Disaster Recovery

Peter Böhret, Managing Director bei Kroll Ontrack

Ein Plan in der Schublade ist nicht genug.

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Fast ein Viertel aller Unternehmen hat in den vergangenen fünf Jahren einen echten Disaster-Fall erlebt, weitere 40 Prozent hatten mindestens eine größere Unterbrechung des IT-Betriebs. Das haben Forrester und das Disaster Recovery Journal in ihrer „Disaster Recovery Preparedness Survey“ herausgefunden. Ein solcher Vorfall bringt nicht nur die vielen ineinandergreifenden Rädchen des Unternehmensbetriebs vorübergehend zum Stillstand. 58 Prozent der Befragten berichten auch davon, dass sie bei der letzten größeren IT-Unterbrechung Daten verloren haben.
Gründe für Unternehmen, sich intensiv mit Ausfallsicherheit und Katastrophenplanung zu beschäftigen, gibt es also genug. Doch die Forrester-Studie zeigt auch, dass sich nur 23 Prozent der Unternehmen „sehr gut“ auf den Disaster-Fall vorbereitet fühlen. Auch die Erfahrung von Kroll Ontrack zeigt: Geht es an die Disaster-Recovery-Planung, dann hakt es bei vielen Unternehmen in den Details. Zwar haben fast alle Unternehmen einen Disaster-Recovery-Plan in der Schublade parat. Doch das allein reicht bei weitem nicht aus.
Disaster-Recovery-Planung richtig durchdenken
Damit die Disaster-Recovery-Planung im Notfall auch wirklich greift, beginnt sie mit der Analyse und Bewertung der Risiken und der möglichen Kosten: Welchen Risiken sind die Systeme ausgesetzt, welche Kosten verursacht das, wo ist eine schnelle Recovery unabdingbar und wo kann es auch gerne mal etwas länger dauern? Erst auf dieser Basis können die Routinen und Werkzeuge definiert werden, die ein System nach dem Ausfall so schnell wie nötig und möglich wieder funktionsfähig machen.
Wichtig ist, den Disaster-Recovery-Plan robust genug auszulegen. Dafür müssen die Planer auch an den Fall denken, dass wichtige Daten nicht vom Backup zurückgespielt werden können oder dass dies zu lange dauert. Eine professionelle Datenrettung kann helfen verlorene Daten selbst in komplexen Fällen wiederherzustellen. Häufig ist sie auch schneller als die Recovery vom Tape-Backup – und hilft so, den IT-Betrieb innerhalb der SLAs wieder voll aufzunehmen.
 
Es empfiehlt sich deshalb auf jeden Fall, frühzeitig Kontakt zu einem Datenrettungs-Spezialisten aufzunehmen und eventuell sogar eine feste Partnerschaft mit einem solchen Anbieter einzugehen. Im Disaster-Fall spart dies wertvolle Zeit und verhindert, dass sensible Geschäftsdaten unkontrolliert in die Hände von Dritten gegeben werden müssen.
Pläne aktuell halten
Ein weiteres Problem sind veraltete Pläne. Haben sich wichtige Parameter in den IT-Prozessen oder der IT-Infrastruktur geändert, muss auch der Disaster-Recovery-Plan angepasst und optimiert werden. Zur Zeit gilt das besonders für Unternehmen, die ihre IT virtualisieren: Nach Erfahrung von Kroll Ontrack hinken Disaster-Recovery-Pläne und Backup-Systeme dem raschen Wachstum und den neuen Anforderungen virtueller Systeme häufig hinterher.
Zu guter Letzt müssen die IT-Mitarbeiter die Disaster-Recovery-Pläne kennen und regelmäßig in Schulungen auf die Umsetzung trainiert werden. Um dies zu unterstützen, bietet Kroll Ontrack Unternehmen ein First-Responder-Programm für IT-Profis an. Die kostenlose Trainingsreihe schult IT-Mitarbeiter zu Disaster-Recovery und Information-Lifecycle-Management. Teilnehmer können evaluieren, wie gut ihr Unternehmen auf Disaster-Fälle vorbereitet ist und erhalten Empfehlungen, wie sie das Risiko reduzieren können.
Schnelle Reaktion, gute Vorbereitung
 
Eine schnelle, angemessene Reaktion und gute Vorbereitung sind im Disaster-Fall das A und O. Wenn Mitarbeiter falsch reagieren und Fehler unsachgemäß selbst beheben wollen, verschlimmern sie das Problem häufig und können bewirken, dass wichtige Daten endgültig verloren gehen oder die IT für längere Zeit nicht mehr voll funktionsfähig ist. Unternehmen sollten die Disaster-Recovery-Planung deshalb nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wer sich auf den nächsten ungeplanten Systemausfall vorbereiten will, der sollte praxistaugliche Pläne parat haben, diese regelmäßig aktualisieren und seine Mitarbeiter entsprechend schulen.
 
Autor: Peter Böhret, Managing Director bei Kroll Ontrack
Seit 1999 ist Peter Böhret als Managing Director bei Kroll Ontrack für das gesamte Datenrettungsgeschäft von Kroll Ontrack in Deutschland verantwortlich. Peter Böhret ist Informatiker und Betriebswirt und machte sich mit zahlreichen Veröffentlichungen im 

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