Backup und Recovery innovativ

RecoveryDie Digitalisierung stellt auch hohe Anforderungen an Backup und Recovery. Daher müssen auch in diesem allgemein als notwendiges Übel behandelten Bereich innovative Lösungen umgesetzt werden.

Auch wenn das Thema Backup und Recovery in Unternehmen oft stiefmütterlich behandelt und allenfalls als notwendiges Übel betrachtet wird, hat es selbstverständlich seit den Anfängen seinen festen Platz in der IT. Damit ist schon ein Teil des Problems benannt, denn als ein Bereich, der hauptsächlich als Kostenfaktor erachtet wird, der selbst nichts direkt zur Wertschöpfung beiträgt, werden dem Thema üblicherweise nur wenig Innovationen zugestanden. In vielen Unternehmen sind Backup und Recovery daher auch keine Kernkompetenzen der IT-Mitarbeiter – “es muss halt sein”, aber berühmt kann man damit nicht werden. 

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Diese Situation hat bei vielen Unternehmen jedoch auch dazu geführt, dass für Backup und Recovery Lösungen eingesetzt werden, die längst nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen; Lösungen, die nicht flexibel, schwer zu verwalten und unzureichend skalierbar sind. Allerdings haben sich die Anforderungen in den letzten Jahren drastisch erhöht. 

Die Nutzer erwarten heute generell mehr und anderes von der IT: Nicht zuletzt haben ständig verfügbare mobile Systeme, die permanent mit dem Web verbunden sind, neue Ansprüche in die Welt gesetzt. Die Messlatte bezüglich der Verfügbarkeit von Daten und Diensten und dem Bedienkomfort wurde damit auch im Bereich der “klassischen” IT deutlich angehoben. Anwender erwarten, dass sie zu jeder Zeit, von jedem Ort und mit jedem beliebigen Endgerät auf ihre Daten zugreifen können. Zum anderen ist die permanente Verfügbarkeit von Daten und Anwendungen in der digitalisierten Welt essentiell für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs. 

Hinsichtlich Backup und Recovery gehen die Anwender einfach davon aus, dass beschädigte, gelöschte oder verlorengegangene Daten innerhalb von Minuten und nicht erst nach Stunden oder gar Tagen wieder verfügbar sind. Gestiegen sind aber nicht nur die Anforderungen der Nutzer, auch die immer umfangreicheren regulatorischen Vorgaben für die Aufbewahrung von Daten haben die Aufgabe nicht einfacher werden lassen. 

Für die IT bedeutet das nicht weniger, als dass sie das “gute alte” Backup und Recovery für die Digitale Transformation fit machen muss, tauglich für die Anforderungen von Mobility, Internet der Dinge und Industrie 4.0. Was müssen Unternehmen berücksichtigen, wenn sie ihre Backup- und Recovery-Strategie modernisieren wollen?

Ursachen

Auf einen Blick: Die wichtigsten Ursachen für Systemausfälle in Rechenzentren.

Die Kosten eines Datenverlustes müssen ermittelt werden:

Immer wieder haben Unternehmen keine Kenntnis über die Recovery Time Objective (RTO) – wie lange Systeme ausfallen dürfen – und die Recovery Point Objective (RPO) – wie viel Datenverlust in Kauf genommen werden kann. Nur mit RTO und RPO kann überhaupt eine optimale und effiziente Backuplösung gefunden werden. Es hätte keinen Sinn, in die Sicherung von Daten zu investieren, die tatsächlich nicht mehr benötigt werden; Backup ist kein Selbstzweck, sondern dient der Aufrechterhaltung der Geschäftsprozesse. Die Informationen über RTO und RPO müssen natürlich in die SLAs eingehen;

“One size fits all” ist keine Antwort auf Backup-Anforderungen: So unterschiedlich die Anforderungen an das Backup in der Praxis sind, so wenig lassen sie sich alle mit einer Lösung abdecken. Das führt dazu, dass unkritische Bereiche “overprotected” sind, nur um die Gesamtverfügbarkeit hochzuhalten. Kompromisse, die dann aus Kostengründen eingegangen werden, führen dazu, dass wirklich kritische Anwendungen zu wenig oder zu langsam gesichert werden. Das berühmte Schweizer Messer mag in der Not hilfreich sein, es ist aber kein Werkzeug für den Alltag;

Das Anwachsen der Daten und die für das Recovery nötigen Geschwindigkeiten dürfen nicht vernachlässigt werden:


Das massive Datenwachstum zwingt Anwender zum Einsatz neuer Backup-to-Disk-Systeme, die auf konsequenter Deduplizierung der Daten basieren. Ziel ist, die Schreib- und Leseaktivitäten auf ein Minimum zu beschränken. In einer optimalen Backup-Strategie werden die beiden Technologien – Change Block Tracking und Active Block Mapping – miteinander verknüpft, um die zu sichernde Datenmenge auf ein Minimum zu beschränken;

Dell DR6300

Die Dell DR6300 ist eine maßgeschneiderte Backup Appliance mit hoher Skalierbarkeit.

Backup ist wichtig; Recovery wichtiger:

Der Sinn von Backup besteht darin, dass die Daten wieder verfügbar gemacht werden. Unternehmen müssen prüfen, ob die Backup-Daten in Ordnung sind und dass im Ernstfall komplette Laufwerke oder Volumes in Minutenschnelle wiederhergestellt werden können – Live-Recovery – oder aber als virtuelle Standby-Maschine ein schnelles Desaster Recovery ermöglichen. Solche Tests sind aufwändig und lassen sich manuell nicht bewältigen; Tools wie Dells Verified Recovery testen jedes Backup mehrmals täglich automatisch. Damit produktive Anwendungen davon nicht beeinträchtigt werden, wird der Test-Vorgang auf einen separaten Rapid Recovery Core gelegt;


Backup to Cloud in die Planungen einbeziehen:

Die Cloud als Backup- oder Archiv-Ziel ist eine sinnvolle Alternative. Mit Cloud-Services lassen sich in einer Backup- und Recovery-Strategie viele Nachteile herkömmlicher Legacy-Backup-Architekturen überwinden. Cloud-Services bieten hier deutlich mehr Flexibilität und sorgen gerade bei steigenden Datenmengen für hohe Skalierbarkeit. Cloud-Services-Angebote reichen von der Archivierung bis zur kontinuierlichen Replikation und sind heute voll ausgereift. Der Wegfall von Anfangsinvestitionen und niedrigere Betriebskosten machen die Cloud zur idealen Ergänzung eigener Backup-Systeme.

Die Digitale Transformation hat ein neues Verhältnis zu den Daten geschaffen: Riesige Mengen müssen immer und überall verfügbar sein. Anders funktionieren weder das Internet der Dinge noch eine simple Wetter-App. Backup und Recovery müssen dafür sorgen, dass das auch im Störungsfall so bleibt.

Stefan Robben

 

Autor: Stefan Rabben ist Director Data Protection & Endpoint Systems Management bei Dell Software

 

 

 

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