Lösungen aus einer Hand|Interview über zentralisiertes Management

Anton Kreuzer, HEAT SoftwareNeuer Name, alter Bekannter – HEAT Software ist vor gut einem halben Jahr aus der Fusion von FrontRange und Lumension hervorgegangen. Anton Kreuzer, Vice President CEE von HEAT Software, sprach mit Ulrich Parthier, Herausgeber it management, über Veränderungen und zukünftige Entwicklungen.

Herr Kreuzer, Sie waren Geschäftsführer von FrontRange und sind nun Vice President für Zentralund Osteuropa von HEAT Software. Was hat sich durch den Zusammenschluss verändert?

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Anton Kreuzer: Veränderungen bringt der Zusammenschluss vor allem für unsere Kunden – nämlich indem sie von einem deutlich größeren Produktportfolio profitieren. Dadurch, dass beide Firmen ihre Expertise unter einem Dach vereinen, können wir sowohl im Bereich Service Management als auch beim Unified Endpoint Management Lösungen aus einer Hand anbieten. Lumension ist auf Patch Management und Security spezialisiert. Von der FrontRange-Seite kommt das langjährige Knowhow im Bereich Enterprise Service Management. Zusammen können wir unseren Kunden jetzt Produkte bieten, die sowohl die Bereitstellung und Automatisierung von Services als auch die zuverlässige Sicherung aller im Unternehmen befindlichen Endpunkte, ganz gleich ob physisch, virtuell oder mobil, gewährleisten. Darin liegt für Unternehmen ein klarer Wettbewerbsvorteil. Viele Firmen verfolgen eine One-Vendor-Strategie, um Kompatibilitätsproblemen aus dem Weg zu gehen. Diesen Anforderungen kommen wir mit unserem ganzheitlichen Ansatz nach. Damit sind wir hervorragend aufgestellt, um unsere Kundenbasis in Deutschland aber auch international weiter auszubauen.

Welche Zielgruppe haben Sie dabei im Auge?

Anton Kreuzer: Je nach Produktkategorie richten sich unsere Lösungen an Kunden ganz unterschiedlicher Größe aus dem Enterprise-Segment. Angefangen bei kleineren Firmen im Bereich Endgeräte-Management bis hin zu Highend- Mittelständlern, die sowohl ihre IT- als auch Non-IT-Services über unsere Lösungen managen lassen. Unser größter Kunde bearbeitet täglich bis zu 10.000 Tickets. Beyond IT ist dabei definitiv ein Markt, der immer wichtiger wird und über ein erhebliches Wachstumspotenzial verfügt. Das ist ja auch naheliegend – warum sollten Unternehmen ihr Investment in eine Service-Management-Umgebung nicht auch für die Steuerung IT-ferner Prozesse nutzen? Wir fokussieren hier besonders vertikale Segmente wie Personalwesen, Healthcare oder Facility Management, aber auch in der Buchhaltung oder im Kundenservice kommen unsere Produkte immer mehr zum Einsatz.

Neben Service Management ist Unified Endpoint Management also das zweite Standbein von HEAT Software?

Anton Kreuzer: Das kann man so sagen. Der allgemeine Trend geht dahin, dass sich Client Management als eine der Kernaufgaben im Bereich IT Service Management immer mehr in Richtung Endpoint Management entwickelt. Unsere Arbeitswelt verändert sich. Enterprise Mobility ist heutzutage Teil einer jeden Firmenstrategie, oder sollte es zumindest sein. Dementsprechend stehen Unternehmen vor der Aufgabe, jegliche Arten von Endgeräten, ob Smartphone, Laptop, Tablet oder klassischen Standrechner zu verwalten. Schließlich kann inzwischen jedes internetfähige Display als mobiler Workspace genutzt werden. Unternehmen benötigen also Lösungen, die ein zentralisiertes Management sämtlicher Geräte, ganz gleich ob herkömmlich, mobil oder virtuell, gewährleisten. Dabei sollten nicht nur unterschiedliche Bereitstellungsformen, sondern idealerweise auch verschiedene Betriebssysteme unterstützt werden.

Was bedeutet das im Hinblick auf die Systemsicherheit?

Anton Kreuzer: Durch die fortschreitende Mobilisierung und Vernetzung rückt natürlich auch das Thema Datensicherheit in den Vordergrund. Mit dem Einsatz mobiler Endgeräte hat der Bedarf an Sicherheitslösungen rapide zugenommen. Ungeschützte Mobilgeräte verbieten sich quasi von selbst, und im Hinblick auf BYOD sind Unternehmen gut beraten, auch die Nutzung von privaten Smartphones und Apps über entsprechende Richtlinien genau zu regeln. Dies gilt umso mehr, da im Zuge von Industrie 4.0 inzwischen ganze Produktionsanlagen digital gesteuert werden. Sicherheitslücken oder ein drohender Datenverlust stellen für Unternehmen damit nie gekannte Risiken dar. Spätestens mit der Stuxnet-Cyberattacke im Jahr 2010 ist IT-Sicherheit auch zu einem Hauptaugenmerk der verarbeitenden Industrie geworden. Dieses Gefahrenpotenzial müssen wir bei der Entwicklung zeitgemäßer Service- und Endpoint-Management-Lösungen berücksichtigen.

Mobility, Security und Service Management – darin sehen wir die drei Hauptchallenges, denen sich eine moderne Business-IT heute und in Zukunft stellen muss.

Wie reagieren Sie auf diese neue Bedrohungslage?

Anton Kreuzer: Durch die Fusion mit Lumension als führendem Anbieter für Endpoint-Security-Lösungen tragen wir der wachsenden Bedeutung von Fragestellungen der IT-Sicherheit Rechnung. Der Bereich des Unified Endpoint Management lässt sich so gesehen noch einmal aufgliedern in die beiden Kernaspekte Mobilität und Sicherheit. Beide decken wir durch die Verschmelzung der beiden Leistungsportfolios optimal ab und können Unternehmen damit sowohl bei der Umsetzung ihrer Mobilitäts- als auch ihrer Sicherheitskonzepte unterstützen. Mobility, Security und Service Management – darin sehen wir die drei Hauptchallenges, denen sich eine moderne Business-IT heute und in Zukunft stellen muss. HEAT Software hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle drei Kernaspekte wie kein anderer Anbieter am Markt durch ganzheitliche Lösungen abzudecken.

Prozesse kosten- und ressourcenschonend gestalten – HEAT Software unterstützt Unternehmen auf dem Weg in die Cloud.

Wen sehen Sie als Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von diesen ab?

Anton Kreuzer: Natürlich gibt es eine ganze Reihe von Unternehmen, die Anwendungen in den Bereichen Service Management, Mobility und Security anbieten. Was HEAT Software von anderen Anbietern unterscheidet, ist ganz klar der integrierte Ansatz, bei dem wir alle drei Teilbereiche so zu sagen als Stützpfeiler ein und desselben Gebäudes ansehen und in unseren Lösungen entsprechend berücksichtigen. Was die technische Ausgestaltung angeht, haben Kunden bei HEAT Software die Möglichkeit, aus unterschiedlichen Bereitstellungsformen zu wählen und diese flexibel zu kombinieren. Wir unterstützen Unternehmen und Einrichtungen auf dem Weg in die Cloud mit dem Ziel, Prozesse kosten- und ressourcenschonender zu gestalten. Die Auslagerung von Daten und Services erfolgt dabei über unsere eigenen lokalen Datencenter in Deutschland und Europa. Darauf legen wir großen Wert. Erst kürzlich hat beispielsweise die Universität Oxford ihr gesamtes Service Desk mit Hilfe von HEAT Software in die Cloud verlegt. Zusätzlich ist mit unseren Lösungen aber auch der umgekehrte Weg möglich. So behalten Kunden die Flexibilität, bereits ausgelagerte Prozesse wieder on-premise über eigene Server bereitzustellen. Was unsere Produkte außerdem auszeichnet, ist der vorkonfigurierte Servicekatalog von derzeit 80 ITIL-basierten Prozessen, die sowohl IT- als auch Non-IT-Assets umfassen. Während viele Anbieter noch auf das Customizing ihrer Lösungen setzen, können unsere Kunden ihre Workflows über eine integrierte Toolbar individuell gestalten und die Benutzeroberfläche ihren jeweiligen Bedürfnissen anpassen. Die Systeme sind dadurch jederzeit upgradefähig. Ein integriertes Spracherkennungsmodul unterstützt die automatisierte Bearbeitung von Serviceanfragen. Damit bieten wir unseren Kunden ganzheitliche und innovative Lösungen für nahezu alle Anwendungsszenarien – das differenziert uns klar gegenüber Mitbewerbern.

Ihr Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Kalifornien. Wie wichtig ist der deutsche Markt?

Anton Kreuzer: Die deutsche Niederlassung von HEAT Software ist mit 60 Mitarbeitern die Größte außerhalb der USA – mit einem eigenen Entwicklungsstandort. Für ein US-amerikanisches Unternehmen ist das durchaus etwas Besonderes. Das zeigt bereits, dass der deutsche Markt für uns von zentraler Bedeutung ist – nicht zuletzt als Brückenkopf für die übrige DACH-Region und die Märkte in Osteuropa und Russland. Auf dem deutschen Markt sehen wir derzeit ein Wachstum von 24 Prozent allein im Bereich Service Management, verglichen mit weltweiten 6 Prozent. Diesem Bedarf wollen wir mit unseren Lösungen nachkommen und unseren Kundenstamm in Deutschland kontinuierlich weiter ausbauen.

Ulrich Parthier: Herr Kreuzer, vielen Dank für dieses interessante Interview.

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