Innovation pur: User Owned Device (UOD)

peter_arbitter.jpgPeter Arbitter, Chief Technology Officer bei Siemens IT Solutions and Services: „Am produktivsten und wohlsten fühlen sich Angestellte dann, wenn sie sich in ihrer Arbeitsumgebung auskennen: Die gleiche Hardware am Arbeitsplatz und zuhause macht’s möglich.“
Am weiten Horizont der IT-Industrie zeichnet sich ein Umbruch ab. Während Mitarbeiter bisher in zwei getrennten IT-Welten– in einer privaten und einer geschäftlichen – zuhause waren, soll das in naher Zukunft Geschichte sein. Dann nämlich bringen die Beschäftigten ihre eigenen Notebooks mit ins Büro. Die Unternehmen freut’s, schließlich lassen sich damit Kosten sparen, etwa bei Verwaltung und Wartung oder beim Einkauf.

Aber auch die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter steigen, schließlich bevorzugen die meisten Menschen eine ihnen vertraute Arbeitsumgebung. Möglich macht all dies ein Modell namens User Owned Device (UOD). Es basiert auf modernen Virtualisierungstechnologien, die den privaten und den geschäftlichen Client physikalisch auf einer Hardware vereinen, aber sämtliche Anwendungen gleichzeitig komplett voneinander getrennt laufen lassen.

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Technischer Hintergrund

Bei UOD wird aus dem gesamten Arbeitsplatz ein so genanntes Image erzeugt. Dieses ist vergleichbar mit einem gezippten Dokument aller Dateien, die für die Arbeit zur Verfügung stehen. Zwischen den beiden Ebenen „privat" und "geschäftlich" findet nur bei Bedarf ein Datenaustausch statt. Will man Daten zwischen den beiden Ebenen transferieren, muss man den gleichen Weg nehmen wie bei zwei physikalisch getrennten PCs, also via E-Mail, Memorystick oder ähnlichem.

UOD: Wie sieht es mit der Sicherheit aus?

Der virtuelle Client ist eine einzige Datei, meist knapp zehn Gigabyte groß, und umfasst das komplette Betriebssystem samt aller zugehöriger Daten. Durch die Verschlüsselung dieser Datei und verschiedene Levels von Berechtigungen sind Datensicherheit und Datenschutz viel einfacher umzusetzen als bisher, wo Anwender in der Arbeitsumgebung meist beliebig Daten irgendwo ins System herunterladen und speichern konnten. Fakt ist, wenn Anwender das System nicht absichtlich missbrauchen wollen, kann im Umfeld des Corporate Client ein solch hohes Sicherheitslevel wie nie zuvor erreicht werden.

Kosten

Profitieren können von einem durchdachten UOD beide Seiten: Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Vorteile für Unternehmen sind, dass sie die Geräte nicht mehr zentral beschaffen und bereitstellen müssen und aufgrund der fehlenden Assets die positive Auswirkung auf die Bilanz – Stichwort Abschreibungen – schnell verbuchen können. Peter Arbitter, CTO bei Siemens IT Solutions and Services schätzt, dass bei einem erfolgreichen UOD zum Beispiel bei den Anschaffungskosten bis zu 30 Prozent eingespart werden können.
Bereits 2008 sagte  der Marktanalyst Gartner, den „staff-owned PCs at work" großes Wachstumspotenzial vorher. Als größten Vorteil nannten die Experten die steigende Produktivität der Mitarbeiter, die sich in der gewohnten Hardwareumgebung am wohlsten und sichersten fühlen.

Potenzial

In drei bis fünf Jahren werden mindestens 30 Prozent aller Desktops mit Virtualisierungs-Technologie laufen. Ob hinter dieser Zahl dann auch jedes Mal ein UOD-Modell steckt, ist abhängig vom Anreizsystem der Unternehmen. Dies ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor: Denn nur was sich rechnet, und zwar für jede Seite, wird auch Erfolg haben.

Bis etwa Mitte 2010 wird die Technik ausgereift sein, die heute schon bei E-Mails verwendet wird. Nachrichten können dann offline geschrieben werden, sobald das System wieder online ist, findet die Synchronisierung statt. Ähnlich wird dies bei UOD funktionieren: Der Client läuft im Rechenzentrum. Wenn der Rechner auscheckt, kann aber weiter im Offline-Modus gearbeitet werden. Sobald sich der Anwender wieder anmeldet, werden tatsächlich nur noch die Deltas synchronisiert, so wie es heute bereits aus Content-Management- und Messaging-Systemen bekannt ist.

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