10 IT-Experten geben Ausblick

Die wichtigsten Entwickler-Trends für 2018

Im vergangenen Jahr beobachteten IT-Professionals wieder weitreichende digitale Fortschritte. Entscheider und speziell Entwickler sollten neue Technologien, rechtliche Gegebenheiten und Marktveränderungen im Blick behalten, um dem Wettbewerbsdruck standzuhalten.

Ob Rust, Blockchain oder Serverless Programming – 10 Experten verraten die 10 wichtigsten Entwickler-Trends für 2018:

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Mozillas Baby: Programmiersprache Rust ist im Kommen

Maciej Gorywoda„Kürzlich besuchte ich einige IT-Konferenzen mit den Schwerpunkten Scala, Haskell und funktionaler Programmierung. Selten geraten Low-Level-Programmiersprachen in den Mittelpunkt der Diskussionen, doch anders bei Rust, dem neuen Baby von Mozilla. Dabei wurden vor allem Struktur, Effizienz, Sicherheit oft gelobt, zudem steht eine große Community hinter der Technologie. Bestes Beispiel ist der neue Firefox-Browser Quantum, der nun viel schneller und effizienter mit Ressourcen arbeitet als zuvor. Bei Wire setzen wir bei einigen unserer kritischen Code-Abschnitte auf Rust, wie z.B. bei der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, und kompilieren diese für Android und iOS. Auch bei WebAssembly kommt die Low-Level-Programmiersprache zum Einsatz. Ich denke, viele Digitalunternehmen werden 2018 auf Rust setzen und von den Vorteilen profitieren.“

Maciej Gorywoda, Software Developer Scala/Android Wire

Kommende EU-DSGVO setzt Impulse: Security and Privacy-by-Design

Markus Hertlein„Trend für 2018 wird in meinen Augen sein, dass Entwickler, Programmierer und vor allem Software-Architekten umdenken werden und merken, dass IT-Security kein Feenstaub ist. Aufgrund der EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) und den weiteren EU-Verordnungen wird Security and Privacy by Designin den Fokus rücken.“

Markus Hertlein, CEO & Co-Founder des :agile Accelerator Startups XignSys

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Mit Bitcoin fing es an – Blockchain ist 2018 für (fast) alle da

Andreas Gerauer„Viele kennen Blockchain vor allem wegen des rasanten Aufstiegs der Kryptowährung Bitcoin. Die zugrundeliegende Technologie hat allerdings auch im Unternehmenseinsatz großes Potential. Eine Blockchain ist eine weltweit verteilte Datenbank, an die nur neue Datensätze angehangen werden können. Transparenz und Unabhängigkeit sind die großen Vorteile, denn zentrale Verwaltungsstellen entfallen. Aber: Für Unternehmen und Entwickler ist es wichtig zu evaluieren, ob sich die Implementierung aufgrund hoher technischer Komplexität für den eigenen Anwendungsfall lohnt. Alltagstaugliche IT-Lösungen bedingen noch einer Menge Forschungsarbeit, Entwickler sollten sich schon heute weiterbilden, denn die Technologie wird in Zukunft dazubeitragen, dass die digitale Welt ein Stück weit demokratischer und transparenter wird.“

Andreas Gerauer, CTO Tickaroo

Soft-Skills sind gefragter denn je

Ender Özgür„Kommunikation ist die Basis jeder Teamarbeit. Offenheit, Selbstreflexion und die Fähigkeit rechtzeitig bei Bedarf nach Unterstützung zu fragen, tragen wesentlich zu einem gesunden Workflow bei. Außerdem braucht es für eine gute Zusammenarbeit im Team neben der pro-aktiven Unterstützung untereinander eine konstruktive Fehlerkultur. Wenn sich Teams Zeit für die Retrospektive nehmen, wird Raum für Feedback und Selbstreflexion geschaffen. So wird sichergestellt, dass sich alle im Team auf Augenhöhe begegnen.“

Ender Özgür, Head of Software Factories bei Neofonie

Time-to-market erhöhen dank agiler Software-Entwicklung

Ferdinand Seulen„In 2018 wird sicher die Dezentralisierung durch Blockchainweiter voranschreiten. Dabei wird diese Technologie nicht nur Währungen weiter beeinflussen, sondern beispielsweise auch das “Internet of Things”. Geräte unseres täglichen Lebens werden dabei durch KI immer intelligenter und lernen, auf unsere Bedürfnisse besser einzugehen. Team entwickeln diese Technologien ‚agile’! Agile Projektmethoden werden auch 2018 wichtig sein, um die time-to-market von digitalen Services oder Features zu erhöhen.“

Ferdinand Seulen, Geschäftsführer blauarbeit.de

IT-Fachkräfte sollten sich selbstständig machen

Thomas Maas„Für Unternehmen sind Freelancer vor allem für Projekte mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren interessanter als Festangestellte. In Zeiten des Fachkräftemangels sollten speziell IT-Experten darüber nachdenken, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Denn: Die Auftragslage ist sehr gut und unserem Freelancer-Kompass 2017 zufolge liegt der durchschnittliche Stundensatz für Freelancer im IT-Sektor bei 87,36 Euro, Tendenz steigend. Überdies setzen Unternehmen gerne auf die ungebundenen Fachkräfte, da diese besonders flexibel einsetzbar sind und im Schnitt wesentlich mehr Know-how und vielfältige Erfahrungen aus diversen Kampagnen mitbringen. 2018 ist somit dank besserer Verdienstmöglichkeiten und mehr Flexibilität ein gutes Jahr für IT-Profis, um sich auf dem Freelancer-Markt zu positionieren.“

Thomas Maas, CEO freelancermap

Machine Learning: Client-Architektur trifft Daten-Infrastruktur

Marco Cerqui„Für iOS wird ganz klar Swift weiter an Wichtigkeit zulegen. In der Android-Welt sehen wir einen starken Trend hin zu Kotlin. Moderne Client-Architekturen, inspiriert von den gängigen JavaScript Webframeworks wie z.B. Redux, sind zentrale Elemente in unseren Apps und werden weiter an Bedeutung gewinnen. Ganz klar gilt das auch für den aktuellen Hype um Artificial Intelligence. Mit immer mehr verknüpften Geräten und Benutzern werden ständig neue Daten generiert. Um durch Machine Learning aber auch einen wirklichen Mehrwert zu kreieren, steht der richtige Umgang mit diesen Informationen an erster Stelle. Deshalb wird es immer wichtiger, von Beginn an eine solide Daten-Infrastruktur aufzubauen, um die Möglichkeiten dieser digitalen Veränderung nicht zu verpassen.“

Marco Cerqui, CEO und Co-Gründer Bring!

Von IoTzu Industrial IoT dank Edge-Computing

Jonas Kulessa„Für IoT war 2017 das Jahr der “Consumer Things”. 28 Milliarden Alltagsgeräte, wie Fitnessarmbänder, Thermostate und Kameras sind inzwischen connected. In 2018 wird sich dieser Trend fortsetzen und auf das industrielle Umfeld ausweiten. Industrie 4.0 wird Realität werden. Predictive Maintenance und Machine-as-Service Anwendungen werden ebenso entstehen wie neue Over-The-Top Services im Bereich AutomaticRe-Supply. Grundlage bilden neuen Cloud/Edge Technologien, die durch eine dezentrale Systemarchitektur das Problem der Latenz lösen.“

Jonas Kulessa, Engineering Lead bei BCG Digital Venture

Serverless Programming statt teure dedizierte Backend-Lösungen

Mico Pütz„‚Serverlose’ Architekturen ermöglichen hoch-skalierbare mobile Anwendungen bei minimalem Kosteneinsatz: die üblichen benötigten Dienste wie Authentifizierung, Storage, Logging etc. können dabei schlüsselfertig von einem Cloud-Dienst bezogen und als Remote-Server modular zusammengestellt werden. Neben Standard-Diensten werden aber auch komplexe Zukunfts-Technologien wie Machine Learning und KI verfügbar ohne entsprechenden Eigenentwicklungsaufwand. Google zeigt mit seinem hauseigenen Produkt „Firebase“ schonseit einiger Zeit, in welche Richtung der Trend gehen soll. Jetzt legte auch Amazon nach und hat mit AWS Amplify eine neue Schnittstelle für Entwickler veröffentlicht, um cloudbasierte Anwendungen zu schreiben. Im Zusammenhang mit Rapid Prototyping konnten wir schon hervorragende Ergebnisse erzielen. Wir sind gespannt, was uns diese Technologieentwicklung in den nächsten Jahren noch an Mehrwert bringen kann und natürlich auch, ob unter den Anbietern ausreichender Wettbewerb entsteht.“

Mico Pütz, Geschäftsführer Young Digitals Consulting GmbH

Skills und Know-how verbessern: Open-Source wird 2018 zum Standard

Tommy Dobs„Durch meine enge Zusammenarbeit mit unseren Kundenim Bereich digitaler Unternehmen und Tech-Startups bin ich gut vertraut mit den Wünschen und Bedürfnissen der Entwickler. Im letzten Jahr spielte vor allem das Thema Open-Source eine wesentliche Rolle. Freier, quelloffener Programmcode ist für viele Unternehmen und Demokratisierung von Quellcode wird auch 2018 anhalten und weiterhin die Transparenz und folglich die Qualität von Software-Produkten steigern. Gleichzeitig bleibt Open-Source, sei es das eigene private Projekt oder im beruflichen Umfeld, der ideale Weg für Entwickler, Teil einer wachsenden, inspirierenden Community zu werden, die eigenen Skills zu verbessern und das eigene Know-how zu erweitern.“

Tommy Dobs, PR und Brand Storytelling Berater Mashup Communications

www.mashup-communications.de
 

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