Kommentar

Europäische Unternehmen hinken bei Implementierung von KI hinterher

Die COVID-19-Pandemie rückt die Leistungsfähigkeit von KI stärker ins Rampenlicht, da Unternehmen sie nutzen, um Trends in Echtzeit vorherzusagen, Kundenerlebnisse zu personalisieren und sogar Behandlungen und Impfstoffe gegen das Coronavirus zu erforschen. Die Krise zeigt aber auch die Grenzen des bisherigen Einsatzes von KI in der Wirtschaft auf.

Die Modelle mussten neu programmiert werden, um in einer Zeit dramatischer Veränderungen weiter zu funktionieren. Da die Pandemie die Unternehmen in eine digitalisierte Welt katapultiert, wird künstliche Intelligenz (KI) zu einem der wichtigsten Treiber für Unternehmenswachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Wie digitale Führungskräfte wissen, ist KI keine Wunderwaffe oder eine One-size-fits-all-Lösung. KI-Lösungen können scheitern, wenn der falsche Business Case gewählt wird, die richtigen Daten nicht identifiziert werden, die Daten falsch aufbereitet werden oder das Modell nicht für die Skalierung ausgelegt ist. Deshalb variieren KI-Ergebnisse heute so stark.

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Um Führungskräfte dabei zu unterstützen, den ROI von KI voranzutreiben, hat ESI ThoughtLab zusammen mit einer Gruppe führender KI-Experten, darunter Cognizant, eine weltweite Benchmarking-Studie unter 1.200 Unternehmen in 15 Ländern durchgeführt, darunter auch Deutschland. In Europa befindet sich mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen in der Frühphase der KI-Entwicklung und wird entweder als Anfänger oder Implementierer eingestuft. Führend sind 12% der Befragten, wobei Großbritannien (18%) und Deutschland (16%) an der Spitze liegen. Das rasante Wachstum von KI spiegelt sich in 33% der Unternehmen wider, die zu den Vorreitern gehören, knapp hinter den Spitzenreitern (Bild 1).

Cognizant Implementierung von KI Bild1

Mehr als zwei Drittel der europäischen Firmen glauben, dass KI entscheidend für die Zukunft ihres Unternehmens ist. Unternehmen in allen befragten europäischen Ländern sehen KI als wichtig an, insbesondere in Großbritannien (73%) und den skandinavischen Ländern (66%), aber auch Deutschland liegt mit 64% nicht weit dahinter. Banken sind die größten Befürworter, über 9 von 10 stufen KI als entscheidend für ihre Zukunft ein, gefolgt von Konsum- und Einzelhandelsunternehmen (76%) und Technologieunternehmen (75%). Europäische Unternehmen setzen auf KI, um ihre Produktivität, Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Der Mensch steht dabei im Mittelpunkt ihrer Ansätze.

KI wird eine wichtige Rolle bei der Performance spielen

Die größten Vorteile der europäischen Unternehmen, spiegeln sich in ihrem eher humanzentrierten Ansatz bei KI wider. Neben höherer Produktivität (52%) spielen daher auch eine gesteigerte Kundenzufriedenheit (47%) und ein höheres Engagement der Mitarbeiter (40%) eine wichtige Rolle. Im Gegenzug erwarten die europäischen Führungskräfte aber auch, dass diese Vorteile die Rentabilität steigern (30%).

Europäische Unternehmen müssen das Tempo erhöhen, um KI-Ziele zu erreichen

Europäische Firmen bleiben im Bereich KI hinter ihren Möglichkeiten zurück. Sie müssen ihre Anstrengungen beschleunigen, damit sie die ehrgeizigen Pläne des öffentlichen Sektors umsetzen und zur Konkurrenz in Amerika sowie im asiatisch-pazifischen Raum aufholen. Im Vergleich zu anderen Regionen hat Europa die niedrigste Zahl führender KI-Experten (12%) und die meisten Anfänger (23%). Die Befragten in Deutschland sind derzeit am drittstärksten (28%) bei der Einführung von KI (NL: 36%; FR: 30%), erwarten aber, dass sie die Lücke nicht nur schließen, sondern ihren Anteil in drei Jahren mehr als verdoppeln werden (70%).

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