RWE verlagert SAP HR-System zu AWS

SAPRWE Česká republika (CZ) gehört zu RWE East und ist eine vollständige Tochter der RWE AG. Das Unternehmen hat gerade sein SAP HR-System in die Amazon Web Services (AWS) Cloud migriert.

Noch bis vor kurzem wurde die Lösung On-Premises im Rechenzentrum in Brno gehostet. Die Migration ist ein Teil der Zukunfts-Strategie, die der Geschäftsführer der RWE IT GmbH, Michael Neff, bereits 2013 vorgestellt hatte. Sie sieht zwei Grundprinzipien für die interne Transformation der IT vor: „Manage – not make“ und „Cloud – first“. Im Rahmen dieser Strategie entschied sich RWE, keine grundlegenden IT-Infrastrukturdienste mehr bereitzustellen. Als Folge davon wird RWE das Rechenzentrum in Brno voraussichtlich bis Ende 2016 stilllegen.

Anzeige
Das SAP HR-System macht den Anfang

Das SAP HR-System gehört zwar nicht zu den Kern-Business-Anwendungen, dennoch ist es von zentraler Bedeutung. Daher wurde die Applikation als erstes für die Migration in die Cloud bestimmt. RWE wählte die Anwendung für ein Leuchtturmprojekt, um unternehmensweit für die Cloud-Migration von Anwendungen zu werben, die nicht zu den Kern-Applikationen gehören. Mit dem Wechsel zielte RWE darauf ab, den Ressourcenbedarf des Systems im Rechenzentrum Brno zu verringern. Außerdem sollten die Betriebskosten für die SAP HR-Lösung um zehn Prozent sinken.

AWS wurde wegen der prognostizierten Einsparmöglichkeiten, der hohen Kapazität der AWS Cloud sowie deren hohem Maß an Flexibilität als Cloud-Anbieter für die Migration gewählt. Darüber hinaus verfügt AWS über mehrere Zertifizierungen wie beispielsweise ISO 27001 und ISO 9001, was im Kontext der Migration einer HR-Lösung ausschlaggebend ist. Die IT von RWE CZ übernahm das Prinzip „Infrastructure as a code“ und konnte dadurch die Flexibilität der AWS Cloud voll ausnutzen. Zugleich wurde dadurch der Change-Management-Prozess gestrafft. In der Folge stehen Software und Ressourcen deutlich schneller zur Verfügung, außerdem lassen sich Business-Services in wesentlich kürzerer Zeit bereitstellen. Für RWE als großes Versorgungsunternehmen ist dies von zentraler Bedeutung.

RWE CZ ist einer der größten Versorger in Europa. Das Unternehmen liefert Gas und Elektrizität an mehr als 1,7 Millionen Kunden in Tschechien. Mit Speicherkapazitäten von mehr als 2,7 Milliarden Kubikmetern betreibt RWE den größten unterirdischen Gasspeicher in Tschechien.

Das IT-Team von RWE, das an dem Projekt arbeitete, entwarf und implementierte die Architektur für das SAP HR-System gemeinsam mit dem AWS Partner T1 Solution. Die AWS VPC VPN Verbindung sorgt für eine stabile und redundante verschlüsselte Verbindung zwischen dem Rechenzentrum und der AWS Cloud. Anfragen, die über das VPN hereinkommen, gehen zunächst an einen nicht-öffentlichen Elastic Load Balancer, der sie dann an die leistungsfähigste Instanz weiterleitet. Oracle Enterprise Edition auf AWS EC2 erlaubt den Einsatz von Oracle Secure Backup (RMAN) für Backup, Restore und Recovery. Die Backups werden in Amazon S3 und später in Amazon Glacier abgelegt. So lässt sich eine hohe Beständigkeit zu möglichst geringen Kosten realisieren.

Geringere Kosten bei der Erweiterung

Der Erfolg der neuen Vorgehensweise liegt auf der Hand: Die Einsparungen liegen bei rund zwölf Prozent oder rund 400.000 Euro im Vergleich zum Betrieb auf den bisherigen On-Premises-Systemen von RWE, und dies nachdem erst eine Anwendung migriert wurde. RWE rechnet mit weiteren Kosteneinsparungen, sobald weitere Anwendungen in die Cloud verlagert und bestehende Cloud-Installationen optimiert wurden. Mit dem Einsatz von AWS in einer hybriden Architektur kann RWE CZ seine vorhandene Infrastruktur erweitern und zugänglicher sowie sicherer machen – und dies bei deutlich geringeren Kosten.

Anzeige

Weitere Artikel

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.