Studie: ERP-Systeme stoßen beim Management externer Lieferketten an ihre Grenzen

Gap onlineUneinigkeit zwischen IT-Abteilungen und dem Supply Chain Management führt zu 50 prozentiger Diskrepanz zwischen interner und externer Lieferkettentransparenz.

GT Nexus gibt die Veröffentlichung einer Studie bekannt, die von der Beratungsfirma „Supply Chain Insights“ durchgeführt wurde. Diese kommt zu dem Schluss, dass viele Unternehmen trotz des verstärkten Trends zum globalen Outsourcing und der damit einhergehenden Notwendigkeit der Automatisierung externer Lieferkettenprozesse, immer noch versuchen, den Austausch mit externen Handelspartnern mit Hilfe von Excel-Spreadsheets und EDI-Verbindungen zu managen. 

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Unstimmigkeiten zwischen den Verantwortlichen im IT-Bereich und im Supply Chain Management behindern unmittelbar das Gelingen von Initiativen, die auf die Verbesserung der Agilität und Transparenz in der Lieferkette abzielen.

“Lieferkettenprozesse hängen verstärkt von Handelspartnern und Transaktionen in der erweiterten Supply Chain ab. Aber die derzeitigen IT-Kapazitäten verlassen sich weitgehend auf EDI-Verbindungen und Excel-Sheets, was vollkommen unzureichend ist”, sagt Lora Cecere, CEO von Supply Chain Insights. “Über 50 Prozent der Unternehmen sehen IT-Ausgaben vorwiegend als Investitionen in Enterprise Resource Planning Systeme (ERP), die zwar unternehmensinterne Prozesse automatisieren, nicht aber externe Netzwerk steuern können. Das stellt die Verantwortlichen im Lieferkettenmanagement vor große Probleme.” 

Wichtige Erkenntnisse der Studie:

  • 97 Prozent der befragten Unternehmen erkennen die Notwendigkeit von Agilität in der Lieferkette. Doch nur 37 Prozent der Unternehmen gaben an, ihre selbst gesteckten Ziele diesbezüglich zu erreichen. Hier tut sich eine Lücke von 60 Prozentpunkten auf. 
  • Die durchschnittliche Bewertung der Bedeutung von Lieferkettentransparenz in Bezug auf externe Partner beläuft sich auf 82 Prozent. Das Vertrauen in ERP-Systeme zur Schaffung von Transparenz in Lieferkettenprozesse über die Grenzen des einzelnen Unternehmens hinaus ist jedoch niedrig:. 60 Prozent der Befragten vertrauen darauf, dass ihr ERP-System Transparenz innerhalb des Unternehmens liefert. Nur 34 Prozent der Befragten hingegen sind zuversichtlich, dass ERP-Systeme die erforderliche Transparenz in der Einbindung von Lieferanten- und Kundenprozessen schaffen können. Diese Differenz von 26 Prozentpunkten entspricht einem Vertrauensverlust von 43 Prozent. 
  • Die Transparenz der Lieferkette ist sehr begrenzt und das Sichtbarkeitsniveau in der erweiterten Lieferkette ist sogar nur etwa halb so hoch wie das innerhalb der Unternehmen. Die Lücke beträgt hier 54 Prozent. 

Dieser Bericht beruht auf den Ergebnissen einer quantitativen Untersuchung. 59 Prozent der Befragten haben leitende Funktionen im Bereich Supply Chain Management bei internationalen Herstellerfirmen. 

“Viele Unternehmen glauben, dass sie Systeme einführen, die lückenlose Lieferkettentransparenz ermöglichen. Diese Studie zeigt jedoch, dass das nicht zutrifft”, erklärt Greg Johnsen, Gründer und Chief Marketing Officer von GT Nexus. “Unternehmensleiter erkennen den Wert transparenter Lieferketten, aber der von vielen IT-Abteilungen verwendete Ansatz erweist sich als überholt. Die Lücken im aktuellen Lieferkettenmanagement sind riesig. ERP-Systeme sind firmenintern effektiv und der elektronische Datenaustausch (EDI) ist zum einfachen Übermitteln von Transaktionsdaten geeignet. Doch zur Koordinierung von Unternehmensnetzwerken werden neue Lösungen für Agilität und Lieferkettentransparenz  benötigt. Die derzeitigen IT-Architekturen werden diesen Anforderungen derzeit nicht gerecht.” 

Die Studie führt aus, dass enorme Unterschiede in der Transparenz von Lieferketten vorhanden sind und das Vertrauen der verantwortlichen Supply Chain Manager, dass die vorhandenen ERP-Systeme diese Lücke tatsächlich schließen können, ist niedrig. Inzwischen haben Unternehmen im Durchschnitt sieben ERP-Instanzen und 49 Prozent der Studienteilnehmer weisen darauf hin, dass ein bedeutender Anteil ihrer IT-Budgets für ERP-Systeme aufgewendet werden muss. 

Cecere weiter: “Es gibt momentan keinen klaren Ansatz, um diese Lücke zu schließen und die Transparenz der Lieferkette zu verbessern. Es gibt Unstimmigkeiten zwischen den IT-Abteilungen und den verantwortlichen Leitern anderer Abteilungen. Fachbereichsleiter bemühen sich, Geldmittel für Initiativen zu bekommen, die auf eine verbesserte Transparenz der Lieferkette abzielen. Die IT-Abteilungen sind jedoch weiterhin davon überzeugt, dass die Transparenzlücke mithilfe von ERP-Lösungen geschlossen werden kann.” 

Den vollständigen Bericht können Sie hier in englischer Sprache lesen.

www.gtnexus.com

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