Unified Communications

peter_moersch.jpgPeter Mörsch, Senior Solution Strategist bei CA Technologies Deutschland, hat Tipps zum Management von Unified Communications.

Unified Communications (UC) stellt aufgrund der Echtzeitübertragung besondere Anforderungen an Performance und Verfügbarkeit. Denn Störungen und Probleme in einem konvergenten Netz beeinträchtigen sofort die gesamte Sprach- und Datenkommunikation des Unternehmens.

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Deshalb benötigen die Netzwerkadministratoren geeignete Werkzeuge, mit denen sie diese Störungen möglichst schnell lokalisieren, ihre Auswirkungen begrenzen und ihre Ursachen analysieren und beheben können. Das wird jedoch umso schwieriger, je heterogener die zu überwachenden Netzwerke sind. Und bei UC bestehen sie in der Regel aus einem historisch gewachsenen Verbund von Daten-, IP-Telefonie- und Legacy-Voice-Netzwerkkomponenten von unterschiedlichen Herstellern.

Integriertes Netzwerk-Management

Die dadurch gegebene Komplexität lässt sich nur mit einem integrierten Netzwerk-Management in den Griff bekommen, das Lösungen für das Management von Netzwerken mit Funktionen für das Netzwerk-Performance-Management, das Service-, Fehler- und das Konfigurations-Management kombiniert. Es steuert, verwaltet und sichert alle UC-Anwendungen proaktiv. Störungen werden seltener. Und falls sie auftreten, können sie schneller behoben werden.

Quality of Service kontrollieren

Gefragt ist bei UC-Anwendungen in erster Linie eine konstant gute Quality of Service (QoS), die Administratoren durch entsprechende Werkzeuge und Verfahren kontrollieren. Dabei kommt es vor allem auf die permanente Analyse der Service-Metriken an, um die in den diversen Netzwerksegmenten durchaus unterschiedlichen Toleranzen für Latenzen, Delays und Jitter, also das zeitliche Taktzittern bei der Übertragung von Digitalsignalen, bei QoS-Schwankungen auszugleichen. Dies geschieht zum Beispiel durch eine Anpassung der Priorisierung und ein proaktives Performance-Management.

Root Cause Analysis

Eine intelligente Ursachenanalyse hilft Administratoren, Probleme schnell zu erkennen und zu beheben. Dann können Unstimmigkeiten im Netzwerk präzise bis auf die jeweilige Leitung, den einzelnen Port oder sogar Schaltkreis zurückgeführt werden. Das Live-Reporting beispielsweise korreliert zur Überwachung der vitalen Netzwerkfunktionen auf einem zentralen Monitor die gemessenen Live-Daten mit historischen Trendwerten. Dabei erfolgen Analysen in Intervallen von bis zu 30 Sekunden. Die Verfügbarkeitsregel warnt, wenn die notwendige Verfügbarkeit an irgendeiner Stelle im Netzwerk unterschritten wird. Diese Regel wird durch eine Funktion zur automatischen Erkennung von anormalem Netzwerkverhalten ergänzt.

So beseitigen Administratoren Netzwerkfehler und Störungen, bevor die Nutzer die Schwächen überhaupt bemerken – zum Beispiel gestörte Verbindungen, sinkende Performance wichtiger Netzwerkkomponenten oder überquellende Zwischenspeicher.

Übergreifendes IT-Management mit Mehrwert

Sind die UC-Anwendungen in ein übergreifendes IT-Management eingebettet, tauschen die Management- und Analyse-Tools über definierte Schnittstellen Informationen aus – untereinander und mit anderen Anwendungen, selbst unterschiedlicher Hersteller. Damit stehen auch Daten aus dem Netzwerk- und System-Management, Service Level Management, Application Performance Management oder Identitäts- und Access-Management für die Verwaltung der UC-Umgebung zur Verfügung. So können Administratoren den gesamten Applikationsdatenverkehr im Netzwerk überwachen, also wer, wann und wo welche Anwendungen nutzt. Selbst klassische Telefonanlagen bleiben kein Fremdkörper in solch einer integrierten Management-Umgebung.

VoIP-spezifische Parameter

Über die Netzwerkparameter hinaus sind als weitere Quellen die Telefonanlage und die komprimierten Informationen aus den Telefonen etwa über MOS-Werte, Verbindungsabbrüche oder Verbindungsverzögerung zu nennen. Sie beeinflussen die Zufriedenheit der Nutzer beziehungsweise spiegeln sie wider. Auch diese Informationen sind ihm Rahmen eines ganzheitlichen UC-Managements zu beachten.

IP-TV-spezifische Parameter

Ein ganzheitliches UC-Management integriert neben den VoIP-Parametern ebenfalls die Video-Parameter. Bei ihnen ist es zum Beispiel weniger wichtig, dass der Jitter nicht zu groß wird. Zentraler ist die Frage, ob ein konstanter Daten- oder Videostrom transportiert wird. In diesem Kontext gilt es Aspekten wie Videoverzögerungen, Video Frame Loss und Frozen Video vorzubeugen.

Offene Standards fördern die Integration

Damit sich auch die Produkte unterschiedlicher Hersteller integrieren lassen, müssen die Tools auf offenen Standards basieren und der ITIL-Philosophie folgen. Nur dann wird die Configuration Management Data Base (CMDB) durch die unterschiedlichen Netzwerk-Management-Tools automatisch gefüllt und ständig aktualisiert. Die Bedienung der Management Tools sollte so einheitlich und einfach wie möglich sein – und ihre Installation und Inbetriebnahme genauso so leicht wie ein Austausch oder Upgrade von Netzwerk-Verwaltungswerkzeugen. Dann koordinieren Administratoren die IT und die UC-Applikationen schneller als ohne integrierte Lösung – ein entscheidender Vorteil bei Echtzeitanwendungen wie IP-Telefonie.

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