Mac-Malware hat es auf Anmeldedaten abgesehen

Mac MalwareDie zweifelhafte Ehre, die hauptsächlich Linux und Windows Nutzern vorbehalten ist, trifft leider auch vermehrt Apple-User: Malware für den Mac findet immer häufiger Zugang zu Apple-Geräten.

Der europäische Security-Software-Hersteller ESET analysierte in den vergangenen Wochen einen aktuell besonders interessanten Fall. Die als OS X/Keydnap bekannte Malware versucht, ein permanentes Backdoor zu installieren und unbemerkt Anmeldedaten von Nutzern auszuspähen.

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Unbekannter Infektionsweg

Bisher ist noch nicht klar, wie Opfer auf OS X/Keydnap hereinfallen. Verantwortlich dafür könnten Spam-Nachrichten, Downloads von nicht vertrauenswürdigen Quellen oder manipulierte E-Mail-Anhänge sein. Bislang bekannt ist, dass über eine .zip Datei ein Downloader verbreitet wird. Die Archivdatei enthält eine ausführende Mach-O-Datei mit einer Endung wie .txt oder .jpg, die Vertrauen erwecken soll. Allerdings enthalten die Dateiendungen zusätzlich ein Leerzeichen am Ende. Damit die Chance erhöht wird, dass der User auf die Dateien klickt, ahmen sie bekannte Icons nach. Einmal gestartet, öffnet sich das Terminal-Fenster und die böswillige Nutzlast wird ausgeführt.

Die Funktionsweise des Keydnap Downloaders ist simpel:

  1. Er lädt ein Backdoor herunter und installiert es
  2. Der Inhalt der Mach-O-Datei wird durch einen Köder ersetzt – entweder eine eingebettete oder durch eine aus dem Internet heruntergeladene Datei
  3. Öffnen des Köder-Dokuments
  4. Schließen des Terminal-Fensters, das kurz geöffnet wurde

Der Downloader ist nicht dauerhaft. Allerdings fügt das heruntergeladene Backdoor einen Eintrag in das LaunchAgents-Verzeichnis hinzu, um zukünftige Neustarts zu überleben. Das OS X/Keydnap Backdoor ist mit einem Mechanismus ausgestattet, der Passwörter und Schlüssel abfangen und auslesen kann, die in OS X Keychain gespeichert sind.

Sicherheitsmechanismen werden umgangen

Zwar gibt es mehrere Sicherheitsmechanismen in OS X, die für Malware ein Hindernis darstellen. Dennoch ist es möglich, die Sandbox des Users zu umgehen und bösartigen Code einzuschleusen, indem im Prinzip einfach das Symbol einer Mach-O-Datei ersetzt wird.

Die ausführliche Analyse findet sich im deutschsprachigen Blog von ESET.

www.eset.de
 

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