Ab in die Cloud? Aber sicher! Tipps für lückenlose Cloud-Security

Die Cloud-Technologie hat in den vergangenen Jahren nicht nur den IT-Markt, sondern auch die Geschäfts- und Arbeitswelt stark verändert. Im Zuge der Digitalisierung und Vernetzung von Geschäftsprozessen hat die Datensicherheit außerdem eine neue Bedeutung erlangt.

Diese Relevanz hat auch der Gesetzgeber erkannt und ergänzend zu bestehenden branchenspezifischen Vorgaben mit der DSGVO ein Instrument geschaffen, das die Durchsetzung des Datenschutzes auch in der digitalen Welt auf breiter Ebene ermöglicht. Mit dieser Entwicklung sind die Auswirkungen von IT-Sicherheitsvorfällen nun deutlich unmittelbarer wirtschaftlich spürbar, da mit Datensicherheitsverstößen Haftungsfragen einhergehen und das Vertrauen der Kunden Schaden nehmen kann. Mit großer Skepsis wird angesichts komplexer Anforderungen in vielen Unternehmen daher der Umzug in die Cloud betrachtet. Dabei sind Daten in der Cloud prinzipiell überaus sicher. Risiken für Datenverluste oder Sicherheitsvorfälle entstehen hingegen dadurch, wie die Cloud genutzt wird. Theoretisch können bereits kleine Unachtsamkeiten der Nutzer massive Datenverluste nach sich ziehen – die darüber hinaus womöglich nicht sofort vom Unternehmen entdeckt werden können. Verschärft wird dieses Risiko dadurch, dass Cyberkriminelle dies erkannt haben und ihre Angriffstaktiken auf Schwachstellen in der Nutzung erweitert haben.

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Die Herausforderung für Unternehmen besteht also darin, einerseits die gesetzlichen Anforderungen an den Datenschutz zu erfüllen und außerdem sicherzustellen, dass die Nutzung der Cloud möglichst sicher erfolgt. Zwar bringt jedes Unternehmen in dieser Hinsicht individuelle Voraussetzungen mit, doch im Allgemeinen sind die folgenden fünf Aspekte ein geeigneter Ausgangspunkt:

1. Eng mit dem Cloud-Provider zusammenarbeiten

Was die Datensicherheit anbelangt, besteht in der Cloud eine geteilte Verantwortung zwischen Anbieter und Nutzer. Wobei der letztgenannte in der Lage sein muss, nachzuweisen, dass er bei der Auswahl des Anbieters größte Sorgfalt hat walten lassen. Dafür sollte zu Beginn Klarheit darüber bestehen, für welche Datenarten Cloudanwendungen genutzt werden sollen. Sind auch personenbezogene Daten betroffen, muss im Sinne der DSGVO geklärt werden, ob die Daten ausschließlich innerhalb des EU-Raums verarbeitet, gespeichert und gesichert werden. Ebenso sollten Nutzer sich vergewissern, dass ihr Anbieter über einen geeigneten Malware-Schutz und ausreichende Wiederherstellungsmechanismen verfügt. Falls der Anbieter mit Subunternehmen zusammenarbeitet, sollte vertraglich festgehalten werden, dass alle Vereinbarungen auch für diese gelten.

Wichtig für Nutzer ist es darüber hinaus, gemeinsam eine Verfahrensregelung bei Sicherheitsvorfällen zu treffen und die internen Prozesse entsprechend anzupassen, damit die gesetzlich geltenden Meldefristen eingehalten werden können.

2. Intelligenten Malware-Schutz einsetzen

Mit ihren vielfältigen Sharing-Möglichkeiten bergen Cloudanwendungen ein hohes Risiko für die Verbreitung von Malware, beispielsweise durch infizierte Dokumente. Mit dem enormen Aufkommen an Daten und der Schnelligkeit des Austauschs sind signaturbasierte Antivirenlösungen längst überholt. Mit automatisierten Sicherheitslösungen, die in Echtzeit alle Dateien in der Cloud auf Malware überprüfen, kann ein geeignetes Schutzniveau erzielt werden. Idealerweise sollten diese über Machine Learning-Funktionen verfügen, mit denen anhand verhaltensbasierter Analysen auch bislang noch unbekannte Bedrohungen als verdächtig gekennzeichnet und entsprechend eingedämmt werden können.

Dieser Schutz sollte nicht ausschließlich auf die Cloud beschränkt bleiben. Denn die Endpoints, die auf diese Dateien zugreifen, stellen ebenfalls ein Risiko dar. Auch dort sollte es möglich sein, potenziell gefährliche Daten vor ihrem Weg in die Cloud herausfiltern zu können. Der Cloud-Malware-Schutz sollte daher mit den Endpoint-Security-Tools kompatibel oder in einer Lösung enthalten sein.

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3. Identitäts- und Zugriffsmanagement implementieren

Die Unternehmens-IT ist nicht mehr ausschließlich auf den Firmenstandort beschränkt. Prinzipiell können Mitarbeiter und mitunter auch externe Auftragsnehmer von überall über ihre Accounts auf die Clouddaten zugreifen. Allein die Zugangsdaten bieten dafür keinen geeigneten Schutz. Mit Identity and Access Management (IAM) kann durch Einbeziehung kontextabhängiger Faktoren das Sicherheitsniveau erhöht werden. Beispielsweise können Richtlinien erstellt werden, in denen definiert wird, dass der Zugriff aus bestimmten Ländern oder über ungesichertes WLAN verweigert wird. Darüber hinaus können die Zugriffsrechte je nach Abteilung, Position, Dokumentenarten, Standort, Endgerät oder Zeiträume verfeinert werden.

4. Datenverschlüsselung und DLP nutzen

Ergänzend zu der Eliminierung von umgebungsbedingten Risiken spielt der unmittelbare Schutz der Daten in der Cloud eine zentrale Rolle. Durch eine Verschlüsselung nach höchstem Standard ist dafür gesorgt, dass Daten bei Verlust für Dritte unbrauchbar sind. Mit zusätzlichen Data Loss Prevention (DLP)-Funktionen erhält die IT-Abteilung einen anwendungsübergreifenden Überblick aller Datenströme, der damit verbundenen Benutzeraktivitäten und ist in der Lage, bei Bedarf kontrollierend einzugreifen.

5. Unternehmensangehörige schulen

In der vernetzten Welt können auch Personen eine Schwachstelle für IT-Umgebungen darstellen. Hacker setzen mittlerweile in hohem Maße auf Social Engineering-Angriffstaktiken, da diese in der Regel erfolgreicher sind. Mit regelmäßigen Schulungen über aktuelle Betrugsversuche sowie der Möglichkeit, verdächtige Ereignisse mit geringem Aufwand melden zu können, können Mitarbeiter für ihre wichtige Rolle sensibilisiert und in die IT-Verteidigungsstrategie integriert werden.

Datensicherheit in den Fokus rücken

Die Notwendigkeit all dieser Sicherheitsmaßnahmen auf verschiedenen Ebenen zeigen auch auf, wie die Anforderungen der Datensicherheit und die Besonderheiten der Cloud-Technologie zusammenwirken. Unternehmen müssen dafür Sorge tragen, dass die von ihnen verarbeiteten Daten stets sicher sind – und dies beschränkt sich nicht auf den Cloud-Speicherort, sondern schließt potenzielle Risiken für Datenverluste, die durch die Nutzung der Cloud entstehen könnten, mit ein. Ergänzend zum traditionellen Schutz des eigenen Netzwerks müssen Unternehmen auch alle Übertragungswege in die Cloud sichern. Ein lückenloser Schutz kann am besten erzielt werden, wenn ausgehend von den Daten und ihren Verarbeitungswegen geeignete Sicherheitsmaßnahmen entwickelt werden.  

Michael Scheffler
Michael Scheffler, Regional Director CEEU, Bitglass

www.bitglass.com

 

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