Open Production: Ideen verwirklichen | Schwarmintelligenz

PapierflugzeugDie Open-ProductionPlattform guupis bringt Ideenentwickler und Umsetzer für Projekte aller Art zusammen. Sie arbeitet mit Workflows, welche die Produktentwicklung von der Idee bis zum verkaufsfähigen Produkt digital abbilden. Soft-und Hardware Projekte jeglicher Art sollen auf der Plattform eingestellt werden können. 

Wenn die Parteien, Experten und Sonntagsredner auf die Herausforderungen der Digitalisierung eingehen, meinen sie oft, dass die Schulbildung im Bereich Computer und Medien verbessert werden soll und die Unternehmen sich mit Industrie 4.0 beschäftigen mögen. Und wenn man von den Herausforderungen der Globalisierung spricht, dann bedeutet das in vielen Statements, dass Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden und heimische Unternehmen mehr und mehr auch internationalem Wettbewerb ausgesetzt sind. Das ist aber zu kurz gegriffen.

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Digitale Vernetzung als neuer Wirtschaftsfaktor

Im Privatbereich und in der Werbung, bei Facebook und Co. und bei Wikipedia wurden die Chancen der Vernetzung lange erkannt. Jeder kann mit jedem. Das älteste Beispiel für zunkunftsträchtige, produktive Vernetzung geben die Programmierer der Open-Source-Bewegung, die die internationale Zusammenarbeit über die Crowd pflegen und sich auf beachtliche Programmierleistungen berufen können. Mit Open Innovation, Crowd-Sourcing und Crowd-Funding bilden sich erste Wirtschaftsfaktoren im Zusammenhang mit der digitalen Vernetzung heraus.

Open Production ist der logische nächste Schritt dieser Entwicklung: dabei werden nicht nur immaterielle Werte, Wissen und Daten in das Netzwerk eingespeist und zur Nutzung bereitgestellt, sondern mit Hilfe der Crowd auch materielle Werte, wie Produkte und Software geschaffen. Eine erste Open-Production-Plattform ist das junge Potsdamer Unternehmen guupis, gegründet von der Patentanwältin Dr. Renate Weisse und dem Software-Unternehmer Joachim Schöffer.

Open-Source-Projekte mit Gewinnbeteiligung 

Anders als bei der idealistischen Open-Source-Bewegung, ist es das Ziel der am Projekt beteiligten Experten und Produzenten bei guupis, Geld zu verdienen. Dafür wird eine Eigenleistung erbracht. Investitionen sind darüber hinaus hingegen nicht erforderlich. Durch die Beteiligung der Crowd, bildet sich bei jedem Projekt das jeweils beste Team heraus. Schlanke Abläufe ohne Overhead und ein integrierter Workflow-Manager beschleunigen den Entwicklungs- und Produktionsprozess erheblich.

Die Chancen für die beteiligten Produzenten liegen auf der Hand: Gewinnbeteiligung statt Festpreis, Mitbestimmung bei den nachfolgenden Prozessen und eine große Anzahl bereitstehender Aufträge, aus denen sich die Produzenten die Lukrativsten aussuchen können. Die Registrierung ist derzeit kostenlos. Die Nutzer werden entsprechend dem von ihnen hinterlegten Profil auf geeignete Aufgaben aufmerksam gemacht und erhalten die Möglichkeit sich zu bewerben.

Noch müssen die Betreiber der Open-Production-Plattformen viel Überzeugungsarbeit leisten, denn Leistungen in einer Plattform abzuliefern ist ähnlich, wie eine Internet-Überweisung zu den Anfängen des Online-Bankings oder die Angabe einer Kreditkarten-Nummer beim ersten Internet-Kauf: man kennt sich nicht im Netzwerk und traut sich nicht gleich. Aber ohne Pioniergeist wird es nicht gehen, wenn Deutschland diese spannenden Entwicklungen nicht wieder dem Silicon Valley überlassen will.

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