Interview mit Stefan Vogt, CommScope

Always-on dank passiver Infrastruktur

Die moderne Always-on-Gesellschaft wäre ohne zuverlässige Spezialisten im Hintergrund ganz schnell „off”. Trotzdem steht die sogenannte passive Infrastruktur total im Schatten smarter Endgeräte. Über strukturierte Verkabelung, Wireless-Lösungen und intelligentere Netzwerke sprach it-daily.net mit Stefan Vogt, Sales Director Key Accounts von CommScope.

CommScope ist in Deutschland nahezu unbekannt. Können Sie ein paar Eckdaten zum Unternehmen geben?

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Stefan Vogt: CommScope ist ein globales Unternehmen mit einer Historie von über 40 Jahren, das mit mehr als 20.000 Mitarbeitern ca. 4,5 Milliarden USD (2016) Umsatz erwirtschaftet. Nach der Übernahme von TE Connectivity‘s Broadband Network Solutions (BNS) Sparte vor zirka 2 Jahren konnten wir auch hierzulande nochmals an Bekanntheit gewinnen. Wir sind ein sehr innovatives Unternehmen, was auch an den mittlerweile über 10.000 Patenten zu sehen ist. CommScope ist weltweit führend im Bereich passive Infrastruktur. Neben strukturierter Verkabelung bieten wie auch Lösungen im Bereich Wireless an wie etwa Digital Antenna Systems (DAS) an. Kurzgesagt: Wir ermöglichen eine schnellere, einfachere und effizientere Kommunikation für die moderne, Always-on-Gesellschaft.

In welchen Geschäftsbereichen sind Sie tätig?

Stefan Vogt: Wir haben eine Aufteilung in Service Provider und Enterprise. In der DACH Region bin ich als Sales Director für den Enterprise Bereich verantwortlich. In diesem Bereich helfen wir unseren Unternehmenskunden bei der strukturierten Verkabelung von Gebäuden und Rechenzentren. Wir arbeiten hier mit intensiv geschulten und zertifizierten Partnern zusammen.

Unser Zielmarkt sind Informationen für die Enterprise IT. Was können Sie dort in punkto Mobilitäts- und Konnektivitätslösungen anbieten?

Stefan Vogt: Wir bieten das gesamte Spektrum der passiven Infrastruktur für den Innen- wie Außenbereich an. Darüber hinaus haben wir auch eine intelligente Lösung für das automatische Infrastruktur-Management (AIM), die wir imVision genannt haben. Damit ermöglichen wir unseren Kunden nicht nur eine automatische Dokumentation der gesamten Verkabelungsinfrastruktur einschließlich angeschlossener Geräte, sondern erhöhen auch die Sicherheit des Netzwerks, da jede ungeplante oder nicht autorisierte Änderung sofort angezeigt wird. Darüber hinaus lassen sich so auch Arbeitsabläufe automatisieren, was Zeit spart und Fehler vermeidet.

Im Mobilitätsbereich bieten wir Funkfrequenz-Konnektivitätslösungen für drahtlose Netzwerke an. Wenn Sie die Mobilfunksendemasten auf Dächern sehen, dann sehen Sie CommScope. Neben solchen Macro Cell Lösungen haben wir auch Metro Cell und Small Cell Lösungen. Wir ermöglichen auch in Gebäuden und Stadien Mobilfunkempfang und vor allem die entsprechende Datenübertragung.

Sie haben eine Studie zur Always-On-Mentalität der technikaffinen Generation Z durchgeführt. Was sind die wesentlichen Ergebnisse?

Stefan Vogt: Den 13-22jährigen sind drei Punkte wichtig: Zeit, Ort und Ansichten. Im Details sind das:

  • Zeit – Die Generation Z betrachtet Zeit als eine Art Währung. Sie verbringt, spart und „verschwendet“ Zeit mit ihren vernetzten Geräten. Bei der Always-On-Generation dient Technologie als Anhang oder Erweiterung ihrer eigenen Identität. Diese Identität zeigt sich über die Apps, mit denen sie die meiste Zeit verbringt – YouTube, WhatsApp, Facebook und Instagram.
  • Ort – Über ihre vernetzten Geräte existieren Angehörige der Generation Z in einer virtualisierten Welt, in der Ausdruck, Aufwertung und Unterhaltung dominieren. Das Smartphone ist ihr sozialer Mittelpunkt und das Epizentrum, in dem sie ihr Leben führen; sie fühlen sich sicher und versiert in dieser hochvernetzten Welt der geteilten Inhalte. Da sie so hypervernetzt sind, ist es nicht überraschend, dass 63 Prozent sagen, es wäre für sie extrem schwierig, ohne ihr Smartphone zu leben.
  • Ansichten – Die Generation Z ist smart, meinungsstark und vernetzt, sie findet in ihren Geräten ihre Erfüllung. Ihre Smartphones verleihen ihnen das Gefühl der Sicherheit und sie entwickeln Rituale sowie Gewohnheiten, um ihre Geräte immer mehr zu verwenden. Technologie ist im Wesentlichen ein nicht unterscheidbarer Teil ihrer eigenen Identität und ist mit ihrem Alltag verflochten. Die Wichtigkeit von längeren Akkulaufzeiten, mehr Speicherplatz und schnellerem Internet ist kennzeichnend für die obsessive und leidenschaftliche Beziehung zu ihrem Gerät.

Sind die Ergebnisse öffentlich?

Stefan Vogt: Ja, sie finden Sie unter http://de.commscope.com/Insights/

Sie werben für eine bessere Zukunft mit intelligenteren Netzwerken. Was verbirgt sich dahinter?

Stefan Vogt:Die Nachfrage nach immer mehr Bandbreite bei sehr geringer Latenz wird in Zukunft noch stärker steigen. Denken Sie nur an das Internet der Dinge oder autonomes Fahren. Auch die nächste Mobilfunkgeneration 5G wird diesen Trend noch beschleunigen. Es wird auch vermehrt Edge Datacenter geben, denn anders werden die geforderten niedrigen Latenzen gar nicht zu gewährleisten sein. Daher werden leistungsstarke und zukunftssichere Netzwerke, wie sie CommScope anbietet auch immer wichtiger. Wie bereits beschrieben bieten wir mit imVision intelligentes Infrastruktur-Management an. Außerdem haben wir eine Plattform geschaffen, die wir High Speed Migration nennen. Dahinter verbergen sich Lösungen, die unseren Kunden genau diese Zukunftssicherheit gewährleisten, indem sie modular aufgebaut sind und so auch in verschiedene Richtungen skalierbar sind. Der Platz in Rechenzentren wird immer kostbarer und das trifft auf Edge Datacenter besonders zu, daher legen wir besonderen Wert auf High-Density und Ultra-High-Density-Lösungen, die aber trotzdem noch gut zu managen sind. Außerdem sind wir beispielsweise mit unseren OM5 Fiberlösungen führend und gewährleisten immer höhere Geschwindigkeiten mit Ultra-Low-Loss Technologien.

Das Gespräch führte Ulrich Parthier für it-daily.net.

 

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