2021: Home Sweet Home

Es ist unmöglich, über das Jahr 2020 zu sprechen, ohne die Corona-Pandemie zu erwähnen. Denn dafür war ihr Einfluss auf unseren Alltag zu groß. Das Homeoffice und die damit verbundenen Herausforderungen bleiben ein großes Thema.

Die technische Umsetzung zum Schutze der Mitarbeiter ist hierbei eine Sache. Daneben darf die Unternehmensführung das persönliche Wohlbefinden der Mitarbeiter sowie den Teamzusammenhalt trotz der Distanz zueinander nicht aus den Augen verlieren. Aber nicht nur während der Arbeitszeit wird sich viel um das eigene Heim drehen. Auch privat treibt uns um, was wir von dort aus erledigen oder dorthin bringen lassen können – vom Kochkurs bis zur Gesundheitsvorsorge. Weil sie diese Entwicklungen begleitet, wird künstliche Intelligenz in diesem Jahr einen großen Sprung machen.

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Arbeitgeber haben in den vergangenen Monaten erkannt, dass ihre Mitarbeiter auch außerhalb eines traditionellen Büros produktiv sein können und dass Verkaufsabschlüsse auch aus der Ferne und ohne schicke Abendessen oder gemeinsames Golfen gelingen. In diesem Jahr und auch nach Corona wird nicht zuletzt deshalb ein Großteil der Bürojobs von zu Hause aus ausgeführt werden. Der Trend zum Homeoffice, ausgelöst durch Corona, beschleunigt damit die Digitalisierung und fordert Unternehmen. Denn es gilt immer größere Datenmengen zu verwalten.

Dienstleistungen im eigenen Heim konsumieren

Neben Arbeit und Schule verlagern sich auch andere Alltagsprozesse in den digitalen Raum und damit größtenteils in die eigenen vier Wände. Kunst und Kultur lassen sich konsumieren, ohne das Haus zu verlassen – sei es durch eine digitale Stadtführung oder ein Online-Konzert. Spieleabende, Wein-Tastings und sogar Kochkurse lassen sich mithilfe von Technologie von zu Hause aus erleben. In diesem Jahr wird es noch mehr darum gehen, kreative Lösungen zur Distanzierung zu anderen Menschen zu finden – denn noch vor einem Jahr hätten wir viele der genannten Beispiele niemals in Betracht gezogen.

Ebenso wenig haben wir mit der rasanten Veränderung im Gesundheitswesen gerechnet. Die durch Corona bedingten Lockdowns auf der ganzen Welt zwangen Gesundheitsdienstleister dazu, auf die Schnelle Telemedizin für viele Primärversorgungsszenarien einzuführen. Chirurgen betreten das Krankenhaus oft nur noch, um zu operieren. Was geht, wird ohne Kontakt zum Patienten erledigt. 

In diesem Jahr wird sich auch die gesundheitliche Vorsorge mehr und mehr von Arztpraxen in das eigene Zuhause verschieben. Untersuchungen werden durch mit dem Internet verbundene Kameras und Sensoren vom Wohnzimmer aus vorgenommen. So kann der Patient persönlich betreut werden, wann auch immer es ihm passt. Diese Art von Veränderung wird sich fortsetzen und die Digitalisierung des Gesundheitswesens vorantreiben.

Digitalisierung = künstliche Intelligenz

Es ist gut, dass die Digitalisierung voranschreitet, auch wenn wir alle uns einen anderen Auslöser gewünscht hätten. Technologische Trends, die uns in diesem Zusammenhang im Jahr 2021 begegnen werden, sind autonome Optimierung und AIOps (Artificial Intelligence for IT Operations). Die Technologien werden sich zu den heimlichen Helden der Remote-Arbeiter entwickeln. Denn die ohnehin schon stark beanspruchten und unter Kostendruck stehenden Anwendungs- und IT-Teams werden zunehmend auch noch die Infrastruktur überwachen müssen. Es gilt sicherzustellen, dass es aufgrund der hohen Anwendungs- und VDI-Nutzung aus dem Homeoffice nicht zu einer Überlastung kommt. 

Traditionelle Tools zur Überwachung, Optimierung und Fehlerbehebung von Hybrid-Cloud-Umgebungen scheitern hier, denn sie sind meist regelbasiert und unflexibel und somit nicht auf den enormen Datenanstieg und die unerwarteten Herausforderungen aufgrund von COVID-19 ausgelegt. Anwendungseigentümer werden dieses Jahr deshalb vermehrt auf Infrastrukturen setzen, die die Workloads kontinuierlich optimiert. Dazu werden IT-Teams AIOps implementieren und so mittels künstlicher Intelligenz und Predictive Analytics wichtige Einblicke in den Stand ihrer Infrastruktur gewinnen. Dies erlaubt es ihnen, sich auf die Innovationsarbeit zu konzentrieren und eliminiert Engpässe bei der Netzwerk- oder Datenüberwachung.

Insbesondere in einer Zeit, in der die Steigerung der Effizienz und die Senkung unnötiger Kosten ganz oben auf der Agenda stehen, verlassen sich Unternehmen mehr denn je auf KI-Technologien, um kritische Daten zu verarbeiten und zu analysieren und so das gesamte Unternehmen zu steuern. Im Jahr 2021 werden daher weitere Branchen KI-Lösungen einführen. Einige werden jedoch feststellen, dass sie nicht über die nötige Infrastruktur verfügen, um die für die KI/ML-Pipelines benötigten Daten in der erforderlichen Geschwindigkeit und Größe zu verarbeiten. Dies wird vor allem nach Corona eintreten, wenn Unternehmen Zeit finden, sich um den ROI ihrer Investitionen in die digitale Transformation zu sorgen. Als Resultat wird es einen Boom an Software geben, die die Produktivität und Lebensqualität von IT- und DevOps-Teams verbessert.

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Durch die räumliche Distanz wird das Zwischenmenschliche wichtiger

Doch nicht nur auf technischer, auch auf menschlicher Ebene erfordert die Pandemie eine Entwicklung von Unternehmen. Mehr denn je wird Wert auf die Sicherheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter gelegt. Neben flexiblen Arbeitszeiten und der Möglichkeit zum Homeoffice, geht der Trend zu weiteren Zusatzleistungen, die der Arbeitgeber zusätzlich zum Gehalt anbietet. Arbeitgeber werden künftig in Apps für das persönliche Wohlbefinden investieren, Meditations- und Yogakurse anbieten und auch virtuelle Tutoren für die Kinder der Arbeitnehmer sind denkbar. So kümmern sich Unternehmen nicht nur um bestehende Mitarbeiter. Auch für die Attraktivität gegenüber Bewerbern wird dies immer wichtiger.

Ein ebenso wichtiges Thema wird in diesem Jahr die zwischenmenschliche und teamübergreifende Kommunikation sein. Aufgrund der räumlichen Trennung hat sich diese verändert – teilweise auch zum Vorteil. Persönliche Treffen, wie das Gespräch auf dem Flur, ließen viele Personen außen vor und verringerten die Vielfalt des Inputs. Mittlerweile schaffen ein Chat oder ein Zoom-Raum eine ähnliche Atmosphäre – mit dem Vorteil, dass unabhängig von Zeitzone und Ort jeder beteiligt sein und sich einbringen kann. 

Doch das Miteinander auf Distanz birgt auch Risiken. So gilt es auch im Homeoffice das Gefühl von Verbundenheit zum Unternehmen hoch und den Teamgedanken stark zu halten. Eine der wichtigsten Kompetenzen von Führungskräften ist hierbei emotionale Intelligenz. Führungsverantwortlichen, die die eigenen und die Gefühle anderer zu verstehen und zu beeinflussen wissen, tun sich leichter damit, ihre Mitarbeiter auch über digitale Medien zu motivieren. Unternehmen werden sich also verstärkt auf technischer als auch menschlicher Ebene entwickeln.

Fazit

Wir werden uns auch in diesem Jahr viel in den eigenen vier Wänden aufhalten. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie die technischen Voraussetzungen für die Arbeit aus dem Homeoffice bieten müssen. Doch nicht nur die Sicherheit, auch das Wohlbefinden und die Motivation der Mitarbeiter spielen eine große Rolle. Dem Dienstleistungssektor bietet die Verschiebung ins eigene Zuhause die Chance, kreativ zu werden und so davon zu profitieren. Dafür notwendig ist eine konstant fortschreitende Digitalisierung, die unweigerlich hohe Datenmengen mit sich bringt und eine starke Infrastruktur voraussetzt. Daher werden verstärkt auf künstlicher Intelligenz basierende Lösungen zum Einsatz kommen.

Peter

Hanke

NetApp, Inc. -

Geschäftsführer Deutschland

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