Banking-Trojaner Retefe – ESET bietet kostenlosen Check

TrojanerDie sogenannte Retefe-Malware hat die Tesco Bank und zahlreiche weitere Banken und Services auf ihrer Zielliste. Das hat der europäische Security-Software-Hersteller ESET festgestellt.

Der Trojaner wurde von den ESET Threat Intelligence Services enttarnt. In seiner jetzigen Form ist er mindestens seit Februar 2016 aktiv. Er sucht nach Online-Banking-Anmeldeinformationen von Benutzern und missbraucht diese dann, um betrügerische Transaktionen durchzuführen.

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Schadcode als E-Mail Anhang

Von ESET als JS/Retefe erkannt, wird der schädliche Code in der Regel als E-Mail-Anhang verbreitet. Meist gibt die Mail vor, eine Rechnung von einem Versandhandel zu beinhalten. Sobald der Anhang geöffnet wird, werden mehrere Komponenten einschließlich des Anonymisierungsdienstes Tor installiert. Man verwendet diese, um einen Proxy für ausgewählte Banking-Seiten zu konfigurieren. In einigen Fällen versuchte die Malware, dem Benutzer die Installation einer mobilen Anwendung einzureden. ESET erkennt diese Bedrohung als Android/Spy.Banker.EZ. Die App wurde verwendet, um die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu umgehen.

Retefe verfügt über ein gefälschtes Wurzelzertifikat. Es erweckt den Anschein, als sei es von der wohlbekannten Zertifizierungsstelle Comodo herausgegeben und überprüft worden. Aus Anwenderperspektive lässt sich der Betrug nur sehr schwer erkennen.

Retefe entwickelt sich weiter

Sicherheitsforscher waren in der Vergangenheit bereits auf Retefe aufmerksam geworden. Zuletzt wurden Bankkunden in Großbritannien Opfer des Trojaners. Seitdem hat er weitere mobile Komponenten hinzugefügt und die Zielliste erweitert. Zu den betroffenen Institutionen gehören unter anderem große Banken in Großbritannien, der Schweiz und Österreich, sowie beliebte Dienste wie Facebook und PayPal.

„Der mögliche Zusammenhang zwischen dem massiven Angriff auf die Tesco Bank, bei der tausende Kunden ihre Ersparnisse verloren haben, und dem Banking-Trojaner Retefe ist beängstigend“, kommentiert Peter Stančík, ESET Security Evangelist. „Natürlich haben wir die betroffenen Unternehmen benachrichtigt und Unterstützung bei der Eindämmung der Bedrohung angeboten. Außerdem haben wir unsere Nutzer informiert, wie sie sich schützen können.“

Weitere Informationen:

Benutzern der betroffenen Dienste wird empfohlen, bestimmte Kompatibilitätsindikatoren manuell zu überprüfen oder die automatische Retefe-Checker-Website von ESET zu verwenden. Eine Schritt-für-Schritt Anleitung findet sich im deutschen ESET Blog WeLiveSecurity.
 

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