite oder der Support des Anbieters, lässt sich jedoch ein unstrittiges und objektiv beurteilbares Bild zeichnen, was mich zu meiner Rangfolge kommen lässt“, begründet der Geschäftsführer der PSW GROUP, seine Entscheidung und ergänzt: „Die Verfügbarkeit auf Plattformen, Lizenzlaufzeiten oder das Vorhandensein einzelner Sicherheitsfeatures sind immer sehr subjektiv zu beurteilen. So mag für den einen User McAfee genau die richtige Suite sein, weil er sich nicht erst lang und breit zwischen Userzahl und Lizenzlaufzeiten entscheiden möchte. Für eine Familie ist es sinnvoller, sich Multi-User-Lizenzen anzuschauen, wie sie zum Beispiel Bitdefender oder Kaspersky bieten. Ein Single hingegen braucht keine Kindersicherung. Insgesamt hat mich jedoch Kaspersky Total Security 2017 am meisten überzeugt.“

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In den einzelnen Kategorien fällt das Urteil der IT-Sicherheitsexperten für die Virenscanner dann so aus:

Plattform-Kompatibilität

PC (Windows und Linux), Mac, iOS und Android: Lediglich McAfee bedient jede Plattform. Wer ohne Schutz für Linux auskommt, für den ist auch Kaspersky etwas. ESET und Bitdefender klammern Apples Betriebssystem iOS vom Schutz aus.

Lizenzen, Laufzeiten und Kosten

Mehrere sinnvolle User-/ Geräteanzahl- und Laufzeitpakete schnüren insbesondere Kaspersky und Bitdefender. ESET ist bei der User-Anzahl weniger flexibel, punktet jedoch bei der Laufzeit. Denn hier wählt der User, ob er seine Geräte ein, zwei oder drei Jahre lang absichern möchte. McAfee handhabt alles anders: Die Laufzeit bestimmt der Kunde indirekt über die automatische Verlängerung, eine Auswahl an Usern oder Geräten existiert nicht.

Bei den Kosten liegen alle Virenscanner nah beieinander. Den günstigen Preis offeriert Bitdefender mit Paketen ab 39 Euro. Teuerster Anbieter ist Kaspersky – allerdings immer noch mit moderaten Preisen ab 49,95 Euro für das günstigste Paket.

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Testversion

Nur Kaspersky überzeugt voll. Auf der Produktseite steht eine Testversion zum Download bereit, die via HTTPS ausgeliefert wird. Die Testversion kann sogar individualisiert werden, indem User nur Suite-Bestandteile downloaden, die sie auch benötigen. „McAfee macht es sich zu einfach, denn der Entwickler bietet seinen Kunden lediglich ein 30-tägiges Rückgaberecht und sieht dies als Testzeitraum“, kritisiert Christian Heutger. Auch ESET kann nicht überzeugen: Nur einzelne Produkte, nicht aber die gesamte Suite stehen als Download zum Testen auf der Produktseite des Anbieters bereit.

Insgesamt gelungen ist die Testversion von Bitdefender. Um die Testversion zu downloaden ist die Registrierung auf der Produktseite notwendig. „Leider wird während des gesamten Registrierungsprozesses und auch danach nicht auf die Datenschutzrichtlinie hingewiesen. Es ist also nicht nachvollziehbar, was mit den persönlichen Daten geschieht. Das jedoch ist das einzige Manko“, so Christian Heutger.

Selbstschutz

Auf den Selbstschutz der Antivirenprodukte von ESET, Bitdefender und Kaspersky können sich Anwender verlassen. Das im Browser implementierte Sicherheitsfeature ASLR (Address Space Layout Randomization), welches Schadsoftware die Arbeit deutlich erschweren soll, wird von jeder dieser drei Suites unterstützt. Sofern vorhanden, verteilen die Entwickler Testversionen über HTTPS-gesicherte Verbindungen. Nur McAfee setzt die Schutztechnik ASLR nicht konsequent genug ein. Einwandfrei funktioniert wieder das Signieren von Programmdateien. „Ziel eines funktionierenden Selbstschutzes soll es sein, keine neuen Sicherheitslücken zu eröffnen, sondern Geräte vollständig abzusichern. Mit ESET, Bitdefender und Kaspersky gelingt das gut“, fasst Christian Heutger zusammen.

Features

AV-Suiten, die den Anspruch erheben, verschiedene Geräte zu schützen, müssen neue Schutzmechanismen neben dem reinen Virenscanner ergreifen. Anti-Theft als wichtige Anti-Diebstahl-Funktion für Mobilgeräte oder auch die Dateiverschlüsselung für alle Geräte, um Daten wirklich sicher zu speichern, sind in diesem Zusammenhang zu nennen. „Am überzeugendsten fanden wir Bitdefender und McAfee, denn hier sind sehr sinnvolle Tools dabei. Bei ESET fehlte uns ein Passwort-Manager sowie die Möglichkeit zur Dateiverschlüsselung – beides bringen McAfee und Bitdefender mit“, so Heutger. Dieselben Features fehlen auch bei Kaspersky. Hinzu kommt, dass viele Features bei Kaspersky lediglich auf Mac und PC greifen, nicht aber bei Mobilgeräten.

ESET uns Kaspersky versprechen den Schutz vor Ransomware. „Das empfinde ich etwas zu viel des Guten und irreführend, denn eine umfassende Blockade ist hier nicht möglich. Die sicherste Strategie gegen Ransomware ist eine sinnvolle Backup-Strategie, die konsequente Anwendung vorhandener Sicherheitstechniken, darunter die Verschlüsselung des Backups auf externen Medien, E-Mail-Verschlüsselung und regelmäßiges Einspielen von Updates, sowie der gesunde Menschenverstand“, stellt Christian Heutger klar.

Installation, Usability und Deinstallation

Die Installation aller Virenscanner ist kinderleicht. Anwender können die Default-Installation mit bereits gutem Schutz durchführen oder diese individualisieren. Obendrein sind alle Lösungen leicht verständlich und intuitiv bedienbar. „Bei allen getesteten Produkten könnenAnwender bereits im Default-Modus sicher unterwegs sein oder selbstständig Anpassungen vornehmen“, bringt Heutger es auf den Punkt.

Den Virenscanner zu deinstallieren, muss nicht heißen, sich von ihm zu verabschieden. Manchmal sind einfach Neuinstallationen sinnvoll. ESET und Kaspersky handeln hier sehr kundenorientiert und erklären das Deinstallieren in den jeweiligen Hilfeseiten. Einen komplizierteren Weg gehen Bitdefender und McAfee. Beide AV-Suiten benötigen zur Deinstallation ein externes Tool. Das macht die Deinstallation unnötig kompliziert.

Weitere Informationen finden Sie hier.
 

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