Marketing-Trends 2019: Alles Mobile oder was?

2018 bestätigte sich Mobile als entscheidender Kontaktpunkt, um Konsumenten in Echtzeit zu erreichen. Gleichzeitig zeigte sich, bedingt durch die DSGVO und der jüngsten Datenschutzverletzungen, dass diese immer wählerischer im Hinblick darauf werden, welche Informationen sie Marketern geben.

Unternehmen sind heute mehr denn je gefordert, das Vertrauen der Verbraucher kontinuierlich zu bestätigen und gleichzeitig den Trends zu folgen, die im kommenden Jahr die Marketing-Landschaft prägen werden.

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1. Personalisierung und Vertrauen werden zum Schlüssel

Kunden sind sich darüber im Klaren, dass Unternehmen ihre Daten haben und diese für Werbung nutzen. Bislang war das auch in Ordnung, solange diese für passende Angebote und Rabattaktionen zum Einsatz kommen, um die Customer Experience zu verbessern. Heute sind Verbraucher durch Datenschutzverletzungen und die DSGVO vorsichtiger geworden und zögern auch nicht, Abstand von einer Marke zu nehmen, wenn sie das Gefühl haben, ihre Daten werden nicht sinnvoll genutzt.

Marketingverantwortliche befinden sich 2019 daher in einer sensiblen Beziehung mit ihren Kunden. Sie müssen das Vertrauen der Konsumenten stärken und ihnen passende, personalisierte und relevante Angebote machen. Gleichzeitig müssen sie transparent vermitteln, welche Daten sie wofür nutzen und einfache Opt-out-Funktionen anbieten, um sich vor einem Ruf als Datenkrake zu schützen.

2. Standortbasierte Werbung auf dem Vormarsch

Kunden interagieren mit Marken und Produkten dank vernetzter Geräte immer öfter von unterwegs. Diese Touchpoints, die Kunden überall erreichbar machen, werden im kommenden Jahr zunehmend stärker zum Einsatz kommen. Anhand von Beacons und Geolokationsdaten wird standortbasiertes Marketing künftig einen größeren Stellenwert bei Unternehmen einnehmen. Push-Nachrichten wie „Lust auf einen Kaffee um die Ecke“ oder der Hinweis auf Rabattaktionen bei Händlern in der Nähe werden bald zum Alltag gehören.

Um eine standortbasierte Ansprache gezielt und relevant zu gestalten, müssen Marketer in der Lage sein, viele Daten wie die Kaufhistorie, Standort, Angebot und Kanal schnell in Relation zu setzen. Wenn ein Kunde die Nachricht erhält, wenn er bereits an einem anderen Ort ist, ist das Angebot nicht mehr relevant. Customer-Data-Plattformen und der Einsatz Künstlicher Intelligenz sind daher wichtige Begleiter, um Kunden jederzeit und von überall ansprechen zu können. Marketer müssen dort sein, wo Nutzer hingehen werden.

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3. Sprachassistenten sorgen für Budget-Umwälzung

Warum Befehle mühsam in das Handy oder den Computer eintippen, wenn Alexa, Cortana und Co. die Arbeit abnehmen können? Allein im September 2018 führte Amazon 15 neue Produkte rund um seinen Sprachassistenten ein. Um dem Trend der Sprachsteuerung sinnvoll zu begegnen, müssen sich Unternehmen auf zwei Arten darauf einstellen: Zum einen gilt es, das Budget für sprachgesteuerte Inhalte zu erhöhen und verstärkt in diesem Bereich zu investieren. Zum anderen müssen andere Ressourcen dafür reduziert werden, die dadurch an Wichtigkeit verlieren. Wer Anfragen über Sprachassistenten stellt, wird dafür weniger das Smartphone oder den Computer hinzuziehen.

4. Videos gehen weiter viral

Der Siegeszug von Online-Videos begann schon vor einigen Jahren, nimmt aber auch 2019 immer weiter Fahrt auf. Beleg dafür sind die videogestützte „Stories“-Funktion von Instagram sowie die eigene TV-App IGTV, auf der Nutzer noch mehr Möglichkeiten haben, Video-Content hochzuladen und diesen zu konsumieren.

Für Marken bedeutet das eine sinnvolle Option, um beispielsweise Live-Videos und andere Formate zu nutzen. Allerdings sollten sie dabei auch zwei Dinge beachten. Erstens bedeutet eine mögliche Länge von 60 Minuten-Videos nicht, dass man diese auch ausnutzen muss, zweitens müssen sie ihr Format auf die neuen Begebenheiten anpassen, denn die Konsumenten von heute sehen ihre Videos im Porträtmodus – Vertical Video wird also zur Pflicht.

5. Werbung im Smart TV

Nervtötende Werbepausen sind ein nicht unerheblicher Faktor dafür, dass sich Verbraucher zunehmend Streaming-Anbietern zugewandt haben. Marken können diese Abgänge bald über Smart TVs wieder ansprechen – und das besser und genauer als vorher. Werbung für Smart-TVs ermöglichst die zielgerichtete Ausspielung und Messung von Werbebotschaften über die integrierten Applikationen und nutzt gleichzeitig die Eigenschaften der großen Bildschirme. In Deutschland könnte der Markt für adressierbare TV-Werbung von 50 Millionen Euro im Jahr 2016 auf 125 Millionen Euro im Jahr 2020 steigen.

Fazit: Marken müssen sich der Verantwortung für Daten bewusst werden

Egal ob Mobile, Sprachsuche, Video oder Smart TV – Werbung wird immer persönlicher und stützt sich auf personalisierte Empfehlungen. Konsumenten haben ihre Erwartungshaltung daher weiterentwickelt und Marken müssen sich darauf einstellen. Der Fokus muss sich von „Wie können wir die Daten bestmöglich nutzen“ zu „Welche Angebote nutzen dem Kunden“ verschieben. Der Aufbau langfristiger Beziehungen erfordert künftig noch mehr Geduld und Umsicht. Unüberlegte Handlungen können diese schnell im Keim ersticken und die Möglichkeiten, die sich 2019 bieten, zunichtemachen.

Alexander Handcock, Senior Director Global Marketing bei Selligent Marketing Cloud

www.selligent.com
 

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