Digitalisierung: mehr als nur technologische Veränderungen

ParadigmaMobile, Social, Cloud, Internet der Dinge (IoT): Diese Trends stehen alle im Zeichen der umfassenden „Digitalisierung“. Doch die Entwicklung geht unaufhaltsam weiter. 

Innovationen von der Robotik über die Künstliche Intelligenz bis hin zur Augmented Reality machen die Digitalisierung branchenübergreifend in allen Unternehmen zu einer unabdingbaren Voraussetzung für den weiteren geschäftlichen Erfolg. Nur wer den Weg der digitalen Transformation geht, wird künftig am Markt bestehen.

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Die Digitalisierung schreitet kontinuierlich voran. Unternehmen müssen sich daher neuen Wettbewerbssituationen anpassen. Dazu sind umfassende technologische Veränderungen notwendig. Gleichzeitig bringt die digitale Transformation weitreichende organisatorische Umstellungen mit sich. So ist es zwingend notwendig, dass Organisationen eine weitreichende Geschäftsstrategie entwickeln und die Business-Aspekte hinsichtlich ihrer digitalen Transformation betrachten. Nur so können sie bisherige Beschränkungen überwinden, einzigartige Produkte sowie Dienstleistungen schaffen und dadurch einen Wettbewerbsvorteil erlangen.

Vier Schlüsselthemen für den Erfolg

Um für das digitale Zeitalter gerüstet zu sein, müssen sich Unternehmen intensiv mit den folgenden vier Schlüsselthemen auseinandersetzen:

Cloud-first oder Cloud-only: Nach einer Studie von Gartner werden sich 30 Prozent der Software-Investitionen der 100 größten Anbieter von ‚Cloud-first’ hin zu ‚Cloud-only’ verschieben. Ähnlich wie bei der ‚Mobile-first-Strategie’ sind ‚Cloud-first’-Investitionen in Software-Design und -Planungen längst keine Option mehr, sondern ein unbedingtes Muss, um die digitale Transformation in Unternehmen umzusetzen.

Kunden-Engagement: Unternehmen müssen neue Wege finden, um Kunden ihre Produkte und Services zur Verfügung zu stellen. Sie haben die Möglichkeit, die Beziehung zwischen Unternehmen und Kunden völlig neu zu gestalten. Viele Organisationen mit erfolgreichen digitalen Strategien nutzen die Point-of-Sale-Interaktionen, um ihre Kundenbeziehungen zu vertiefen. Dazu haben sie den einseitigen Blick auf ihre Kunden in eine 360-Grad-Ansicht gewandelt. Diese Entwicklung geht über die digitale Transformation hinaus und sorgt dafür, dass ein Unternehmen nicht nur als Verkäufer, sondern als vertrauensvoller Partner wahrgenommen wird. Daraus können sich für Organisationen völlig neue Möglichkeiten bieten und die Interaktion mit dem Kunden grundlegend verändern.

Umbrüche, um neue Services zu schaffen: Im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Kunden-Engagements spielt es eine wichtige Rolle, dass das Business Process Management (BPM) nicht nur bestehende Geschäftsprozesse berücksichtigt, um diese noch schneller und effizienter zu machen. Es ist auch wichtig, dass neue Perspektiven für ganz neue Prozesse geschaffen werden, wie bei Uber, Airbnb oder Blue Apron geschehen. Denn erfolgreiche digital-native Unternehmen verändern komplette Branchen und schaffen neue. Daher müssen Organisationen über ihre Grenzen hinausgehen und die Bedürfnisse der Konsumenten mit neuen Möglichkeiten in den Branchen zusammenbringen und so einzigartige Produkte und Dienstleistungen entwickeln.

Leadership-Kultur: Die digitale Transformation ist nicht nur von einer Person im Unternehmen abhängig – sie basiert vielmehr auf Integration und Teamarbeit. Die Auswirkungen der digitalen Technologien sind so vielseitig, dass die größten Chancen der Transformation in der Zusammenarbeit der Teams, Funktionseinheiten und Organisationen liegen. Gleichzeitig müssen Führungskräfte verstärkt das große Ganze im Blick haben. Ein CxO in einem digitalen Unternehmen sollte die alte Denkweise eines Technologie-Architekten und Bauherrn von Infrastruktur, Apps, Daten, Rechenzentren oder Sicherheit eines Unternehmens zu einem effizienten ‚Broker’ von Dienstleistungen zusammenführen und eine Verbindung zu internen und externen Dienstleistern herstellen. Nur so lassen sich die spezifischen Anforderungen der Digitalisierung erfüllen. Daher sollten IT-Führungskräfte mehr Integrator und Orchestrator sein als Manager. Die wirtschaftliche Entwicklung im digitalen Zeitalter erfordert sehr gut ausgebildete Führungskräfte, um eine schnelle Anpassungsfähigkeit zu ermöglichen sowie erfolgreiche Beziehungen über verschiedene Ökosysteme hinweg zu vertiefen und so die Rentabilität zu steigern. Erfolgreiche Leiter der digitalen Transformation müssen daher dringend in die Weiterentwicklung dieser Fähigkeiten investieren.

Verschiedene Digitalisierungsgrade

Unternehmen können den Weg der digitalen Transformation nur dann erfolgreich meistern, wenn sie analysieren, wie sich diese Veränderungen auf ihr Geschäft auswirken. Sie unterscheiden sich lediglich durch ihren Digitalisierungsgrad. Ist eine Organisation noch nicht digital agil, ist es entscheidend, dass zunächst eine umfassende Strategie entwickelt wird. Diese sollte alle unternehmerischen Aspekte der digitalen Transformation berücksichtigen und sich nicht nur mit der Umsetzung digitaler Technologien auseinandersetzen. Dabei müssen sie sich auch die Frage stellen, ob sich ihre bisherigen Geschäftsprozesse überhaupt für die digitale Welt eignen oder ob zuerst ein neuer Service oder ein neues Tool zu entwickeln sind.

Ist ein Unternehmen bereits digitalisiert, sollte es einen Schritt weitergehen und über den Tellerrand der digitalen Transformation hinausschauen, um eine Nische in der Branche zu finden, die bislang noch nicht belegt ist. Dabei geht es nicht darum, die am stärksten digitalisierte Organisation zu sein, sondern um die Schaffung eines neuen Service innerhalb einer Branche, um die Bedürfnisse der Kunden noch besser zu erfüllen. Behalten Unternehmen diese Aspekte im Blick, können sie im ständig wechselnden Markt erfolgreich bleiben.

 Anand BirjeAnand Birje, Corporate Vice President & Global Head, Digital and Analytics Practice, HCL Technologies
 

 

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